Ob professioneller Athlet oder Hobbysportler – für beide ist diese Verletzung die absolute Hiobsbotschaft: der Kreuzbandriss.
Wenn die Diagnose vom „torn ACL“ bzw. dem gerissenen Kreuzband kommt, kann sich der Sportler auf eine lange Pause einstellen. Das Knie gehört zu den kompliziertesten und am häufigsten belasteten Gelenken im Körper. Hier werden verschiedenste Bewegungen ausgeführt und abgefedert. Nun hört man, sei es im Profi- oder Amateurbereich, immer wieder vom Kreuzbandriss. Dass eine solche Verletzung eine lange Rehabilitationszeit mit sich zieht, ist keine Überraschung, allerdings gibt es hier in der Dauer dieser Phasen große Unterschiede. Wir stellen Zahlen zum Kreuzbandriss vor.
Was macht das Kreuzband?
Das Kniegelenk ist eine durchaus komplizierte Apparatur. Verschiedene Bänder und Sehnen sorgen dafür, dass verschiedene Bewegungen wie Einknicken und Aufrichten problemlos vonstatten gehen. Die Kreuzbänder, es gibt ein vorderes und ein hinteres, sorgen in erster Linie für Stabilität im Knie. Ist eines oder sind beide gerissen, fehlt diese Stabilität. Der Riss des vorderen Kreuzbandes gehört zu den häufigsten Knieverletzungen überhaupt und zählt zu den „klassischen“ Sportverletzungen, da dieser Riss häufig bei abrupten Richtungswechseln oder falschen Landungen auftritt.
Welche Sportarten sind betroffen?
Wie bereits erwähnt, gehört der Kreuzbandriss zu den am häufigsten auftretenden Verletzungen im Sport, wie bei Netzathleten näher erläutert wird. Fast drei Viertel der jährlich diagnostizierten Kreuzbandrisse in Europa sind Sportverletzungen. Der größte Teil davon geht auf Alpines Skifahren zurück. Rund 28 % der vorderen Kreuzbandrisse entspringt einer Verletzung beim Wintersport. 22 % der Kreuzbandrisse passieren beim Fußball, während die weiteren 23 % die sonstigen Sportarten umfassen. Obwohl der Kreuzbandriss vor allem im Profisport mittlerweile mit den neuesten Methoden behandelt wird, bedeutet er in den meisten Fällen eine mehrmonatige Verletzungspause. Aus diesem Grund sind die Kreuzbandrisse auch so gefürchtet: Eine falsche Bewegung kann die Planung der ganzen Saison über den Haufen werfen. Die Golden State Warriors beispielsweise können ein Lied davon singen. Der ehemalige NBA-Meister galt vor der Saison noch als ein großer Favorit auf den Titel, doch nachdem sich einer der wichtigsten Spieler, Klay Thompson, das Kreuzband gerissen hat, werden die Warriors bei Sportwettenanbietern wie Betfair nur noch mit einer Quote von 15,00 auf die Meisterschaft geführt. Gerade im Basketball ist die Stabilität des Knies von herausragender Bedeutung, weshalb man davon ausgeht, dass Thompson frühestens am Ende der Saison wiederkehrt.
Wie lange fällt man aus?
Dies führt zur Frage, wie lange der Sportler im Durchschnitt mit einem Kreuzbandriss ausfällt. Während ein Amateursportler gut und gerne mit einer Auszeit von einem Jahr rechnen muss, stehen Profifußballer beispielsweise häufig schon nach gut sechs Monaten wieder auf dem Platz. Der Spiegel hat sich mit dem Kreuzband bei Profis und Amateuren beschäftigt. Patrick Herrmann beispielsweise riss sich als Spieler von Borussia Mönchengladbach das Kreuzband und stand nur 133 Tage später wieder im Aufgebot. Auch Sami Khedia verletzte sich vor der WM 2014 am Knie und war nur wenige Wochen später bei dem Turnier dabei. Verschiedene Zahlen zeigen, dass Kreuzbandrisse heute wesentlich schneller behandelt werden als noch vor gut 10 Jahren. Trotzdem ist es immer schwierig, von einer solch prägenden Verletzung zurückzukommen.
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