
Neuer Report zeigt: Schönheitsideale schaden der Gesundheit.
Für Frauen ist Altern nicht nur ein biologischer Prozess, sondern ein gesellschaftliches Stigma. Während Männer mit zunehmendem Alter oft als attraktiver oder erfahrener gelten, leiden Frauen unter einem tief verankerten Altersbias. Der aktuelle Frauengesundheitsreport von Pure Encapsulations® beleuchtet offen, was sonst oft im Verborgenen bleibt: Wie sehr das Älterwerden für Frauen mit gesellschaftlichem Druck, fehlender Aufklärung und dem Mangel an authentischen Vorbildern verbunden ist. 68 Prozent der Frauen haben Angst vor dem Älterwerden – mehr als die Hälfte (51 Prozent) fühlt sich aufgrund unrealistischer Schönheitsideale unwohl im eigenen Körper. Beinahe jede dritte Frau (28 Prozent) greift zu radikalen Diäten oder extremen Sportprogrammen, um dem gesellschaftlichen Ideal zu entsprechen. Und beinahe jede vierte Frau (23 Prozent) plant oder hat bereits ästhetische Maßnahmen gegen Alterserscheinungen durchführen lassen.
Vermittelt die Gesellschaft ein bestimmtes Bild davon, wie Frauen im Alter auszusehen haben?
Ja, sagen 81 Prozent der Frauen – so das Ergebnis des aktuellen Frauengesundheitsreports von Pure Encapsulations®, für den 1.000 Frauen in Österreich im Alter von 25 bis 75 Jahren vom unabhängigen Forschungsinstitut TQS Research & Consulting im Auftrag von Pure Encapsulations® befragt wurden. 64 Prozent dieser Frauen geben an, dass sie das Gefühl haben, immer jünger aussehen zu müssen, um als attraktiv wahrgenommen zu werden. 40 Prozent fühlen sich durch Medienbilder von jungen, makellosen Frauen unter Druck gesetzt, ihr Aussehen zu verändern. Das zeigt: Altern ist für viele kein natürlicher Übergang, sondern ein Drahtseilakt zwischen Schönheitsdruck, Unsichtbarkeit und der Angst vor sozialer Ausgrenzung. Während die Jugend gefeiert wird, verschwindet das Bild der älteren Frau zunehmend aus Werbung, Medien und öffentlicher Wahrnehmung. Der Report macht deutlich: Viele Frauen fühlen sich beim Älterwerden alleingelassen – und fordern ein neues Narrativ.
„Das Narrativ des Alterns muss sich verändern – besonders für Frauen. Unser Report zeigt klar, was fehlt: Wertschätzung, Information und echte Vorbilder jenseits jugendlicher Ideale. Healthy Aging bedeutet nicht nur, körperlich gesund zu bleiben, sondern auch mentale Stärke, soziale Teilhabe und echte gesellschaftliche Anerkennung“, betont Tina Werner. Pharmazeutin und Nährstoffexpertin bei Pure Encapsulations®.
Gesundes Altern im Konflikt mit gesellschaftlichen Normen
Laut Umfrage bedeutet gesundes Altern für Frauen vor allem, körperlich fit zu bleiben (53 Prozent) sowie geistig und emotional gesund zu bleiben (22 Prozent). 96 Prozent der Frauen geben an, dass ihnen gesundes Altern wichtig ist – und das über alle Altersgruppen hinweg: Bereits 89 Prozent der 25- bis 34-Jährigen messen dem Thema hohe Bedeutung bei. Dennoch fühlen sich 64 Prozent gesellschaftlich dazu gedrängt im Alter jünger auszusehen, um als attraktiver zu gelten. 96 Prozent sind überzeugt, dass gängige Schönheitsideale der Gesundheit schaden. Beinahe jede vierte Frau in Österreich (23 Prozent) hat bereits kosmetische oder ästhetische Maßnahmen gegen Alterserscheinungen vorgenommen oder plant diese. 20 Prozent geben an, sich unter Druck gesetzt zu fühlen, Behandlungen in Betracht zu ziehen – trotz Risiken. Zudem geben 68 Prozent an, Pflegeprodukte zur Vorbeugung gegen Falten, Altersflecken und Pigmentierungen zu verwenden.
Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse ein alternatives Ideal des Alterns
77 Prozent verbinden Schönheit im Alter mit innerer Zufriedenheit und Selbstakzeptanz, 63 Prozent mit natürlichem Aussehen. Nur eine Minderheit nennt klassische Schönheitsmerkmale wie glatte Haut (21 Prozent), makellose Beine (13 Prozent) oder das Fehlen von Altersflecken (12 Prozent). Die Diskrepanz ist deutlich: Frauen wollen natürlich altern – doch der gesellschaftliche Druck, glatter, jünger, schöner zu erscheinen, bleibt massiv. Was als individuelle Entscheidung erscheint, ist oft ein Spiegel gesellschaftlicher Erwartungen.
„Kaum ein Thema ist so sensibel behaftet wie das Älterwerden – besonders, wenn es um das eigene Aussehen geht. Sich für ästhetische Behandlungen zu entscheiden, ist etwas sehr Persönliches und sollte niemals von äußeren Erwartungen oder gesellschaftlichem Druck bestimmt sein. Gleichzeitig wissen wir, wie tief solche Normen in unserem Alltag verankert sind – oft unbemerkt, aber wirkungsvoll. Als Ärztin sehe ich es als meine Herzensaufgabe, Frauen nicht nur medizinisch zu begleiten, sondern sie auch darin zu bestärken, auf sich selbst zu hören. Es geht darum, Entscheidungen zu treffen, die ihrem eigenen Wohlgefühl und inneren Gleichgewicht entsprechen – frei, selbstbestimmt und ganz bei sich“, erklärt Dr. Yvonne Helmy-Bader, Fachärztin für Gynäkologie, spezialisiert auf Hormonmedizin und Anti-Aging.
Sichtbarkeit endet mit Jugend
In Medien, Werbung und Popkultur fehlen echte Bilder vom Älterwerden. 68 Prozent der Frauen empfinden ältere Frauen als unterrepräsentiert oder einseitig dargestellt. Der Druck, bestimmten Idealen zu entsprechen, kommt laut Umfrage vor allem aus der Modebranche (70 Prozent), Medien (67 Prozent), Kosmetikindustrie (67 Prozent) – auch Social Media wird von 64 Prozent genannt. Mehr als die Hälfte der Frauen (51 Prozent) sagt, dass Schönheitsideale zur Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper beitragen. Frauen wünschen sich weniger Fixierung auf Äußerlichkeiten (34 Prozent), mehr offene Gespräche (27 Prozent) und echte Vorbilder (20 Prozent). Fast alle (98 Prozent) fordern, dass Gesundheit wichtiger sein sollte als Schönheit – und kritisieren, dass viel zu selten über die positiven Seiten des Alterns gesprochen wird (94 Prozent).
„Wir alle unterliegen Schönheitsnormen – sie sind Ausdruck eines Systems, das insbesondere Frauen über ihr Aussehen bewertet. Nur eine sehr kleine Gruppe kann diesen überhöhten Idealen überhaupt entsprechen. Auch wenn wir uns versuchen, bewusst dagegen abzugrenzen, beeinflussen diese Normen unser Selbstbild, unseren Selbstwert und letztlich auch die psychische Gesundheit. Die Gesundheit von Frauen, insbesondere von älteren Frauen müsste gesamtgesellschaftlich mehr in den Fokus genommen werden. Als Psychotherapeutin sehe ich häufig, dass diese überhöhten Ideale Druck auf Frauen ausüben, und zu psychischen Erkrankungen führen können“, sagt Barbara Schrammel, Psychotherapeutin, Beraterin und Vorständin beim Verein Frauen beraten Frauen*.
„Es ist kein Zufall, dass Frauen beim Thema Altern zwischen Selbstoptimierung und Unsichtbarkeit pendeln. Auf Social Media wird Jugend romantisiert – aber echte Vorbilder, die zeigen, dass Altern auch Kraft und Würde bedeutet, fehlen fast völlig. Ich wünsche mir mehr ehrliche Bilder und mehr Stimmen, die sagen: Du bist genug – egal wie alt du bist,“ ergänzt Mari Lang, Gründerin und Host des Podcasts Frauenfragen, Autorin und Speakerin.
Aktiv gesund altern – mit Aufklärung statt Optimierungsdruck
98 Prozent der befragten Frauen geben an, dass gesundes Altern auch bedeutet, Verantwortung für das eigene Wohlbefinden zu übernehmen. Um gesund zu altern, setzen sie auf regelmäßige Bewegung (67 Prozent), nährstoffreiche Ernährung (61 Prozent), soziale Kontakte (60 Prozent) und mentale Fitness wie Lesen oder neue Hobbys (55 Prozent). 91 Prozent achten auf eine ausgewogene Ernährung und/oder gezielte Nahrungsergänzungsmittel zur Unterstützung des gesunden Alterns. 73 Prozent nehmen gezielt Mikronährstoffe ein – zur Unterstützung des Wohlbefindens, des Alterungsprozesses und zur Vorbeugung einer Unterversorgung im Alter.
„Die Umfrage hat uns gezeigt, 89 Prozent der Frauen wünschen sich mehr wissenschaftlich fundiertes Wissen zur Einnahme wichtiger Mikronährstoffe, die zum gesunden Altern beitragen. Unser Ziel ist es, diesem Wunsch gerecht zu werden, aufzuklären und gezielt zu informieren – damit Frauen sich weniger alleingelassen fühlen“, sagt Tina Werner.
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