Wahrscheinlichkeit für Atemwegserkrankungen sinkt um 35 Prozent bei regelmäßiger Bewegung.
Wer regelmäßig zu Fuß unterwegs ist, lebt länger, wie eine Studie der American Cancer Society zeigt. Auch wenn das empfohlene Mindestmaß nicht erreicht wird, überwiegen die Vorteile. Für die USA gilt derzeit, dass Erwachsene pro Woche mindestens 150 Minuten moderater oder 75 Minuten intensiver körperliche Aktivität nachgehen sollten. Doch nur die Hälfte der US-Amerikaner entsprechen dieser Empfehlung. Zwischen 65 und 74 Jahren liegt der Anteil bei 42 Prozent, über 75 Jahren nur noch bei 28 Prozent.
Daten von 140.000 Menschen im Blick
Gehen gilt als die häufigste Art körperlicher Aktivität. Es wurde mit einem geringeren Risiko bei Herzerkrankungen, Diabetes, Brust- und Darmkrebs in Verbindung gebracht. Mehrere Studien haben einen Zusammenhang zwischen körperlichen Aktivitäten und verringertem Sterberisiko ergeben. Wenige haben jedoch bisher das Gehen untersucht.
Das Team um Forschungsleiterin Alpa Patel hat die Daten von fast 140.000 Teilnehmern an der „Cancer Prevention Study II Nutrition Cohort“ analysiert. Mit sechs bis sieben Prozent gab ein geringer Anteil keine leichte bis starke körperliche Aktivität an. Beim Rest trugen rund 95 Prozent ein, dass sie Gehen. Fast die Hälfte nannte dies die einzige Art eigener leichter bis intensiver körperlicher Aktivität.
Empfehlungen regelmäßig einhalten
Nach der Berücksichtigung anderer Risikofaktoren wie Rauchen, Fettleibigkeit und chronischen Krankheiten, kommen die Forscher zu dem Fazit: Weniger als zwei Stunden Gehen pro Woche steht im Vergleich zu Inaktivität mit einem geringeren allgemeinen Sterberisiko in Verbindung. Das Erreichen von ein bis zwei Mal der Minimalempfehlungen, also zweieinhalb bis fünf Stunden pro Woche, stand mit einem um 20 Prozent geringenen Sterblichkeitsrisiko in Verbindung. Die Ergebnisse für jene, die die Empfehlungen nur durch Gehen überschritten, waren ähnlich wie für jene, die sie einhielten.
Gehen allein stand im direktesten Zusammenhang mit der Sterblichkeit durch Atemwegserkrankungen. Das Risiko verringerte sich im Vergleich mit inaktiven Teilnehmern um rund 35 Prozent bei Menschen, die mehr als sechs Stunden pro Woche gingen. Nur Gehen stand auch mit einem um 20 Prozent geringeren Risiko der Sterblichkeit bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung.
Bei Krebs verringerte sich das Risiko um neun Prozent. Laut Patel sollten Ärzte ihre Patienten zum Gehen ermutigen, da es sich um die perfekte Bewegungsmöglichkeit handle, die sich einfach, kostenfrei und jederzeit durchgeführen lässt. Bis 2030 werde sich laut Schätzungen der Anteil an Menschen über 65 Jahren fast verdoppeln. Die Forschungsergebnisse wurden im „American Journal of Preventive Medicine“ veröffentlicht.
Foto: pixelio.de, Rainer Sturm
pte
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