55 Prozent der Diagnosen bei Frauen betroffen, 24 Prozent bei Männern.
Krankhaft Übergewichtige haben ein erhöhtes Risiko für Krebs. Dies betrifft 13 Krebsarten, wie beispielsweise Gehirn-, Schilddrüsen-, Magen- oder Gebärmutterkrebs, die in den USA derzeit zusammen rund 40 Prozent der Krebsdiagnosen ausmachen. Zu diesem Fazit kommt ein Bericht des Centers for Diesease Control and Prevention (CDC) . Demnach litten allein 2014 über 630.000 übergewichtige US-Bürger an einer dieser Krebsarten. Das entspricht über 55 Prozent aller Krebsdiagnosen bei Frauen und 24 Prozent bei Männern.
„Ausreichende Beweislage“
„Der Zusammenhang zwischen dem Körpergewicht eines Menschen und einem erhöhten Risiko, an bestimmten Krebsarten zu erkranken, mag für viele vielleicht neu sein“, heißt es in dem CDC-Bericht. Bekannter und besser erforscht sei der Zusammenhang zwischen höherem Body Mass Index und anderen chronischen Krankheiten wie etwa Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. „Über die Zusammenhänge von Fettleibigkeit und Krebs weiß man aber noch sehr wenig“, so Anne Schuchat, stellvertretende CDC-Direktorin. „Das Bewusstsein, dass es hier überhaupt einen Zusammenhang gibt, ist noch nicht sehr weit verbreitet.“
Dabei sieht auch die International Agency for Research on Caner (IARC), die im Bericht zu Wort kommt, eine „ausreichende Beweislage“, dass es einen direkten Bezug gíbt. „Ein übermäßiges Körpergewicht könnte das Krebsrisiko erhöhen, weil dadurch das generelle Entzündungs-Level im Körper ansteigt“, vermutet die für Krebs zuständige Abteilung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Auch die durch Übergewicht erhöhten Level bestimmter Hormone wie Insulin könnten hierbei eine Rolle spielen. „All diese Faktoren werden mit einem hohen Krebsrisiko in Verbindung gebracht“, betont die IARC.
Zunehmend jüngere Menschen
Für den Bericht haben Forscher der CDC Daten der US-Regierung zu Krebsraten aus den Jahren 2005 bis 2014 ausgewertet. Dabei stellten sie fest, dass Krebserkrankungen, die mit Übergewicht in Zusammenhang stehen, zunehmend bei jüngeren Menschen diagnostiziert werden. Im Untersuchungszeitraum betrug der Zuwachs bei den 20- bis 49-Jährigen rund 1,4 Prozent. Bei älteren Patienten zwischen 50 und 64 Jahren fiel das entsprechende Wachstum mit 0,4 Prozent deutlich geringer aus.
Außerdem haben die Daten ergeben, dass beinahe die Hälfte aller Krebsleiden bei Personen unter 65 Jahren in irgendeiner Form mit Fettleibigkeit zu tun haben könnte. Bei US-Bürgern, die mit Übergewicht kämpfen, sei zudem die Wahrscheinlichkeit an Speiseröhren-, Magen-, Leber- oder Nierenkrebs zu erkranken, fast doppelt so hoch, meinen die Experten. „Diese Ergebnisse unterstreichen die Wichtigkeit, auf ein gesundes Körpergewicht zu achten“, heißt es.
pte
Foto: flickr.com/Tony Alter
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