Experten appellieren an die Eigenverantwortung.
Das Institut für Sozialmedizin an der MedUni Wien hat das Blutdruck-Bewusstsein der Österreicher in den vergangenen 30 Jahren untersucht. Mehr Eigenverantwortung ist notwendig, so das Fazit.
„Wir appellieren an jeden einzelnen, sich über den eigenen Blutdruck zu informieren“, meint Anita Rieder vom Zentrum für Public Health der MedUni Wien. Hypertonie kann auch eine genetische Komponente haben. Deswegen ist es notwendig, regelmäßig Blutdruckmessungen vornehmen zu lassen und zwar schon in der Jugend.
Jung und dumm
Von etwa 1.000 Befragten gaben 15 Prozent an, an Bluthochdruck zu leiden. Nur jeder Dritte hat in den vergangenen drei Monaten den Blutdruck messen lassen. Acht Prozent haben noch nie eine Messung durchführen lassen. „Menschen unter 30 wissen oft nicht, was normale Blutdruckwerte sind – geschweige denn, wie ihre eigenen Blutdruckwerte aussehen“, erklärt Rieder.
„Hypertonie ist ein silent killer“, so Sabine Steiner von der Universitätsklinik für Innere Medizin II der MedUni Wien. Jahr für Jahr sterben weltweit rund 7,6 Mio. Menschen an diesem Leiden. Damit steht Bluthochdruck auf gleicher Stufe mit Zigarettenrauchen. Beides sind Risikofaktoren, eine Herzkreislauferkrankung herbeizuführen.
Weniger Salz, weniger Alkohol
Den Befragten ist durchaus bewusst, dass Hypertonie verantwortlich sein kann für Herzinfarkt oder Schlaganfall. Weniger bekannt ist, dass Nierenerkrankungen und Demenz auch die Folge von diesem Krankheitsbild sein können. Zudem ist ein zu hoher Salzkonsum Ursache für Bluthochdruck.
Um das Risiko zu senken, ist die richtige Ernährung von Vorteil. Kochsalzkonsum sollte auf fünf Gramm pro Tag beschränkt werden. Normalgewicht ist von Vorteil. Zudem wird empfohlen den Alkoholkonsum für Männer auf 20 Gramm, für Frauen auf zehn Gramm pro Tag zu reduzieren.
pte
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