Ablagerung von äußerst giftigem Methylquecksilber bei vielen Füllungen.
Amalgam-Plomben können zu anhaltenden Quecksilberwerten im Blut beitragen, wie Forscher der University of Georgia ermittelt haben. Das Team um Xiaozhong „John“ Yu hat die Daten von fast 15.000 Personen analysiert. Die Forschungsergebnisse wurden im Fachmagazin „Ecotoxicology and Environmental Safety“ veröffentlicht.
Starker Anstieg nachgewiesen
Karies gilt laut Forschungsleiter Lei Yin als eine der häufigsten chronischen Krankheiten. Die meisten Menschen hätten Zahnfüllungen, wobei die von den Zahnärzten verwendeten Materialien kaum diskutiert würden. Dabei ist eine Quecksilberbelastung durch Amalgam-Plomben nicht neu. Frühere Studien waren laut Yu jedoch widersprüchlich und in ihrer Aussagekraft eingeschränkt. „Diese Studie versucht, genaueste Werte zu ermitteln, die die Grundlage für eine zukünftige wissenschaftliche Risikobeurteilung bilden werden.“
Die Experten haben erstmals Alter, Bildung, Ethnizität, Rasse, Geschlecht, Rauchverhalten und das Essen von Meeresfrüchten berücksichtigt. Meeresfrüchte sind für ihre Folgen auf die Quecksilberwerte im Blut bekannt. Zusätzlich wurde der Kontakt mit bestimmten Arten von Quecksilber analysiert. Es konnte bei Methylquecksilber, der giftigsten Form, in Zusammenhang mit Zahnfüllungen ein Anstieg nachgewiesen werden. Diese Ergebnisse weisen laut Yu darauf hin, dass das die Darmflora durch verschiedene Arten von Quecksilber umgewandelt wird.
Ab acht Plomben wird es kritisch
Amalgam wird bereits seit über 150 Jahren eingesetzt, da es kostengünstig und haltbar ist. Rund die Hälfte der Füllung enthält Quecksilber, ein Schwermetall, das in großen Mengen giftig ist. Die Folge kann eine Schädigung von Gehirn, Herz, Nieren, Lungen und Immunsystem sein. Die aktuellen Forschungsergebnisse legen nahe, dass Methylquecksilber sogar in geringen Mengen schädlich sein dürfte.
„Als Toxikologen wissen wir, dass Quecksilber Gift ist. Alles hängt jedoch von der Dosis ab. Eine Plombe dürfte daher kein Problem darstellen. Mehr als acht Füllungen aus Amalgam erhöhen jedoch das Risiko von unerwünschten Nebenwirkungen deutlich.“ Das größte Risiko bestehe für Menschen mit zahlreichen Plomben, die zusätzlich noch Quecksilber zum Beispiel aus Meeresfrüchten oder am Arbeitsplatz aufnehmen.
Personen mit mehr als acht Amalgam-Plomben verfügen im Schnitt über 150 Prozent mehr Quecksilber im Blut als Personen ohne derartige Füllungen. Der durchschnittliche US-Amerikaner hat drei Plomben. 25 Prozent haben jedoch über elf oder mehr. Laut der U.S. Food and Drug Administration sind Amalgam-Plomben für Erwachsene unbedenklich. „Schwangere und Eltern mit Kindern unter sechs Jahren sollten jedoch aufgrund des Fehlens von Langzeitdaten mit ihrem Zahnarzt Kontakt aufnehmen“, unterstreicht Yin.
pte
Foto: pixelio.de, Jerzy
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