Toyota Landcruiser 300 im Test

Er kann mehr als man ihm zutraut

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Geländewagen, Reiselimousine oder Alleskönner – was will er sein?

Einer der immer weniger werdenden „Hardcore“ Geländeautos und doch mit erstaunlichen Komfort auf der Straße so nach dem Motto „Von Wien nach Wladiwostok – na und das war es?“ Dazwischen liegen schlechteste Strassen, Pässe und 9-stündige Tagesetappen.

Wenn man das erste Mal vor einem Landcruiser steht,  ist man erstaunt von der schieren Größe und vor allen seiner Höhe. Aber wie immer ist alles im Leben relativ, ein Wagen der durch 70 cm Wasser fährt, kann eben nicht niedrig sein, sonst rinnt einem das Wasser beim Fenster rein und mit seiner Länge von 4,76 ist er kürzer als so mancher Mittelklassewagen.

Sowohl innen als auch außen ist alles so gebaut, dass man das Gefühl hat, dieses Auto überlebt einen doch glatt. Wenn man die Haltegriffe angreift oder die Türöffner angreift sind diese dreimal so dick und fester gebaut als in normalen Autos. Dabei ist allerlei Luxus verbaut – je nach Ausstattung bis hin zum Leder-/Holzlenkrad. Der Landcruiser ist auch einer der wenigen Autos die zwei Batterien (!!) im Motorraum haben. Starten in Sibirien verliert damit endgültig seinen Schrecken.

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Das mit dem Überleben ist tatsächlich so, denn Toyota feiert heuer mit dem Landcruiser sein 60-jähriges Bestehen und viele ältere Landcruiser verrichten noch täglich ihre Arbeit egal ob in Afrika, Sibirien oder auf Expeditionen. Natürlich muss man sich im Klaren sein, das ist kein Wagen fürs tägliche Einkaufen – wobei dies natürlich locker möglich wäre – aber dies wäre reine Ressourcenverschwendung, sonder für all jene die einen bequemen Reisewagen mit herrlichen Sitzkomfort, reichlich Platz für Passagiere und Gepäck (631 dm3 umgelegt bis zu 1.934 dm3), einen Geländewagen der durch dick und dünn geht suchen, der haltbar ist – vielleicht ist unzerstörbar – richtiger.

Mit dem Landcruiser unterwegs

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Es ist beeindruckend abseits befestigter Strassen zu fahren, wenn sich eine Querrinne von geschätzt 80 cm Tiefe auftut, noch dazu matschig und der Landcruiser zieht durch als wäre nichts gewesen, oder bergauf bei einer Steigung von 45 Grad, oder mit  einer Seitenneigung von 42 Grad zu fahren – natürlich für alle die das brauchen. Aber das alles vermittelt so ein Gefühl, mit dem Wagen kann mir nichts passieren, Schneegestöber, raue Geröllpisten, felsige steile Schotterwege, Wasserdurchfahrten und vermutlich kann einem weltweit jeder Dorfschmied  – wenn nötig – helfen. Es muss schon einen Grund geben, wenn man auf Expeditionen oder UNO – Einsätzen immer wieder Toyota Landcruiser sieht.

Und Onroad?

Bevor wir ins Schwärmen geraten, eine Autobahnfahrt wird zum „EntspannungsWohlfühlReiseerlebnis“, man reist erstaunlich bequem, leise, der 3,0 L Turbodiesel mit 190 PS (140 KW) ist bärenstark, drehmomentstark, jederzeit kann man beschleunigen ohne zu schalten, was Diesel und Nerven spart. Das 6 Ganggetriebe ist natürlich härter zu schalten als bei einem Polo, aber präzise und exakt. Unser Empfehlung eine Automatik passt ehr zum Lamdcruiser und bietet im Gelände den Vorteil des nicht Zurückrutschen und besseren Anfahren auf Steilpassagen. Über einen Drehschalter in der Mittelkonsole kann man das Mitteldifferenzial sperren und mit einem Kippschalter betätigt man das Untersetzungsgetriebe, dann könnte man mit Standgas im ersten Gang daneben hergehen, so langsam fährt er dann.

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Natürlich ist man mit dem Landcruiser nicht einer der Beweglichsten in der Stadt, doch jedes einparken wird Dank der guten Rundumsicht zu einem Kinderspiel. Kurven nimmt er gelassen und entspannt. Das alles benötigte im Test rund 10,8 L /100 km (Normverbrauch 8,1 l/100 km) was in Anbetracht der Größe und dem Gewicht von 2.160 kg erstaunlich ist. Es gibt den Landcruiser auch in einer 3-türigen Ausführung (Länge 4,31 m) den Förster und Jäger bevorzugen, da er noch wendiger als der 4-türige ist.

Der Landcruiser „entschleunigt“ unser Leben

Neben dem Gefühl der „Unzerstörbarkeit“ ist seine herrlich bequeme Art der Fortbewegung in allen Lebenslagen, eines seiner Trümpfe. Man kann den Landcruiser  natürlich weder vom Preis noch vom Verbrauch mit einem Kleinwagen vergleichen, aber in der Liga der Oberklassewagen ist er vergleichweise preislich günstig, verbraucht auch nicht mehr als eine Luxuslimousine, kann aber – auf seine Art – wesentlich mehr und wenn es sein soll kann man bis hinauf zur entlegenen Berghütte fahren.

Schade nur das Alles im Leben seiner Preis hat.

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Unser Fazit:

Luxusgeländewagen mit herrlichem Fahrgefühl auch Onroad, ordentlichen Platz- und Sitzverhältnissen, mit enormen Reserven für alles was so kommen könnte. Da verzeiht man Toyota auch das mancher Schalter offenbar dort angebracht sind, wo eben gerade Platz war. Toll der Kompromiss zwischen Hardcore-Geländewagen und bequemer Reiselimousine. Ideal für alle die etwas Besonderes suchen und dabei für alle Eventualitäten gerüstet sein „müssen“ oder wollen.

Technische Daten:

Länge/Breite/Höhe                        4,76/1,88/1,89 m

Hubraum:                                          2.982 cm3

Leistung:                                           190 PS/140 KW

Höchstgeschwindigkeit:             175 km/h

Beschleunigung:                            11,4 sek.

Preis:                                                ab 48.537,- (4-türig ab 51.069,-)

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