Hohes Maß an beruflicher Bescheidenheit in Österreich.
Während sich 92 Prozent der berufstätigen Österreicherinnen eine Führungsposition in ihrem Unternehmen grundsätzlich zutrauen, haben es tatsächlich nur vier Prozent geschafft. Fehlende Rahmenbedingungen und Mut lassen Frauen bescheiden bleiben. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage der Allianz Versicherung.
Weiterbildung wichtig
„Notwendig sind individuelle Qualifizierungsprogramme, um berufstätige Frauen zu fördern. Im Kampf um die besten Talente wird man sich als attraktiver Arbeitgeber künftig überlegen müssen, welche Maßnahmen zu setzen sind, um gute Mitarbeiter zu halten. Die Investitionen in dem Bereich rechnen sich zehnmal und sind im Verhältnis gering“, erklärt Allianz-Personalchef Norbert Dörner.
Im Zuge der Studie wurden 502 berufstätige Frauen in ganz Österreich online befragt. 66 Prozent sind mit ihrem Job zufrieden und kommen auch mit der Doppelbelastung Beruf-Haushalt gut zurecht. Für 42 Prozent hat die Karriere einen ausgesprochen hohen Stellenwert. Aufgrund familiärer Gründe und firmeninterner Hürden strebt die Mehrheit derzeit allerdings keine Führungsrolle an. „Allein schon aufgrund der demografischen Entwicklung kann es sich Österreichs Wirtschaft aber nicht leisten, auf dieses Potenzial zu verzichten“, so Dörner.
Frauen versprechen gute Performance
Schon vor Jahren hat eine McKinsey-Studie gezeigt, dass Unternehmen mit dem höchsten weiblichen Anteil in Top-Positionen eine bessere finanzielle Performance aufweisen. „Formaler Zugang zu Führungspositionen für Frauen und gleiche Entlohnung für gleiche Arbeit sollten selbstverständlich sein. Aktive Ermutigung und erheblich verbesserte Rahmenbedingungen zur Führungsarbeit müssen ausgebaut werden“, meint Dörner.
Die Allianz fördert bereits jetzt Home-Office-Arbeit und bietet Teilzeitstellen für Führungskräfte an. Als Unterstützung in der Kinderbetreuung stehen sogenannte „Flying Nannies“ bei Bedarf zur Verfügung. „Frauen trauen sich weniger zu. Deswegen planen wir unter anderem einen ‚Mentoring Circle‘, um Ambition und Selbstvertrauen zu stärken“, informiert Dörner. Karenzierte Mütter sollen aufgrund von Kontaktmodellen mit dem Unternehmen in Verbindung bleiben, um den Know-how-Verlust gering zu halten.
Diversity nicht nur Gender-Thematik
Diversity als wichtiger strategischer Hebel für Unternehmenserfolg umfasst laut Allianz aber nicht nur die Gender-Thematik. „Eine erfolgreiche Versicherung muss ein Spiegelbild der Gesellschaft in ihrer ganzen Buntheit und Vielfalt sein“, betont der HR-Experte. Kulturelle und ethnische Vielfalt, sowie ein funktionierendes Generationenmanagement und ein integrativer Umgang mit Behinderten stehen dabei im Mittelpunkt.
pte
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