Risiko Oberschenkelhalsbruch – Behandlung und Vorbeugung!
Ein Sturz kann schlimme Folgen haben. Ein Oberschenkelhalsbruch, medizinisch hüftgelenknahe Fraktur genannt, betrifft hauptsächlich Personen ab 60 Jahren. Wie er behandelt wird und wie Sie diesem gefürchteten Bruch vorbeugen können, erklärt Univ.-Prof. Dr. Stefan Marlovits, Facharzt für Orthopädie, Unfallchirurgie und Traumatologie in Wien.
Oberschenkelhalsbruch – die hüftgelenknahe Fraktur
Spricht man vom Oberschenkelhalsbruch, meint man einen ganz speziellen Bruch des Oberschenkelknochens (Femur). Dieser besteht aus einem langen Schaft und einem abgewinkelten kurzen Hals, welcher die Kugel des Hüftgelenks trägt. Bricht der Femur nun an diesem Hals, wird das als Oberschenkelhalsbruch oder hüftgelenknahe Fraktur bezeichnet.
Sturz als Ursache Nummer 1
Der überwiegende Großteil der Patienten mit Oberschenkelhalsbruch sind ältere Personen. Ab dem 60. Lebensjahr steigt das Risiko, erklärt Univ.-Prof. Dr. Stefan Marlovits, denn die fortschreitende Knochenentkalkung oder Osteoporose lassen den Knochen bei einem Sturz leichter brechen. Und Stürze sind auch in der Ordination Marlovits in der Privatklinik in Wien Döbling die häufigste Ursache für den Oberschenkelhalsbruch.
„Meistens handelt es sich dabei um Unfälle im Haushalt“, sagt der Facharzt für Orthopädie, Unfallchirurgie und Traumatologie: „Aber auch Schwindelanfälle und kurze Bewusstlosigkeit aufgrund von Herz-Kreislauf- oder Nervenerkrankungen sowie koordinationsbeeinträchtigende Medikamente verursachen diese Stürze.“
Oberschenkelhalsbruch-Behandlung
In jedem Fall muss diese Fraktur umgehend behandelt werden. Vor allem bei Patienten im höheren Alter ist eine schnelle Behandlung des Oberschenkelhalsbruches wichtig, um rasch mit der anschließenden Mobilisierung beginnen zu können. Die Art der Behandlung richtet sich danach, wo und wie der Bruch verläuft. Um dem auf den Grund zu gehen, fertigt der Facharzt ein Röntgen und nötigenfalls auch eine Computertomographie an. Ohne Operation geht es in der Regel aber nicht. Dabei stehen den Ärzten je nach Alter und Ort des Bruches einerseits hüftkopferhaltende, andererseits hüftkopfersetzende Verfahren zur Verfügung.
Hüftkopf erhalten oder ersetzen?
Soll der Hüftkopf im Rahmen der Behandlung erhalten werden, dann wir der Oberschenkelhalsbruch mit Platten, Schrauben, Nägeln oder anderen Materialkombinationen fixiert. Sinnvoll ist für Dr. Marlovits dabei der Einsatz von sogenannten DHS, dynamischen Hüftschrauben. Denn im Gegensatz zu einer bloßen Fixierung, bei der das Bein nach der Operation 12 Wochen entlastet werden muss, kann mit der dynamischen Hüftschraube schnell wieder mit dem Aufbau von Belastung begonnen werden.
Kann der Hüftkopf allerdings nicht erhalten werden, wird das Hüftgelenk durch eine Totalendoprothese oder auch Hüftkopfprothese ersetzt. Der Wiener Facharzt Marlovits betont den großen Pluspunkt dieser Behandlung:
„Der Vorteil dieser Methode ist die schnellstmögliche Mobilisierbarkeit nach dem Eingriff, da das künstliche Gelenk sofort belastet werden kann. Bereits in den ersten Tagen nach der Operation wird mit der heilgymnastischen Übungsbehandlung begonnen.“
Oberschenkelhalsbrüchen vorbeugen
Doch viel wichtiger als die Behandlung von Oberschenkelhalsbrüchen ist Dr. Marlovits die rechtzeitige Vorbeugung, damit es erst gar nicht zum Bruch kommt. Dazu zählt für ihn einerseits die richtige Ernährung. Denn eine kalziumreiche Ernährung mit ausreichend Vitamin D in Kombination mit körperlicher Betätigung stärkt die Knochen. Auf der anderen Seite stehen das Erkennen und die Behandlung anderer Erkrankungen, die häufig für Stürze verantwortlich sind. Neben Herzrhythmusstörungen und Diabetes kann das auch ganz schlicht eine Fehlsichtigkeit sein. Bei Patienten mit hohem Sturzrisiko rät der Orthopäde zum Tragen von Hüftprotektoren, um im Fall eines Sturzes die Gefahr eines Oberschenkelbruches zu minimieren.
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