In Österreich leiden rund 80.000 Menschen an chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa.
Die Betroffenen werden bereits im Jugendalter mit der Krankheit konfrontiert und leiden ein Leben lang an den Symptomen. Trotz einiger Therapiemöglichkeiten ist eine Heilung derzeit noch nicht möglich. Am 7. November, dem sogenannten Magen-Darm-Tag, dreht sich alles um unsere Verdauungsorgane – mit dem Ziel, die Menschen aufzuklären und das Tabu rund um das Thema aufzubrechen.
Betroffene von Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa fühlen sich in ihrem privaten und beruflichen Leben oft stark eingeschränkt. Sie kämpfen mit Symptomen wie Durchfall, Bauchschmerzen oder auch Erbrechen und Fieber. Ursache ist hierbei die Darmschleimhaut. Diese nimmt bei gesunden Menschen eine wichtige Schutzfunktion für Erreger ein und hält das Verdauungssystem im Gleichgewicht. Bei CED ist die Darmschleimhaut jedoch geschwächt, weshalb es schneller zu Entzündungen kommt.
„Unsere Aufgabe ist es, Patient*innen über viele, viele Jahre ihres Lebens zu begleiten und gut zu versorgen. Dafür benötigt es ein sinnvolles und wirksames Portfolio an Therapiemöglichkeiten. Durch dieses erhöht sich die Chance, dass die entzündete Darmschleimhaut zur Abheilung gebracht werden kann und die Erkankung ‚zur Ruhe kommt‘ – eine Remission erreicht wird. Dies sichert anhaltend und nachhaltig eine bessere Lebensqualität für unsere Patient*innen“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Alexander Moschen PhD, Leiter der Arbeitsgruppe CED, Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie (ÖGGH) sowie Vorstand Universitätsklinik für Innere Medizin mit Schwerpunkt Gastroenterologie/Hepatologie, Kepler Universitätsklinikum Linz.
Aktuelle Umfrageergebnisse
Wie es CED-Betroffenen in Österreich geht und warum es ein Mehr an Behandlungsoptionen bedarf, zeigt eine aktuelle Patient*innenumfrage, deren Ergebnisse heute von Univ.-Prof. Dr. Alexander Moschen, PhD, Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie (ÖGGH), Ing.in Evelyn Groß, Präsidentin der Österreichischen Morbus Crohn / Colitis ulcerosa Vereinigung (ÖMCCV) und Dr.in Andrea Maier, Medical Director AbbVie Österreich präsentiert wurden. Nach der aktuellen Umfrage von AbbVie Österreich mit der Patientenorganisation Österreichische Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung und dem Marktforschungsinstitut INTEGRAL wird die Krankheit von Betroffenen vermehrt als unangenehm und schmerzhaft beschrieben. Patient*innen fühlen sich müde, erschöpft und in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt. Besonders interessant: Durchschnittlich sind es 31 Tage Krankenstand pro Person und im Jahr aufgrund der CED. Des Weiteren schämen sich CED-Betroffene und wünschen sich von ihrer*ihrem betreuenden Ärzt*in mehr Zeit für Fragen und Anliegen sowie eine breitere Auswahl an Therapiemöglichkeiten. Da eine CED derzeit nicht heilbar ist, wird eine Vielzahl an Behandlungsalternativen für Betroffene jeder Lebensphase benötigt. Denn: Letztlich ist das Ziel, eine Remission – den sogenannten Krankheitsstillstand – zu erreichen, damit Betroffene ohne jegliche Einschränkungen ihren Alltag bewältigen können.
Um CED den Kampf anzusagen, bedarf es jedoch nicht nur innovativer Forschung, sondern insbesondere auch genereller Aufmerksamkeit zur Sensibilisierung des Themas. Der Magen-Darm-Tag am 7. November macht den Anfang, da dieser genutzt werden kann, um chronisch-entzündliche Darmkrankheiten zu thematisieren und Betroffenen die Angst und Ungewissheit zu nehmen. Dieser Tag ist, neben CED-Betroffenen, auch denjenigen gewidmet, die sich mit dem Verdauungssystem beschäftigen und die Darmgesundheit bewusst fördern wollen. Denn: Darmgesundheit betrifft uns alle und sollte deshalb längst kein Tabuthema mehr sein.
Informationsplattform für CED-Betroffene: www.crohn-colitis-info.at
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