Die Tourismusbranche steht still, alle wollen wissen wie es nachher weiter geht.
Die Bundesregierung ist derzeit bemüht eine geordnete Rückabwicklung der Pandemiebestimmungen seit dem 13. März zu starten. Wie immer in so einer Ausnahmekrise schreien die einen „Warum dürfen wir erst im Mai aufsperren“ die anderen meinen sogar „weniger Tote als bei der jährlichen Grippe“ und argumentieren damit, dass die Geschäfte und speziell sein Geschäft eigentlich schon längst wieder geöffnet sein sollte. Woher dann „seine“ Kunden kommen, die im Moment nur zaghaft zur Normalität finden und denen offenbar nicht sofort nach shoppen zumute ist, geschweige ob sie die nötigen Finanzmittel haben um einkaufen zu gehen oder gar eine Urlaubsreise zu buchen, sei dahingestellt. Aber bleiben wir positiv.
Irgendwann wird wieder alles starten
Aber wie? Diese Frage beschäftigt derzeit Wirtschaftswissenschafter, Banker, alle Wirtschaftsverbände und auch jeden Einzelnen. Pessimistisch könnte man meinen, es werden alle spüren. Jedes Unternehmen wird es anders spüren und wird mehr oder weniger an den Folgen noch eine gewisse Zeit laborieren. Für einige Unternehmen könnte es finanziell sehr eng werden und damit zur persönlichen Überlebenskrise mutieren.
Betrachten wir einmal den gesamten Reisesektor und Freizeitsektor, geht es in Österreich um immerhin 90.000 Betriebe und über 600.000 Arbeitsplätze. Wir meinen jeden einzelnen Touristiker, der für seine Region oder sein Land Werbung macht, jedes Reisebüro, große Buchungsportale, Fluglinien und auch alle damit verbunden Unternehmen wie Taxis, Leihwagen und Fahrdienste. Auch wenn die Reisebranche den baldigen „Normalzustand“ propagiert und viele Werber, Medienfachleute und Journalisten schon Kampagnen schmieden und die „Neue Zeit danach“ anpreisen, so einfach wird es nicht werden. Die Mühe lohnt sich auf jeden Fall, nur ob die Rechnung aufgeht, wissen alle im Moment noch nicht. Auch wir im Magazin sind ins Träumen verfallen und haben in diesen Wochen der Krise von „Unseren Reiseträumen“ berichtet und in den Vordergrund gestellt, gemäß dem Motto „Jetzt Träumen und später Reisen“. Wir alle können nur hoffen, dass sich Konsumenten dann noch daran erinnern und die Lust zum Reisen und Urlaub machen so groß ist, dass andere Investitionen zurückgestellt werden oder das Sparschwein „geopfert“ wird.
Die Zeit danach
Wird alles wieder so wie früher? Zum einen hängt das von der tatsächlichen Aufhebung der Einreisebestimmungen der einzelnen Länder ab, zum anderen welche Fluglinien es schaffen wieder abzuheben und auch welche Destinationen angeflogen werden. Kreativität und schnelles Reagieren ist hier angesagt. Einfach wird es trotzdem nicht.
Aber jede Krise hat neue Gewinner hervorgebracht. Zu hoffen ist es, dass die Richtigen „gewinnen“. Schon in Zeiten von Hochkonjunktur verkauften viele fast ausschließlich über den Preis. Es galt die Devise Umsatzwachstum um jeden Preis. Für den Konsumenten waren niedrige Flugtarife von 40,- Euro nach Mallorca oder eine Woche Urlaub in Tunesien samt Flug, All Inclusive im 4Sterne Hotel um 365,- ein Schnäppchen und darum wurde auch geflogen und gereist.
Wie werden aber die Konsumenten nach der COVID-19-Krise reagieren, wenn die Preise notgedrungen um einiges teuer werden müssen. Das die Preise für Flugreisen, Hotels und Beherbergungsbetriebe teurer werden kann man voraussetzen. Zum einen müssen alle wieder etwas verdienen, zu anderen werden Ticketsteuern kommen die jede Flugreise zusätzlich verteuern. Möglicherweise verhängt die Bundesregierung auch ein neues Sparpaket, dass viele treffen wird und somit das private Haushaltsbudget knapper wird. Wenn wieder einige beginnen mit ihren Verkaufspreisen zu schleudern, dann wird es für manchen nicht gut ausgehen.
Werden die Gewinner die Österreichische Hotellerie sein, weil viele Menschen auf Grund vieler Einreisebeschränkungen gar nicht ins Ausland reisen können. Könnte gut möglich sein. Aber so weit sind wir noch nicht, zuerst müssen wir gemeinsam unseren Feind Coronavirus besiegen und weiter diszipliniert sein.
Daher kann man allen „selbsternannten“ Virologen die alles für überzogen halten, die Fakten in Österreich über die positiven Maßnahmen in der Coronakrise seitens der Bundesregierung ans Herz legen. Wir sind am richtigen Weg, aber noch nicht am Ziel angekommen. Durchhalten lautet die Devise. Zuerst ist die Gesundheit vieler Menschen vorrangiger, als Wirtschaft, Schule und shoppen.
Es wird kein leichter Schritt, es wird ein Aufräumen und oftmals einen Neuanfang erfordern.
Ihre Prognose ist interessant, dass Reisen ins Ausland teurer werden als vor der Kriese und die inländischen Angebote profitieren. Jedes Reisebüro hat nun Zeit, das Angebot entsprechend der neuen Bedingungen zu gestalten. Weniger ist Mehr ist wohl das Motto diesen und nächsten Jahres.