Ein weiterer, wichtiger Schritt auf dem Weg ins neu sanierte Hohe Haus ist geschafft: In den vergangenen Wochen wurde das Glasdach über dem Nationalratssitzungssaal Stück für Stück abgetragen. Neben Regenwasser, das bereits auf die Sitzreihen tropfte, war die Dachkonstruktion des Parlaments auch punkto Tragfähigkeit bereits an ihren Grenzen. Die Erneuerung des Daches ist somit zentraler Teil des Sanierungsprojekts. Der Abbau des alten Daches ist nahezu abgeschlossen. In den nächsten Wochen und Monaten dient die Öffnung als Manipulationsweg der Baustelle, über die mit Kränen Baumaterialen eingebracht oder abtransportiert werden.
Über den Saal wird dann im Zuge der Generalsanierung ein neues Glasdach gespannt. 28 Meter Durchmesser und 550 Quadratmeter hat das neue Glasdach aus elektrochromem Glas, bei dem sich die Lichttransmission steuern lässt. Die Zwischendecke, die bisher den Blick ins Freie verstellt hat, entfällt. Dazu kommt ein neues Gästepanorama. Es wird dann auch möglich sein, bei laufender Sitzung das Geschehen im Saal zu beobachten. So können die Bürgerinnen und Bürger unmittelbar und unkompliziert an der politischen Arbeit teilhaben. Die Besuchergalerie im Saal bleibt selbstverständlich bestehen.
Nächster Schritt: Entfernung Boden im NR-Saal
In einem nächsten Schritt werden derzeit der Boden des NR-Saals und die darunterliegenden Geschoße abgebrochen. Auf diese Weise wird Raum für ein neues Ausschusslokal geschaffen. Rund 35 Meter beträgt dann die Höhendifferenz vom künftigen Besucherzentrum im Erdgeschoß zum neun Dachfirst.
Parallel dazu steht in nächster Zeit die Arbeit an den Bodenbelägen im Fokus. Insgesamt etwa 40.000 Quadratmeter müssen abgebrochen und in der Folge inklusive Elektroinstallationen neu verlegt werden. Im Zuge der Arbeiten haben sich gegenüber den Befundungen erhöhte Mengen an Stör- und Schadstoffen gefunden. So wurde beispielsweise zwischen den 1970er und 1990er Jahren in einigen Gebäudeteilen asbesthaltiger Fliesenkleber verwendet.
Sanierung Parlament: BIG übernimmt Baumanagement
Da das Bauvorhaben nun von der Planungs- und Ausschreibungsphase in die Realisierungsphase übergeht, wurde vor kurzem die Projektorganisation angepasst. Die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) hat ihre Anteile an der Parlamentsgebäudesanierungsgesellschaft m.b.H (PGSGmbH) vollständig an die Parlamentsdirektion abgegeben und im Gegenzug eine Vereinbarung über „Geschäftsführungs- und Controllingleistungen für die nachhaltige Sanierung des Parlamentsgebäudes“ unterschrieben. Damit nimmt die PGSGmbH ab sofort klar die Aufgabe des Bestellers ein und die BIG sorgt als Dienstleister der PGSG vertragsgemäß für die Abwicklung des Projekts auf Basis des bisherigen Planungsstandes. Wie bisher sind die Klubs über den Bauherrenausschuss und den Nutzerbeirat auf der Bestellerseite eingebunden.
Vergabeprozess
Die Ausschreibung der großen Rohbau- und Kerngewerke (Baumeister, HKLS, Elektroinstallationen) konnte vor dem Sommer abgeschlossen werden. Als nächster großer Meilenstein ist für den Herbst die Vergabe der Ausbaugewerke (Restaurierung, Maler, Bodenbeläge, Türen und das Glasdach) geplant, womit dann rund 80% des Bauvolumens beauftragt sind. Die nachhaltige Generalsanierung des Parlamentsgebäudes ist damit sowohl auf baulicher Seite als auch in Hinblick auf die Vergaben auf einem guten Weg. Planmäßig soll die Sanierung im Frühjahr 2021 abgeschlossen werden.
Hier die wichtigsten Meilensteine der Sanierung
- Juli 2014: Einstimmige Entscheidung für nachhaltige Sanierung
- August 2014: Bietergemeinschaft Jabornegg & Pálffy_AXIS erhält Zuschlag
- Sommer 2016 Beginn Errichtung Büropavillons für Ausweichquartier
- Sommer 2017: Übersiedlung im Zeit- und Kostenplan
- Herbst 2017: Beginn parlamentarischer Betrieb im Ausweichquartier
- Herbst 2017: Baubeginn historisches Parlamentsgebäude
- Frühjahr 2018: 65% aller Vergaben im Kostenplan
- Sommer 2018: Öffnung des Daches
Weiterer Fahrplan:
- Herbst 2020: Start Inbetriebnahme
- Frühjahr 2021: geplanter Fertigstellungstermin
- Herbst 2021: geplanter Abschluss Besiedlung
Ja arg wie das ganze verlaufen ist.. was ist da denn eigentlich genau passiert, mit diesem Krankenhaus? @Ferdinand
Hab das nur so am Rande mitbekommen..
Na bitte, scheint ja alles ganz gut zu laufen. Ich habe befürchtet, es würde ähnlich laufen wie das neue Krankenhaus im 21. aber da steckt offenbar bessere Planung dahinter.
Grüße Ferdi
Erst 2021 soll das ganze fertig sein.
Ein Wahnsinn – so ein aufwändiges Projekt!!