Gegen künstlerische Zensur lehnt sich Fladern mit einer speziellen Aktion auf.
„Voyeure“ müssen Museum verlassen? Peter Paul Rubens wird die Zensur nicht los. Im 17. Jahrhundert bat die Kirche den flämischen Barockmaler, doch bedeckende „Lendenschurze“ über bestimmte Körperteile seiner Venusfiguren zu malen. Heute gehen soziale Medien wie Facebook noch einen Schritt weiter. Jede Brust, jeder Po und sogar jeder Cherub in den Bildern Rubens und anderen sind auf diesen Plattformen unerwünscht. Mit künstlicher Intelligenz durchsuchen Bots Facebook nach Nackten und machen dabei keinen Unterschied zwischen pornografischer Nacktheit und Akten in der Kunst.
Flandern – der Ort, wo man die flämischen Meister in voller Schönheit genießen kann – stellt diese künstlerische Zensur mit einem Augenzwinkern an den Pranger. Im Rubenshaus werden „Voyeure“ mit einem Facebook-Konto freundlich – aber bestimmt – gebeten, das Gebäude zu verlassen.
Mit der Aktion sendet Flandern eine Aufforderung an Facebook: Wie können wir das gemeinsam lösen?
Die Flämischen Meister muss man in Flandern erleben, dem wichtigsten Ziel für Kunstliebhaber überhaupt. Rubens, Bruegel und van Eyck haben hier gelebt und gearbeitet. In Flandern hän- gen ihre Werke oft noch genau an den Orten, für die sie einst geschaffen wurden.
„Dieses besondere Erlebnis vermarkten wir gern“,
sagt Peter De Wilde, CEO bei VISITFLANDERS.
„Wegen unserer Flämischen Meister kommen jedes Jahr hunderttausende Menschen nach Flandern, und darauf sind wir stolz. Mit unserem mehrjährigen Programm rund um Rubens, Bruegel und van Eyck, das 2018 begonnen hat, erhoffen wir uns bis Ende 2020 um die drei Millionen Besucher. Heute ist es aber nicht möglich, unser einzigartiges kulturelles Erbe über die beliebtesten sozialen Medien zu verbreiten. Unsere Kunst wird als unanständig und sogar por- nografisch abgestempelt. Das ist besonders schade, weil es die Vermarktung unserer Flämischen Meister extrem einschränkt.“
„Wir sind dafür, nicht dagegen“, heißt es in Flandern. Peter De Wilde, CEO von VISITFLANDERS: „Soziale Medien und Kunst haben viel gemeinsam. Kunst verbindet. Soziale Medien verbinden. Und unsere Flämischen Meister auch. Darum wollen wir mit Facebook in einen Dialog treten, um unsere Kunst auch dort sichtbar zu machen. So schwer kann es doch nicht sein, kulturelles Erbe von reiner Nacktheit zu unterscheiden.“
VISITFLANDERS wird dabei auch von den Flämischen Museen unterstützt. Ein offener Brief wurde von mehr als 15 Museen unterzeichnet.
Eine Aktion. Weil es nicht anders ging
Warum so eine Aktion, wenn doch Reden eigentlich am besten funktioniert? „Wir haben auf verschiedenen Kanälen versucht, den richtigen Ansprechpartner bei Facebook zu finden, um das Thema zur Sprache zu bringen. Das hat aber nicht geklappt“, so Peter De Wilde weiter.
FLÄMISCHE MEISTER 2018-2020
Mit der- wie wir finden – originellen Aktion will Flandern ein Gespräch herbeiführen und gleichzeitig mehr Besucher in flämische Museen locken. „Flandern ist ein ganz besonderes Reiseziel in Sachen Kunst. Wir in Flandern sind aber von Natur aus eher diskret und schreien, dass oft nicht laut genug in die Welt hinaus.
Mit dieser Aktion lassen wir etwas von uns hören und ehren gleichzeitig den Geist von Peter Paul Rubens. Er war ein künstlerischer Rebell, der der gesellschaftlichen Diskussion nie aus dem Weg gegangen ist. Besser könnte man unsere Flämischen Meister also gar nicht feiern als mit dem Kampf gegen unnötige künstlerische Zensur.“
Haben Sie einen Facebook Account?
Sowas von Schwachsinnig von Facebook, einfach mit dem „Nacktheitsscanner“ durch zu fahren und zwischen Kunst und Pornographie keinen Unterschied zu machen, ich finde das sollte absolut gründlich überdacht werden, was schickt denn das auch für ein Bild nach außen weiter?
Was jetzt die Politik fordertvpn facebook die Löschung von Nacktfotos und dann regt sich Flandern auf. Genau wie bei der neuen Datenschutzbestimmung, ahnungslose Politiker beschliessen Gesetzt und richten ein Chaos bei allen Girmen an.
Ist eine gelungene Aktion, wenn es auch facebook ziemlich kalt lassen wird.