Trennungen bei über 50-Jährigen boomen, finanzielle Einbußen auch.
Immer mehr Amerikaner über 50 entscheiden sich für eine Scheidung – und riskieren damit ihre Rentenersparnisse. „Für die große Mehrheit der älteren Paare, die sich scheiden lassen, verschlechtert sich der Lebensstandard erheblich – auch wenn sie beide gearbeitet haben oder noch arbeiten“, erklärt Joslin Davis, Präsidentin der American Academy of Matrimonial Lawyers.
Viele fangen komplett neu an
„Es ist viel teurer in zwei separaten Haushalten zu leben, statt in einem gemeinsamen. Und was für die Rente angespart wurde, muss geteilt werden, wodurch jeder Partner weniger bekommt“, führt Davis ergänzend aus. Viele Amerikaner könnten durch späte Scheidungen dann nicht in Pension gehen, sondern müssten weiterhin Geld verdienen, um Unterhalt für den Ex-Ehepartner zu zahlen oder sich selbst wieder eine eigene Existenz aufzubauen.
Laut Davis ist es oft schwierig, „Unterhaltszahlungen für den abhängigen Ehepartner zumindest für eine Zeit lang zu erwirtschaften und gleichzeitig sicherzustellen, dass der Unterhaltszahler auch irgendwann zu arbeiten aufhören und in Rente gehen kann.“ Die Zahl der Scheidungen bei über 50-Jährigen Amerikanern ist 2014 auf 25 Prozent angestiegen – 1990 waren es erst acht Prozent in dieser Altersgruppe, wie das National Center for Family and Marriage Research der Bowling Green State University ermittelt hat.
Unterhaltszahlungen belasten
Sorgerechtsstreitigkeiten sind in höherem Alter zwar meist nicht mehr der Grund für Scheidungen, aber trotzdem gibt es viel Potenzial für Auseinandersetzungen. 83 Prozent der Paare über 50 streiten wegen Alimenten, 62 Prozent wegen Ruhestandsrücklagen und 60 Prozent fetzen sich wegen Geschäftlichem, so eine Befragung von der Academy of Matrimonial Lawyers. 21 Prozent von 1.800 befragten Paaren wussten laut einer Umfrage von Harris Poll nicht einmal, wie viel Geld sich auf dem Rentenkonto ihres Partners befindet.
pte
Foto: pixelio.de/Paul-Georg Meister
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