Situation von Rentnern immer prekärer

Foto: pixelio.de/Rainer Sturm
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Altersarmut nicht nur in den USA – Auch Deutschland betroffen.

Senioren: Die Rente reicht oft nicht aus

Der American Dream der angehenden Rentner, im Ruhestand ihren eigenen Hobbys nachzugehen, wird immer unerreichbarer. Bereits 70 Prozent der amerikanischen Arbeiter sagen, dass sie vorhaben auch in der Rente einer Lohnarbeit nachzugehen. Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat der Erwartungshaltung der arbeitenden Bevölkerung ihren Stempel aufgedrückt. Zukunftsängste und Finanzierungssorgen werden für ältere Arbeitnehmer immer präsenter.

„Creating Jobs“

Im Vorkrisenjahr 2007 waren noch 27 Prozent der amerikanischen Arbeitnehmer sehr zuversichtlich genug Geld zu haben, um in der Rente ein komfortables Leben führen zu können. Fünf Jahre später, 2012, hat sich diese Zahl halbiert. Nur mehr 14 Prozent glauben, mit dem zur Verfügung stehenden Geld gut auszukommen. Dies Zahlen gehen hervor aus einer Studie des Employee Benefit Research Institute.

Bei der erst kürzlich stattgefundenen US-Wahl im November 2012 stand neben den heiß umkämpften Battleground-Staaten vor allem das Thema Arbeitslosigkeit im Zentrum. Dass nun immer mehr Rentner wieder in den Arbeitsmarkt eintreten bzw. diesen erst gar nicht verlassen, spannt die Lage am Arbeitsmarkt weiter an. Hinzu kommt, dass die Rekordarmut in den USA weiter anhält und die Ungleichheit innerhalb der Bevölkerung steigt.

Flexibler Übergang gefordert

Doch auch in Deutschland – aber auch in Österreich – kämpfen immer mehr Rentner und Pensionisten mit finanziellen Problemen. Hauptausschlaggebend dafür ist laut Johannes Wallacher, Wirtschaftsethiker und Präsident der Hochschule für Philosophie in München, der demografische Wandel. „Eine abnehmenden Zahl der Beitragszahler steht einer immer größer werdenden Gruppe von Beitragsempfängern gegenüber, wodurch die Finanzierbarkeit des Rentensystems enorm schwierig wird“, erklärt Wallacher im Gespräch. Der Experte rechnet damit, dass die Sicherung des derzeitigen Lebensstandards allein durch die staatliche Rente in Zukunft kaum gewährleistet werden kann.

Verschiedene Standbeine werden nötig sein, um auch im hohen Alter noch den gewohnten Lebensstandard genießen zu können. Vor besonders großen Problemen stehen Arbeitnehmer, die bereits im Erwerbsleben nicht mit ihrem Einkommen auskommen. Diese sogenannten „Working Poor“ sind finanziell sehr verwundbar und geraten im Ruhestand nicht selten in die Altersarmut.

Wallacher fordert ein flexibleres System des Übergangs vom Arbeitsleben in den Ruhestand. Während Lebenserwartung und Erwerbsarbeitszeit steigen, soll, so der Vorschlag des Ökonomen, die Wochenarbeitszeit in den Jahren vor dem Renteneintritt reduziert werden, um den Übergang in einer den Bedingungen und Anforderungen des Alters angepassten Form durchzuführen.

pte

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