Wenn man im Sommer oder Winter im Zillertal weilt, empfiehlt es sich auch die Wurzeln der Handwerksbetriebe zu erkunden. Wir haben zwei Beispiele besucht.
Handweberei Waldner – 100 Jahre Tradition
Der Großvater Karl Waldner gründetet bereits 1913 die Leinenweberei und stellte die für das Zillertal typischen Fleckerteppiche her. Damals brachten seine Kunden die „Fleckerl“ selbst mit. Heute geschieht dies nur mehr selten.
Nun in dritter Generation führt Josef Waldner und seine Frau Martina die Geschicke des Unternehmens. Dabei ist es beiden ein besonderes Anliegen die Handwerkliche Tradition in die neue Zeit zu führen.Nach wie vor werden hier auf über 100 Jahre alten Webstühlen Fleckerlteppiche aus Stoffresten, Handwerksteppiche aus echter Schafwolle die schalldämmend und angenehm bei Drauftreten sind.
„Unser Maschinen sind schon seit Generationen in Betrieb. Das wollen wir auch weiterhin so halten“!
Die Handweberei Zillertal liegt in Aschau im Zillertal Schauen Sie hier www.handweberei-zillertal.at
Teppiche nach Maß
Eine der Besonderheiten ist, dass Sie bei Josef und Martina, jeden noch so ausgefallene Größe bestellen können. Ganz nach ihre Vorstellungen und Wünschen. Dabei können sie sich das gewünschte Rohmaterial aussuchen und so haben Sie dann zu hause ein Unikat und keine Massenfertigung.
Wenn man Josef bei seiner Arbeit am Webstuhl zusieht, merkt man seine Liebe zum Beruft. Er hat vieles vom Urgroßvater und seinem Vater gelernt. Moderne Kreationen und originelle Webarbeiten geht er mit dem nötigen Respekt gegenüber dem alten Handwerk an, aber er geht auch mit der Zeit.
Ein persönlicher Besuch
Faszinierend ist ein persönlicher besuch bei der Handweberei, man staunt über die alten Webstühle, die nach wie vor bestens funktionieren. Man kann zusehen, wie ein Teppich entsteht, welche Vorarbeiten und welche Materialien verwendet werden. Aber bitte vorher sich unter der Telefon Nummer 0043 5282 2041 anmelden.
Eigentlich muss man Josef und Martina dankbar sein, dass sie dieses typische Handwerk weiterführen, wenn auch die Nachfolge noch ungewiss ist. Aber vielleicht findet sich doch jemand der gerne in ein paar Jahren den Betrieb weiter führt.
Unser zweites Beispiel: Zillertaler Doggln
Kennen Sie Doggln?
Doggl war schon immer ein einfaches Fußgewand im Zillertal. Man weiß aus Erzählungen, dass man früher zerschlissenes Arbeitsgewand und Jacken als Ausgangsmaterial für Doggln hernahm. Das Wort „Doggl“ bedeutet etwas flapsig auch ein „tollpatschiger Mensch“.
Heutzutage sind Doggl , die aus Loden und Walk bestehen fast ausschließlich aus Schaffwolle. Günther und sein kleines Team in Stumm im Zillertal im Dorf 20 https://www.zillertaler-doggln.at fertigen in ihrer kleinen Werkstatt warme und langlebige Hausschuhe. Man kann die Hausschuhe auch nach Jahren zum Reparieren zu Günther bringen. Das bedeutet Nachhaltigkeit.
Ein Wort zur Fertigung
Die Schafwolle, aus der dann der beste Loden und Walk verarbeitet wird, wird mit Tiroler Gebirgswasser ganz ohne Chemikalien hergestellt. Loden hat die Fähigkeit Feuchtigkeit und Gerüche zu absorbieren. Isoliert ohne Wärme zu stauen und hält trotzdem ihre Füße wohlig warm. Eben ein Naturprodukt pur.
Inzwischen gibt es die Doggl von Günther Hartl als Hausschuhe mit rutschfester Gummisohle. Ein echter Klassiker ist der halbhohe Loden- Walkschuh der meistens zu Eisstockschießen verwendet wird mit Zwischensohle und rutschfester Profilsohle. Auch hier kann man seine Insignien oder ein bestimmtes Logo draufmachen lassen.
„Handgemachtes kommt vom Herzen und ist ein besonderes Geschenk“!
Die Doggln gibt es inzwischen in verschiedenen Ausführungen und Farben – ja nach Bedarf und Wunsch für Damen und Herren. Inzwischen erzählt uns Günther ganz stolz, tragen bei der Pariser Fashion Show die Modells seine Doggl`n von Vivienne Westwood und Andreas Kronthaler.
Auch hier handelt es sich um einen typischen Zillertaler Traditionsbetrieb. Im Geschäft in Stumm können Sie gerne bei der Fertigung zusehen und auch gerne ein Mitbringsel für Familie oder Freunden kaufen.
Wie sagt man: Handwerkliche Tradition liegt im Trend und ist nachhaltig.
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