Was sind die Ursachen für Einsätze bei Älteren?
Tipps und Ratschläge zur Vermeidung.
Im Gespräch mit Brandrat Ing. Alexander Markl.
Die nackten Zahlen der Feuerwehr Wien beeindrucken aufs Erste:
- mehr als 1.750 Mann und 3 Frauen sind im Dienst
- davon 480 rund um die Uhr permanent
- organisiert in 9 Brandschutzsektionen in Wien
- 32.500 Einsätze im Jahr 2009 d.h. rund alle 15 Minuten ist ein Feuerwehrauto unterwegs
- das Einsatzgebiet Wien hat eine Fläche von 415 km2
- ab Einsatzbefehl sind alle Mann innerhalb von 60 Sekunden im Auto und fahren los, innerhalb Wiens ist die Feuerwehr binnen max. 5 Minuten an jeden Ort.
- Die Berufsfeuerwehr der Stadt Wien besteht seit 1686
Was sind die häufigsten 5 Ursachen für Einsätze im Wohnbereich?
Ursache Nr.1: Einschlafen mit Zigarette
Noch immer die Hauptursache für Feuerwehreinsätze, dabei führt nicht das Feuer zur möglichen Todesursache, sondern die Erstickung. Es entstehen bereits nach einigen Sekunden glimmen, toxische Dämpfe und dies reicht oft schon zur Erstickung. Leider ist im Schlaf unser Geruchssinn nicht aktiv, erläutert uns Brandrat Ing. Alexander Markl. Nur wenige Sekunden reichen und man überlebt es nicht.
Empfehlung: Niemals mit brennender Zigarette ins Bett gehen.
Ursache Nr. 2: Küchenbereich
Ursache Nr. 2 sind Brände im Küchenbereich. Topflappen, die in die Flamme hängen, oder Lappen, die zu nahe am Feuer liegen sind die Verursacher. Aber auch vergessene Töpfe samt Inhalt werden vergessen und verkohlen und die Hitze entflammt den Küchenbereich.
Empfehlung: Niemals kochen und dabei länger als einen Augenblick aus der Küche gehen, vergewissern das alles abgedreht ist und keine Topflappen nahe am Herd lagern.
Ursache Nr. 3: Teelichter und Kerzen im Wohnbereich
Speziell im Advent und in der kalten Jahreszeit erzeugen Kerzen und Teelichter eine angenehme Stimmung doch leider sind sie oft auch Ursache für Wohnungsbrände. Ein gekipptes Fenster, ein kleiner Luftzug und der Vorhang weht Richtung Flamme. Vorhänge haben einen hohen Kunststoffanteil und entzünden sich blitzschnell.
Empfehlung: Keine Kerzen und Teelichter in unmittelbarer Nähe von Vorhängen stellen.
Ursache Nr. 4: Christbäume
Jedes Jahr zur Weihnachtszeit „brennen“ einige Christbäume ab. Bereits beim Anzünden passieren grobe Fehler und wenn es einmal brennt dann sind die ersten Sekunden die wichtigsten.
Empfehlung: Die Kerzen des Christbaums von oben nach unten anzünden – nicht umgekehrt, sonst fängt sehr schnell die eigene Kleidung Feuer. Ein bereitgestellter Kübel Wasser hilft ebenfalls, spart Zeit und hilft falls es doch passiert.
Ursache Nr. 5: Durchlauferhitzer
Leider noch immer eine Falle für viele ältere Menschen, denn Gasgeruch riecht man anfangs nicht.
Empfehlung: Speziell ältere Geräte regelmäßig warten und überprüfen lassen.
Brandrat Ing. Alexander Markl betont abschließend nochmals, wie wichtig eine gezielteVermeidung von Bränden ist. Oftmals ist reine Unachtsamkeit die Ursache für Wohnungsbrände mit fatalen Folgen sind. So sind Brandmelder eine sinnvolle Investition – inzwischen in Hotels schon Pflicht – und schlimmeres verhindern können, da sie schon rechtzeitig warnen.
Noch einen Hinweis gibt uns Herr Markl: wenn man bei der Brandbekämpfung mit Feuer in Berührung kommt und Hautverbrennungen davonträgt – auch kleinere Brandblasen – sofort mit normalen Wasser (kein Eiswasser oder Mehl!!!) kühlen, die Stellen besprühen und sofort die Rettung verständigen.
Lieber einmal zu früh oder umsonst die Feuerwehr gerufen ist immer noch besser (kostet übrigens dem Anrufer nichts), als erst wenn die Wohnung im Vollbrand steht, meint Brandrat Markl.
Notruf Feuerwehr 122
© BLL Redaktion
Weitere Information zur Arbeit der Wr. Berufsfeuerwehr
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