Mythos ade: Schlafqualität verbessert sich im Alter

Foto: pixelio.de, Elke

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Wahrnehmung wichtig – Menschen mittleren Alters schlafen nicht gut.

Die Vorstellung, dass ältere Menschen schlechter schlafen, könnte laut Wissenschaftlern des Center for Sleep and Circadian Neurobiology der University of Pennsylvania falsch sein. Eine Telefonumfrage mit mehr als 150.000 Erwachsenen hat ergeben, dass sich – abgesehen von einem kurzen Zeitraum nach dem 40. Lebensjahr – die Qualität des Schlafes mit zunehmendem Alter verbessert.

Besserer Schlaf im Alter

Laut dem Fachmagazin Sleep schliefen jene Teilnehmer am besten, die ihren 80. Geburtstag bereits gefeiert hatten. Derk-Jan Dijk vom Surrey Sleep Research Centre betont, dass Gesundheitsprobleme zwar den Schlaf beeinträchtigen können. Es ist dem Schlafforscher nach jedoch ein „Mythos“, dass Alter allein eine Rolle spielt, berichtet die BBC.

Universitäten verfügen über die Ausstattung, um die Dauer des Schlafes und Unterbrechungen bei Freiwilligen zu messen. Die so gewonnenen Daten entsprechen jedoch nicht immer der Wahrnehmung der Betroffenen. Das Team um Michael Grandner konzentrierte sich daher auf die Befragung einer großen Anzahl nach dem Zufallsprinzip ausgewählter Personen. Zusätzlich wurden sie nach ihrer Abstammung, Einkommen, Ausbildung, Stimmung und allgemeinem Gesundheitszustand befragt.

Ergebnis: Depressionen und gesundheitliche Probleme standen in einem Zusammenhang mit einer schlechten Schlafqualität. Als die Wissenschaftler diesem Umstand jedoch Rechnung getragen hatten, zeigte sich plötzlich ein charakteristisches Muster. Beschwerden über Schlafprobleme nahmen ab, je älter die Menschen waren. Am wenigsten klagten Teilnehmer über 70 Jahren. Die einzige Ausnahme in diesem Trend zeigte sich bei Menschen mittleren Alters. Sie schliefen eigenen Angaben nach schlechter.

Glückliches Leben entscheidend

Grandner betont, dass der ursprüngliche Grund für die Durchführung dieser Studie gewesen war, genau das Gegenteil zu bestätigen, nämlich dass die Schlafqualität mit zunehmendem Alter schlechter wird. „Diese Studienergebnisse zwingen uns zu überdenken, was wir über den Schlaf von älteren Menschen wissen.“ Der Wissenschaftler hält es auch für denkbar, dass ältere Menschen zwar schlechter schlafen, es aber weniger als Belastung empfinden. Das würde bedeuten, dass sich die Haltung der Menschen zum Schlaf mit dem Alter ändert.

Schlafforscher Dijk gibt jedoch auch zu bedenken, dass die Befragung von Menschen zu ihrer subjektiven Meinung zu Antworten führen könnte, die von der Stimmung zum Zeitpunkt der Befragung abhängen. „Ist man wütend, weil der Chef die Gehaltserhöhung nicht genehmigt hat, kann die Wahrnehmung der Schlafqualität ganz anders sein, als wenn man ein zufriedenes Leben führt.“

pte

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