Schnarchen allein ist kein Gefahr.
Schnarchen ohne ernsthafte Schlafapnoen erhöht nicht das Sterberisiko oder die Wahrscheinlichkeit, Herzkreislauf-Erkrankungen zu bekommen. Zu dieser Erkenntnis sind australische Wissenschaftler des Woolcock Instituts für medizinische Forschung http://woolcock.org.au gekommen. Bisherige Studien belegten, dass Apnoen, also Atemstillstände, zum Tod führen können. Es war jedoch unklar, ob das Schnarchen allein zu Herzkreislauf-Problemen führt. Die neue Studie hat ergeben, dass Menschen, die fast die ganze Nacht schnarchen, während der nächsten 17 Jahre kein höheres Sterbensrisiko aufweisen als diejenigen, die dies nur in zwölf Prozent der Nacht taten.
So laut wie eine Autobahn
„Schnarchen entsteht durch eine Blockade der Atemwege, wobei das Gaumensegel aufgrund der Entspannung im Schlaf erschlafft und flattert“, erklärt der Wiener HNO-Arzt Peter Franz http://wien-hno.at. „Das Geräusch kann dabei über 90 Dezibel erreichen, was mit einer stark befahrenen Autobahn verglichen werden kann“, so Franz. Als zweite Ursache sei das Zurückfallen der Zunge anzuführen, die das Geräusch begünstigt. „Der Körper registriert den Sauerstoffmangel und führt daraufhin eine Positionsänderung durch“, so der Experte. Bei einer Kombination von Schnarchen und Atemstillständen kann es zu einem obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom kommen.
„Übergewicht, hoher Alkoholkonsum und eine regelmäßige Einnahme von Beruhigungsmitteln sind die Hauptfaktoren, die zu verstärktem Schnarchen führen“, erläutert der Spezialist. Atemstillstände im Rachen können dabei über 30 Sekunden lang andauern und bis zu 100 Mal pro Nacht auftreten. Die Folgen für starke Schnarcher sind ein chronischer Sauerstoffmangel sowie Müdigkeit, die tagsüber zu Sekundenschlaf führen kann. Des Weiteren ist das Schlaganfall- und Infarktrisiko bei Schnarchern mit Apnoen erhöht.
Mehrere Behandlungsmethoden
Eine Methode zur Behandlung von Schnarchen stellt die sogenannte CPAP-Maske dar, ein Beatmungsgerät, das bei Atemstillstand Sauerstoff zuführt. Außerdem gibt es die Möglichkeit chirurgischer Eingriffe, die entweder die Nasenscheidewand begradigen oder die Gaumen- und Rachenschleimhaut straffen. Als letzte Behandlungsform nennt der HNO-Arzt die Gaumenspange, die individuell am Patienten angepasst wird.
pte
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