Drei Jahre nach der Markteinführung bietet Peugeot eine überarbeitete Version des Bestsellers aus Frankreich an.
Die Besonderheit – ein 75 PS Diesel mit laut Peugeot lediglich 3,0 Liter Durchschnittsverbrauch, das einzige „Dreiliterauto“ auf dem Markt, wenn man von Hybrid- und Elektromodellen absieht.
Unser Testwagen war allerdings ein wahrer PS-Leckerbissen, der neue 208 GT 1,6 Blue HDi 120 Stop&Start, 5-türig mit 120 Diesel PS.
Der erste Eindruck beim Abholen vom Importeur: Sportlich wirkender Kleinwagen mit integriertem Kühlergrill in der vorderen Stoßstange, neue Frontscheinwerfer mit LED -Leuchtsignatur, auffallende Rückleuchten in LED – Krallenoptik, 17 Zoll Leichtmetallfelgen. Wirkt etwas kleiner als der Polo.
Außen klein – innen groß, Peugeot zeigt es wie es geht
Im Inneren dann die Überraschung – obwohl um 7 cm kürzer als der Vorgänger 207, wirkt der Innenraum komfortabel, vorne herrscht eine luftige Atmosphäre. Der optische Kniff, die Instrumente oberhalb des Lenkrades anzuordnen, unterstützt den geräumigen Eindruck. Das kleine Lenkrad ist weiter unten montiert, befindet sich eher in Bauch- als in Brusthöhe des Fahrers, um den Blick auf die Instrumente freizugeben, was bei schlampiger Sitzposition nicht ganz gelingt.
Sämtliche Bedienelemente lassen sich ohne langwieriges Studium der Betriebsanleitung schnell erkunden, über den mittig angebrachten 7 Zoll-Touchscreen werden Navigation, Radio, Telefon, Bordcomputer und Internet gesteuert, Bluetooth und USB-Anschluss sind vorhanden. Kleines Manko – im Navigationsmodus ist nicht erkennbar, ob das Handy eine Verbindung zum Netz hat. Dies wäre mit einer am Rand befindlichen Balkenanzeige ein zusätzliches, praktisches Service. Angenehm hingegen der aufpreispflichtige Mirror-Screen, mit dem man den Monitor des eigenen Smartphones auf den Touchscreen spiegeln kann.
Die Klimaanlage wird nicht über den Touchscreen, sondern über Drehräder und Tasten bedient, geht schneller und lenkt nicht so sehr ab.
Hinten geht es naturgemäß bei einem Kleinwagen enger zu
Die Rückbank ist für sehr große Menschen nicht besonders geeignet, da trifft der Kopf schnell mal den Plafond. Die hinteren Lehnen sind umlegbar, es werden dadurch über 1000 Liter Kofferraumvolumen frei.
Das kleine Lenkrad liegt sehr gut in der Hand, der Peugeot 208 lässt sich fast Gokart-mäßig aufgrund der angenehm direkten Lenkung steuern. Das Fahrwerk bietet erstaunlich viel Komfort, der Seitenhalt unserer Ledersitze absolut ausreichend, dem Kurvenspass steht nichts im Wege.
Apropos Spaß. trotz spritziger Fahrweise macht es Freude den Durchschnittsverbrauch am vorderen Display abzulesen, wir schafften mit dem 120 PS Diesel ( 285 Nm ) die vom Werk veranschlagten 3,6 Liter nicht ganz, bei sparsamer Fahrweise ist ein Verbrauch von weniger als 4 Liter aber zu schaffen.
Äußerst unauffällig arbeitet die Start-Stopp-Automatik, kein Anstartgerüttel, alles passiert so sanft, dass es nicht zu spüren ist und es zeigt sich Interessantes: In der Stadt verbringt man fast ein Viertel der Zeit, die man unterwegs ist, an der Ampel. Man erkennt das an der Stoppuhr im Fahrerdisplay, die Stehzeiten mitzählt. Haben wir so in noch keinem anderen Auto gesehen!!!
Die auffällige Spritsparsamkeit des neuen 208 wird durch einen Verbrauchsrekord für Großserienfahrzeuge unterstrichen, wobei ein serienmäßiger 208 mit 1,6 BlueHDi 100 Stop&Start- Motor insgesamt 2.152 Kilometer zurücklegte und einen Durchschnittsverbrauch von 2,0 Liter Diesel auf 100 km erreichte. Wohlgemerkt auf einer Teststrecke mit besonders sparsamer Fahrweise.
Viele technische Innovationen sind mit an Bord
Unser Testwagen war weiters mit dem Active City Break System ( Notbremsassistent für den Stadtverkehr ) ausgestattet. Hier handelt es sich um eine neue Technologie, die im Stadtgebiet bei Geschwindigkeiten unter 30 km/h bei ausbleibender Fahrerreaktion Unfälle vermeiden bzw. ihren Schweregrad begrenzen kann. Ein Lasersensor befindet sich an der Windschutzscheibe und erkennt Hindernisse wie ein fahrendes oder stehendes Fahrzeug in derselben Richtung des eigenen Fahrzeuges.
Wie Active City Break ist auch die neue Rückfahrkamera im Paket verfügbar, sie erleichtert das Einparken bei Rückenproblemen beträchtlich.
Bei den Farben findet jeder seinen Wunsch
Im Bereich Farben und Lackierungen stehen 12 Farbtöne zur Verfügung, wobei die neue Metallic Lackierung “ Orange Power “ ein echter Hingucker ist. Als Premiere in der Serienproduktion sind auch zwei Strukturlackierungen erhältlich : “ Ice Grey “ und “ Ice Silver „. Mit ihnen beschreitet Peugeot in Sachen Optik und Produktionsverfahren völlig neue Wege. Mit ihrer zwischen Matt und Seidenmatt changierenden Optik sind die Strukturlackierungen sehr auffällig.
Auf Lichtveränderungen reagieren sie viel intensiver als reine Mattlackierungen und vermitteln durch ihre leicht gekörnte Struktur den Eindruck eines robusten Schutzes. Sie sollen widerstandsfähiger und pflegeleichter als konventionelle Mattlackierungen sein.
Motoren zwischen 68 und 120 PS
Bei den Motoren stehen 5 Benziner von 68 bis 110 PS und 4 Diesel von 75 bis 120 PS zur Verfügung, die alle die Euro 6 Norm erfüllen und durch die Bank sparsam zu Werke gehen.
Die Preise beginnen bei € 14.000.- für den 1.0 Pure Tech 68, der Listenpreis unseres Testwagens lag bei € 24.789.-
Wer es besonders sportlich haben will, der kann mit dem GT-Paket den Peugeot 208 mit einem schicken Dress inklusive 17 Zöllern, viel Chrom, roten Ziernähten, strammen Sportsitzen und Sportlenkrad aufrüsten.
Unser Fazit
Der Peugeot 208 fühlt sich besonders sportlich an und ist für „The Elder Sportsman“ wie geschaffen, bei sämtlichen Motorvarianten steht die Sparsamkeit im Vordergrund. Das sportliche Feeling wird durch das kleine Lenkrad verstärkt, Sicherheit wird groß geschrieben. Zu begrüßen sind auch die neuen Designoptionen für außen, ein mattgrauer 208 mit neongrünen Details und schwarzen Felgen macht wirklich Laune. Einen kleinen Schatten wirft die Kopffreiheit im Fond. Alles im Allen ein schicker, platzsparender, schnittiger Wagen, der zudem noch leistbar ist.