Beim Tesla X ist alles anders, er hat Flügeltüren, 4-Radantrieb, beschleunigt sensationell und hat keinen Verbrennungsmotor. Was er kann, hier im Test.
Hier zunächst seine wichtigsten Kennzahlen:
• Sicherster SUV seiner Klasse
• Falcon Wing Flügeltüren
• Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 3,1 Sekunden
• Höchstgeschwindigkeit 250 km/h abgeregelt
• Bis zu 7 Sitzen
• Klassenbesten Stauraum, zusätzlich ein Kofferraum unter der Fronthaube
• Bis zu 2180 l bei Sechssitzerkonfiguration
• Schadstofffrei – innen wie außen
• Vorbereitet für autonomes Fahren
• Permanente Internetverbindung
• cw-Wert von 0,24 ist um ganze 20% windschlüpfiger als das nächstbeste SUV
• Tesla bietet die schnellsten Ladestationen der Welt
Diese Liste ließe sich beliebig weiter fortführen.
Was kann sein Design?
Der erste Eindruck imposant, auf einer Länge von 5,03 Meter sieht das Model X gar nicht einmal so groß aus – wie er tatsächlich ist. Na gut beim Einparken merkt man schon seine Größe. Jeden Betrachter kann man zum Erstaunen bringen, indem man die hinteren Flügeltüren, mittels Knopfdruck am Fahrzeugschlüssel öffnet. Das Interessante dabei, die Flügeltüren öffnen zunächst senkrecht in die Höhe und dann schwenken sie nach innen. Das hat den Vorteil in engen Parklücken das man lediglich 30 cm Platz auf beiden Seiten benötigt und so damit wesentlich komfortabler zu den Hintersitzen gelangen kann als bei anderen Autos. Ideal in engen Parkgaragen.
Die gesamte Karosserie ist sehr schnörkellos gestylt und findet bei den meisten Menschen Zustimmung. Besonders Stylingelement sind die Türöffner außen, die plan mit der Karosserie verlaufen und automatisch ausfahren, wenn man sich mit dem Fahrzeugschlüssel nähert. Zugleich öffnet die Fahrertür einen Spalt, die Lichter gehen an – alles wie von Geisterhand. Auch hinten kann man die Heckklappe automatisch vom Schlüssel aus bedienen. Auffallend vorne ist – bedingt das der Tesla keinen Verbrennungsmotor hat – er nur eine schmale Öffnung hat.
Man steigt bequem ein, sitzt etwas erhöht und hat einen guten Rundblick. Wenn Sie mehr das Linousinenmodell S interessiert können Sie hier unseren Test lesen.
Wie schaut der Innenraum beim Model X aus?
Wo fangen wir an? Das Raumangebot vorne wie hinten ist mehr als ausreichend, aber durch die hohe nach hinten gewölbte Windschutzscheibe, die sich bis über die Häupter von Fahrer und Beifahrer zieht, lässt sie den Innenraum luftig, großzügig und hell erscheinen. Das wahre Erlebnis ist das Tesla-Bedienkonzept. Man findet wenig Schalter und Bedienknöpfe mit Ausnahme dem Lenkrad-Automatikhebel, dem Lichthebel links. Alles andere wird über den überdimensionierten Bildschirm ( wie ein überdimensioniertes iPad) bedient. Egal ob es die Heizungsfunktion, oder Fahrzeugfunktionen, Fahrzeughöhe (Luftfederung verstellbar bis zu 5 cm) oder die neuen Funktion “Favorite Radio Station” (Internetradiostationen inkludiert) ist. Um direkten Zugriff auf Internet-Sender, Live-Sender und Podcasts mit Ihrem Wunschprogramm zu gewähren, ist der Tesla permanent mit dem Internet verbunden. Dies kommt auch dem Navigationssystem zugute.
Und alles funktioniert bereits nach den ersten Übungen gang easy. So beispielsweise gibt man beim Navi alles nur in einer Zeile an (Land, Stadt, Bezirk, Straße, Hausnummer) wie gewohnt bei Google und schon ist die Fahrstrecke berechnet. Leider nur von oben gesehen zu betrachten und nicht in 3 D-Modus. Dafür kann man von der Kartengrafik umschalten auf Geländedarstellung wie bei Google. Karten und Navigation sind jederzeit mit Echtzeit-Verkehrsmeldungen verfügbar. Andere Navisysteme schauen dagegen richtig alt aus.
Tesla hat einen Innenraum Überhitzungsschutz. Diese Funktion hält die Temperatur im Innenraum auch bei ausgeschaltetem Fahrzeug über mehrere Stunden auf einem sicheren Level. Aber das echte Highlight ist das Armaturenbrett mit seiner digitalen Fahranzeige. Dort wo normalerweise Tacho, Drehzahl, Tankinfos, Kilometer, Temperaturanzeigen usw. befinden, hat der Tesla X einen digitales Bildschirm.
Mittig ist dargestellt ein Art Straße durch zwei blaugraue Linien in der unser Tesla steht und man rechts und links je nach Verkehrssituation in Grau andere Verkehrsteilnehmer fahren sieht. Auf der rechten Seite die Autos die man überholt und links auf der Bundesstraße die Entgegenkommenden, die wieder verschwinden wenn sie an uns vorbeigefahren sind. Darüber ein digitaler Tacho, links je nach Einstellung Musiksenderinformation oder Navigationseinstellung. Rechts der durchschnittlich Energieverbrauch grafisch dargestellt.
Sobald man eine Leitlinie links oder rechts überfährt bewegt sich innen auf der Anzeige unser Auto am Bildschirm nach links oder rechts und die jeweilige Linie wird gelb was soviel wie Achtung bedeutet. Während des Ladevorgangs sieht man auf dieser Anzeigefläche wie viele Kilometer Reichweite man schon geladen hat und wie lange es noch dauern wird bis man vollgeladen hat. Eine der wichtigsten Anzeigen bei einem Elektroauto ist die links unten befindliche Anzeige der Restreichweite. Denn man will ja nicht ohne Strom liegen bleiben.
Wie fährt sich der Tesla Model X?
Wenn man startet tut sich zunächst nichts, bis auf die Anzeigen vor dem Fahrer, die erwachen. Sonst ist es leise wie im Stand. Typisch eben Elektroauto. Nach Einlegen der D-Funktion(Drive) geht es los. Das zunächst überraschende ist das der Tesla einen Abzug ab Stand hat ganz ohne Durchdrehen von Rädern und lautem Motorgeräusch. Er beschleunigt gigantisch – wie mancher Edelsportwagen. Beeindruckend ist in diesem Zusammenhang ein Video in youtube bei dem ein Tesla sich ein Beschleunigungsrennen mit einen Alfa 4C Sportwagen liefert, dass er natürlich gewinnt und man sieht dann nach dem Kameraschwenk, das der Tesla einen Anhänger zieht auf dem nochmals ein Alfa 4c Sportwagen parkt. Unglaublich.
Derartige Beschleunigungsorgien treiben natürlich den Energieverbrauch relativ rasch gegen Null und der Tesla warnt einem auch davor uns zeigt an wie weit man nur mehr kommt, wenn man so weiter fährt. Vollgeladen zeigt die Restreichweite 480 km, in unserem Testalltag je nach Fahrweise lag die Reichweite zwischen 290 und 410 km. An sich fast ein Wiederspruch man fährt ein Auto mit einer sagenhaften Beschleunigung und Geschwindigkeit, sodass man fast allen Verkehrsteilnehmer leistungsmäßig überlegen ist und dann soll man sich mit einem Tempo um die 100 km/h auf Autobahnen zufrieden geben. Da juckt schon mal das Elektropedal.
Der Tesla X fährt ausgesprochen ruhig, sicher in jeder Situation und macht sowohl in der Stadt wie auf Autobahnen richtig Spaß. Wenn nur das Wörtchen „Wenn“ nicht wäre.
Ein Wort zum Aufladen
Grundsätzlich sollte man wenn man ein Elektroauto kauft wissen, dass man nicht bei Tankstellen die es fast alle 30 km gibt nachtanken kann. Eine längere Fahrt mit dem Tesla X will geplant werden, den wenn man beispielsweis von Wien nach Bregenz reisen will, muss man mindestens drei Ladestopps einplanen. Ladestopps müssen geplant werden, denn nicht überall gibt es auch Lademöglichkeiten und wenn dann nicht so Leistungsstarke wie die Tesla Supercharger.
Auf den europäischen Autobahnen scheint das Tesla Supercharger Ladenetz gut ausgebaut zu sein und dort tankt man in 20 Minuten wieder bis zu 270 km Reichweite. Aber kann man dann auch einen Cafe trinken oder Essen. Echte Teslafans lächeln nur darüber. Die wissen wo und wie lange man auflädt und genießen die kurzen Pausen und sind stolz etwas für die Umwelt zu tun. Ja, wenn da nicht der Preis wäre. Unter EURO 92.050,- ist da nichts zu holen. Wenn man dann den leistungsstärksten P100P mit ein paar Ausstattungsmerkmalen mehr haben will, liegt dann das Model X schon bei über 150.000,-. Dafür hat man dann 8 Jahre Garantie mit unbegrenzter Laufleistung auf Batterie und Antriebseinheit und 4 Jahre oder 80.000 km begrenzte Garantie. Ebenso tankt der Teslakunden (noch) gratis bei allen Supercharger Ladestellen.
Unsere besser länger leben Bewertung:
Alles in Allem ein kleines technisches Wunder mit besten Fahrwerten und Fahrkomfort samt ordentlichen Platzverhältnissen. Für Umweltbewußte, Technikfreaks und Zeichensetzende gibt es keine Alternative. Aber man muss sich das auch leisten können. Sehnsüchtig erwarten viele Teslafans weltweit die neuen Modelle 3 – das wesentlich günstiger sein wird – und heuer endlich auch geliefert werden sollen.
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