Der neue B 200 von Mercedes fährt vor

S Klasse kompakt verpackt

Sieht dynamischer aus als der Vorgänger, fährt sich agiler und bietet dabei mehr Komfort.

Ein Wort zum Design

Die Mercedes Designer hatten offenbar den Auftrag, die neue B-Klasse optisch aus der Welt der Minivans herausragen zu lassen. So entstand ein Auto mit einem langen Radstand (2.729 mm und kurzen Überhängen bei einer Gesamtlänge von 4,53 m. Die vergleichsweise flache, sportliche Frontpartie mit fließendem Übergang von der Motorhaube über die A-Säule zur Frontscheibe und die starke Karosserieschulter unterstreichen den sportlich, gediegenen Gesamteindruck.

Am Heck betonen die zweigeteilten Leuchten, die nach unten in den Stoßfänger ausgelagerten Reflektoren und dessen schwarz abgesetztes Unterteil in Diffusoroptik mit einem Chromzierstab die Breite. Der große Dachspoiler und die hochglänzend schwarzen, seitlich an der Heckscheibe angebrachten Spoiler verbessern die Aerodynamik und sorgen für sportliche Optik. So wurde der cw-Wert der neuen B-Klasse gegenüber dem Vorgänger auf 0,24 (vorher 0,25) verbessert.

Die neue B-Klasse ist nicht der „Hingucker“ schlechthin, er ordnet sich gekonnt in das Straßenbild ein, man eckt mit ihm niemals an, hat aber ein stilistisch perfekt ausbalanciertes Auto, mit allerhand Qualitäten.

Das Interieurdesign – Revolution, hoch2

Das Interieur der neuen B-Klasse ist avantgardistisch und sehr ähnlich wie die revolutionäre Raumarchitektur der neuen A-Klasse. Während die Instrumententafel des Schwestermodells in zwei horizontale Grundkörper aufgeteilt ist, hat die der B-Klasse einen einzigen Grundkörper. Dieser fällt zu den Insassen hin ab und ist im Fahrer- und Beifahrerbereich ausgeschnitten. Vor dem Fahrer die völlig freistehende Bildschirmeinheit, im optimalen Fall einem 10,25-Zoll-Display (26 cm) und in der Widescreen-Version mit zwei 10,25-Zoll-Displays, die unser Testwagen hatte. Wahrlich eine neue Dimension von „Armaturenbrett“, wobei die Bezeichnung in diesem Fall fast zutrifft.

Die fünf runden Lüftungsdüsen haben eine Turbinenoptik mit fein gestalteten Luftleitstegen, offenbar inspiriert aus der Welt der Luftfahrt. Das Besondere daran ist, dass die Lüftungsdüsen beleuchtet sind und je nach Temperatureinstellung Blau oder Rot leuchten. Darüberhinaus verfügt er über eine Ambientebeleuchtung mit 64 Farben und zehn Farbwelten, dies ermöglicht eine individuelle Anpassung – ganz nach Stimmungslage.

Die Sitze bieten eine flachere und damit bequemere Sitzposition sowie einen größeren Verstellbereich auch hinten, was auch dem maximalen Kofferraum zu Gute kommt. Die Lehne der Rücksitze ist serienmäßig 40:20:40 teilbar, und in eine steilere Position klappbar, um das Kofferraumvolumen hinter den Fondsitzen zwischen 455 und 705 Litern zu variieren. Mehr Platz ist auch in der Breite (plus 33 mm) und hat die Ellenbogenbreite vorne Mittelklasse-Autos erreicht.

Überhaupt geht Mercedes neue Wege und bietet Features die bislang den Premiumautos vorbehalten waren nun auch in den unteren Klassen an. So kann man Sitzklimatisierung und Multikontursitzen mit Massagefunktion ordern. Besonders gut für den Rücken ist die Neuheit ENERGIZING Sitzkinetik. Sie kann durch regelmäßige kleinste Änderungen der Neigung von Sitzkissen und Lehne das orthopädisch vorteilhafte Wechseln der Sitzhaltung unterstützen. Verfügbar ist die Innovation für die Vordersitze in Verbindung mit der vollelektrischen Sitzverstellung mit Memory-Funktion.

„Hey Mercedes“ wird aktiviert

Die neue B-Klasse hat das Multimediasystem MBUX – Mercedes-Benz User Experience, das zugleich eine neue Ära bei Mercedes me Connectivity eingeläutet hat. Seine Lernfähigkeit dank künstlicher Intelligenz macht das System einzigartig. MBUX ist individualisierbar und stellt sich auf den Nutzer ein. Es schafft so eine emotionale Verbindung zwischen Fahrzeug, Fahrer und Passagieren. Zu den weiteren Stärken zählen die serienmäßige Touchscreen-Bedienung sowie, je nach Ausstattung, das hochauflösende Widescreen-Cockpit, die Navigationsdarstellung mit Augmented-Reality-Technologie sowie die intelligente Sprachsteuerung mit natürlichem Sprachverstehen, die mit dem Schlüsselwort „Hey Mercedes“ aktiviert wird.

Der Touchscreen ist bei MBUX Bestandteil des ganzheitlichen Touch-Bedienkonzepts – einem Dreiklang aus Touchscreen, Touchpad auf der Mittelkonsole (optional) und Touch Controls im Lenkrad. Emotionale Inszenierungen unterstreichen die Verständlichkeit der Bedienstruktur und begeistern durch brillante 3D-Grafiken in höchster Auflösung, die in Echtzeit gerendert, das heißt berechnet und ausgegeben, werden. Neue und verbesserte Mercedes me connect Dienste sind nun an Bord. Dazu gehören unter anderem die Navigationsfunktionen auf Basis von Car-to-X-Kommunikation und die Fahrzeugortung, die das Finden des geparkten Fahrzeugs erleichtert.

Intelligent Drive: Funktionen aus der S-Klasse

Die neue B-Klasse hat neue Fahrassistenz-Systeme und bietet damit bei der aktiven Sicherheit ein sehr hohes Niveau, mit Funktionen aus der S-Klasse. Erstmals kann die B-Klasse in bestimmten Situationen teilautomatisiert fahren. Dafür erfasst sie das Verkehrsumfeld bis zu 500 m(!!!) voraus und nutzt Karten- und Navigationsdaten für Assistenz- Funktionen. So kann der Aktive Abstands-Assistent DISTRONIC als Teil des Fahrassistenz-Pakets den Fahrer in vielen Situationen streckenbasiert unterstützen und die Geschwindigkeit komfortabel vorausschauend vor z.B. Kurven, Kreuzungen oder Kreisverkehren anpassen. Hinzu kommen der Aktive Nothalt-Assistent und ein intuitiv verständlicher Aktiver Spurwechsel- Assistent.

Serienmäßig an Bord der neuen B-Klasse ist ein erweiterter Aktiver Brems- Assistent. Er hilft, Kollisionen mit langsam vorausfahrenden, anhaltenden und stehenden Fahrzeugen und jetzt sogar mit querenden Fußgängern und Fahrradfahrern zu vermeiden.

Leistungsstarker und sparsamer Benziner

Wir fuhren den 1.332 ccm Reihen 4-Zylinder Benzinmotor mit 163 PS/120 kW mit 7 Gang Automatik-Doppelkupplungsgetriebe (7G-DCT). In der Fahrpraxis, die wir bei ausgiebigen Testfahrten Überland und im Stadtbereich unternahmen, spricht viele für diese Motor-/Getriebevariante. Er ist sehr spritzig, die Beschleunigung von 0 auf 100 km in 8,5 Sek. und die Höchstgeschwindigkeit beträgt 216 km/h. Dies alles mit einem für die gebotene Leistung moderaten Treibstoffverbrauch von 6,2 Liter/100 km. Die Werksangabe von 5,6 Liter haben wir nicht ganz erreicht, aber im Vergleich mit manch anderen Fahrzeugen mit wesentlich weniger Leistung, muss man Mercedes gratulieren. Ihre Brieftasche wird sich freuen, denn mit dem 43 Liter fassenden Tank erzielt man tolle Reichweiten von gut an die 900 km, wenn man einigermaßen vernünftig fährt.

Das Fahrwerk – Agil und komfortabel, je nach Belieben

Gegenüber seinem Vorgänger ist er noch komfortabler geworden. Dabei stehen je nach Version mehrere Optionen zur Auswahl, darunter ein Komfortfahrwerk mit Tieferlegung und ein Fahrwerk mit aktiver adaptiver Verstelldämpfung. Dort kann der Fahrer während der Fahrt die Dämpferabstimmung über DYNAMIC SELECT selbst beeinflussen. Dabei wird ein elektronisches Ventil angesteuert. Dessen Regelung analysiert zusätzlich den Fahrzustand und optimiert individuell für jedes Rad die Dämpferrate. Dies hatten wir an Bord und können sagen, dass dies eines der besten Fahrwerke ist. Nicht nur der gebotene Komfort hat uns begeistert, sondern auch die Art und Weise wie das Auto sich bei engagierter Fahrweise verhält. Von sportlich bis komfortabel – je nach Lust und Laune.

Die Vorderräder werden an McPherson- Federbeinen und je einem Querlenker aus geschmiedetem Aluminium geführt, an denen Achsschenkel aus Aluguss befestigt sind. So sind die ungefederten Massen zugunsten von Straßenlage und Komfort möglichst gering.

Hinten haben die Modelle bei den stärkeren Motorisierungen – wie unserer – eine aufwändige Vierlenker-Hinterachse, die zur Reduzierung der ungefederten Massen weitgehend aus Aluminium gefertigt ist. Die drei Quer- und ein Längslenker pro Hinterrad werden von einem Fahrschemel getragen, der vom Rohbau durch Gummilager entkoppelt ist – so übertragen sich weniger Vibrationen und Geräusche vom Fahrwerk auf die Karosserie.

Unser Fazit:

Ideales Auto für Best Ager, die gerne etwas höher sitzen, gediegene Qualität schätzen, trotzdem ein flottes und zugleich sparsames Auto suchen. Alles im Leben hat natürlich seinen Preis. Ab 30.990,-

Fotos©Mercedes

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1 Kommentar

  1. Ich finde das Multimediasystem ziemlich beeindruckend. Künstliche Intelligenz macht mir aber auch irgendwie Angst. Mit meinem alten Mercedes bin ich noch ganz zufrieden. Es war jahrelang Ruhe, nur kürzlich musste ich wegen einer Kleinigkeit die Autowerkstatt aufsuchen.

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