Der neue e-Golf im Praxistest

Der e-Golf sorgt mit seinem Elektroantrieb für eine Entlastung der Umwelt. Permanent emissionsfrei ist der e-Golf unterwegs. Soweit so gut!

Nachdem wir schon ausgiebig über den Benziner-Golf und seine äußere Form, sein Innenraumangebot und sein Fahrverhalten geschrieben haben, konzentrieren wir uns diesmal ausschließlich über die Fahrerlebnisse des e-Golfs, seine Vor- und aber auch seine Nachteile – so wir welche finden. Sehen Sie unseren seinerzeitigen Testbericht.

Der e-Golf 2017 zeigt ein geschärftes Design

 

LED-Scheinwerfer und LED-Rückleuchten. Zum Design-Update gehören neue Stoßfänger, neue Kotflügel, serienmäßig neue Voll-LED-Scheinwerfer. Die untere Chromleiste des Kühlergrills verbindet sich links und rechts mit den Winglets (als Flügel gestaltete Chromrahmen) der LED-Scheinwerfer. Über die Individualisierung dieser Chromleiste differenziert sich der e-Golf von anderen Golf-Modellen.

Digitalisiert und vernetzt

 

Gespickt ist der neue Golf mit zahlreichen technischen Innovationen. Einige Beispiele: Erstmals in der Kompaktklasse kann das neue Radio-Navigations- und Onlinesystem „Discover Pro“ via Gestensteuerung bedient werden. Im neuen e-Golf ist das System sogar serienmäßig an Bord. Mit seinem 9,2-Zoll-Screen bildet das ohne Hardkeys ausgeführte „Discover Pro“ eine konzeptionelle und visuelle Einheit mit dem im Golf ebenfalls neuen Active Info Display (Navi und Tachoanzeige vor dem Fahrer). Auch alle anderen Infotainmentsysteme wurden durch eine neue Generation abgelöst.

Hier nun alle Vorteile die für den e-Golf sprechen:

• 300 Kilometer Reichweite im „Neuen Europäischen Fahrzyklus“

• Im Test konnten wir dies nicht komplett austesten, denn wir wollten nicht ohne „Saft“

liegen bleiben. Aber voll geladen zeigt das Display 280 km Restreichweite und durch   seine Rekuperation beim Bremsen und Bergabfahren, ladet er sich wieder auf und so scheinen 300 km Reichweite als praxistauglich.

• Staatliche Förderaktion

• Kostenlose Leihwagen machen e-Golf Fahrer auch im Urlaub mobil (Superangebot für die große Reise)

Die Lademinute kostet je nach Tarifart zwischen 0,07 und 0,45 Euro.

• Mehr Power als bisher: Durch die neue Lithium-Ionen-Batterie wurde der Energiegehalt gegenüber dem Vorgänger von 24,2 kWh auf 35,8 kWh erhöht.

• Die neue e-Maschine liefert 100 kW (136 PS) statt 85 kW (115 PS) wie bis dato. Parallel stieg auch das Drehmoment auf 290 Nm (zuvor 270 Nm).

• Hohe Agilität ist besonders beim Anfahren spürbar; auf 80 km/h beschleunigt der e-Golf in nur 6,9 Sekunden. Nach 9,6 Sekunden (Vorgänger 10,4 s) ist der Volkswagen 100 km/h schnell.

• Die elektronisch begrenzte Höchstgeschwindigkeit beträgt 150 km/h (plus 10 km/h).

• Wärmepumpe. Um die Reichweite auch im Winter trotz Dauereinsatz der Heizung zu optimieren, bietet Volkswagen für den e-Golf eine optionale Wärmepumpe an. Die als Zusatzmodul für die elektrische Heizung (Hochvoltheizer) und den ebenfalls elektrischen Klimakompressor angebotene Wärmepumpe nutzt sowohl die Wärme aus der Umgebungsluft als auch die Abwärme der Antriebskomponenten. Somit wird die elektrische Leistungsaufnahme des Hochvoltheizers deutlich reduziert. Sobald die Wärmepumpe zum Einsatz kommt, erhöht sich die Reichweite des e-Golf bei winterlichen Witterungsbedingungen im Vergleich zu einem konventionellen Heizungssystem um bis zu 30 Prozent.

• Laden mit CCS geht am schnellsten. Die Zeiten für das Aufladen der Batterie richten sich nach der Stromquelle: An der normalen 230-V-Steckdose (bei 2,3 kW) sind es 17:00 Stunden, an einer Ladestation mit 7,2 kW etwa 5:20 Stunden, die zum Aufladen bis 100 Prozent der Akkukapazität verstreichen. Per CCS (Combined Charging System) mit 40 kW dauert es bis 80 Prozent lediglich 45 Minuten.

• Kostenlose Ladekarte für e-Golf für ein Jahr. Der Vertrag kommt zwischen Endkunden und Smatrics zustande und endet nach Ablauf des Jahres automatisch.

• Völlig ruckfreies Fahren und Beschleunigen. Passagiere spüren keinen Schaltruck.

• Leises Dahingleiten, keine Motorengeräusche im Innenraum.

• Man leistet einen aktiven Beitrag zur Umwelt.

• Ideal für Handwerker und Menschen die überwiegend nur Kurzstrecken fahren.

Nachteile bzw. systembedingte Ursachen

 

• Kaufpreis teurer als jeder Diesel- oder Benzin Golf (Kaufpreis ab 38.690,-)

• Kein Auto, wenn man öfter und noch dazu schnellstmöglich seine „Tante“ in Hamburg besuchen muss. Nachladen alle 280 – 300 km kostet Zeit!

• Reisen muss geplant sein. Vorher klären, wo kann ich aufladen im Ausland, im Hotel am Golfplatz, beim Skilift usw.

• Auch daheim, wenn man keine e-Aufladestation installiert hat, muss man zur nächsten e-Aufladestation und bis zu einer Stunde warten – oder Besorgungen zu Fuß erledigen.

Interessant finden wir, dass bei objektiver Beurteilung es mehr Vorteile als Nachteile gibt. Auch für viele Menschen kann es durchaus Sinn machen die teurere Investition in Kauf zu nehmen.

Unser Fazit:

 

Eigentlich ein wunderbares Auto, man schont die Umwelt, man fährt leise und mit Elektroantrieb günstiger, der Rest ist Golf mit Topausstattung. Ja, wenn das Wenn nicht wäre.

Fotos: Porsche Austria

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