Der E Porsche Taycan 4S Cross Turismo im Test

Das Porsche Sportcoupe mit 4 Türen, 571 PS, reiner Elektroantrieb spielt einige Stückerln, aber bietet doch nur ein Reichweite von 290 km.

Zu allererst wollen wir auf die sofort sichtbaren Vorzüge und Qualitäten dieses Porsches Außen und im Innenraum eingehen. Wir sprechen hier von einer sehr weit oben angesiedelten Preiskategorie. Unser Testwagen hat einen Preis  von Euro 160.897,60 (Listenpreis 119.914,-). Damit ist einerseits die Erwartungshaltung seiner Käufer naturgemäß eine völlig andere als bei einer Preisklasse um die 50.000,- bis 60.000,-. Es kann ja nicht nur der Faszination und dem Namen Porsche geschuldet sein, dass Käufer so viel Geld ausgeben.

Aber was ist anders?

Der Porsche Taycan 4S Cross Turismo – wie schon seine Typenbezeichnung aussagt, ist ein 4-türiger Sportwagen mit allerlei Finessen. Warum er den Zusatz Cross trägt, hängt vermutlich damit zusammen, dass er 4-Radantrieb hat und sein Federung auch angehoben werden kann um steile Garagenauffahrten ohne Beschädigungen zu erklimmen, oder in Wien beliebte Schwellen, die das Langsamfahren erzwingen sollen. Wehe man fährt zu schnell darüber. Aber im Gelände – außer moderate Feldwege – wird man mit diesem Auto nie erklimmen.

Viel mehr zählt, die fast völlige Geräuschlosigkeit im Innenraum, die mit seiner doppelten Geräuschverglasung zusammenhängt. Schon eine feine Sache, da man bei Elektroautos sowieso leiser unterwegs ist. Warum man dann allerdings mittels Tasten eine wesentlich stärkere und lautere Geräuschkulisse innen und auch außen dazu schalten kann, ist uns nicht erklärbar. Vielleicht eine Reminiszenz an 911er Umsteiger, die wollen noch etwas vom typischen Porsche Sound hören.

Überlegene Fahrleistungen

Übrigens der Tycan 4S Cross Turismo rennt, wenn es sein muss bis zu 240 km/h und beschleunigt in 4,1 Sekunden von 0 auf 100 km. Natürlich hat die Topausstattung, sein Batteriepack mit der Akkukapazität von 79,2 kWh seinen Preis und auch beim Gewicht, das sind immerhin leer 2.320 kg ohne Passagiere und Gepäck. Sein Kofferraumvolumen beträgt 466 Liter und vorne noch zusätzlich 84 Liter, umgelegt bis zu 1.212 Liter.

Der Taycan ist ein riesiges Schiff mit fast 5 Meter Länge und hat eine Breite von 2,11 Meter. Also durch schmale kurvige Landstraßen wie mit einem 911er flitzen, spielt es hier nicht. Sein Revier sind eher die weitläufigen langgezogenen Landstraßen und kurze Autobahnetappen, bevor er wieder an die Ladesäule muss. Aber dabei macht er ungeheuerlich Spaß.

Aber Vorsicht: Bei der ersten Autobahnauffahrt eine Vollbeschleunigung mit seiner Beifahrerin hinlegen ohne sie zu warnen, wäre fatal. Denn die Beschleunigung ist derart brutal, es drückt einem in den Sitz, gut das es eine Kopfstütze gibt, sondern wäre die Halswirbel für einige Zeit gestaucht. Aber wenn man sich erst einmal daran gewohnt hat, macht es immer wieder Freude, wie er mit seinen 490 PS (bis zu 671 PS Overboost) anschiebt.

Sein Fahrkomfort ist naturgemäß über jeden Zweifel erhaben. Natürlich ist er härter abgestimmt, als Ottos Normalverbrauches Auto, aber er hat am Armaturenbrett eine Taste mit einem Stoßdämpfer, dann ist es gleich erträglicher. Insgesamt kann man mit ihm einen sehr hohen Reisedurchschnitt fahren – man kommt eigentlich nie in Verlegenheit, außer bei schmalen Durchfahrten bedingt durch sein Breite und den ausladenden Außenspiegeln.

Sein Design ist eine Mischung zwischen Polarisierung und typisch Porsche – je nach Betrachtung. Jedenfalls ist er in der Cross-Variante mit seinem mehr in die Höhe gezogenen Heck besser zu beladen und hat auch mehr Platz für allerlei Gepäck und Sportgerät. Vorne und hinten ist der Einstieg dann doch eher wie in einen Sportwagen, speziell hinten ist der Türausschnitt relativ klein. Übrigens der Startknopf – natürlich Porsche typisch link vom Lenkrad ist beim Starten nicht nötig, es heult nichts auf. Sehr wohl beim Abstellen des E-Motors muss man ihn bedienen.

Ein Innenraum mit typisch deutscher Präzision

Wenn man dann doch den Innenraum geentert hat, findet man sich doch gleich zurecht. Die wichtigsten Schalter sind um die Mittelkonsole, um das Lenkrad oder rund um den Tacho angeordnet. Erfreulich es gibt einen kleinen Bildschirm in der Mittelkonsole und kein oft überdimensionierten Bildschirm wie bei anderen. Porsches Lösungen sind in jeder Phase durchdacht, oftmals auch etwas konventionell, aber das lieben vermutlich Porsche Eigner.

Die Sitze passen hervorragend, sind mehrfach verstellbar, langstreckentauglich und bieten ausreichend Seitenhalt. Na klar, man fährt auch mit ihm höhere Kurvengeschwindigkeiten. Das Fahrerdisplay ist typisch Porsche dreigeteilt, aber voll digitalisiert, mit einer gestochen scharfen Darstellung. Jedes Rundinstrument kann beliebig variiert werden. Mittig die Porsche Uhr entweder digital oder analog darstellbar. Je nach Belieben.

Reine Fahrfreude

Keine Frage, er macht in jeder Fahrsituation Freude, man wählt aus verschiedenen Einstellungen sein Fahrwerk, sein Ansprechen, seine Fahrwerksabstimmung und seinen Sound aus. Aber man muss auch feststellen, dass es inzwischen auch andere E-Autos ähnlicher Bauart gibt, die ebenso enorme Fahrfreude bereiten, wie der Ford Mustang e Mach 1, oder Hyundai Ioniq 5 und nur ein Drittel unseres Testwagens kosten. Aber was ist dann die Faszination eines Porsches, denn Porsche ist hoch profitabel und verkauft immer noch bestens.

Wir haben für uns keine schlüssige Antwort gefunden, aber der Name Porsche sagt schon jeden 3 -Jährigen etwas und er drückt sein Gesicht an die Scheibe um einen Blick nach innen zu erlangen. Es ist die Mischung aus Tradition und Gediegenheit, seine Fahrfreude und sicher auch sein Image. In dieser Preisklasse will man zeigen, schaut her ich kann es mir leisten

Mit diesem E Porsche zeigt Porsche auch deutlich, dass er auch beim E Automarkt nicht nur dabei sein will, sondern kräftig mitmischen will. Mit dem Taycan ist und wird ihm dies weiter gelingen.

Reine E Vernunft mit seiner Reichweite

Ohne von E-Autofetischisten gleich verdammt und beschimpft zu werden. Die Frage nach der Sinnhaftigkeit darf man und muss man stellen. Denn wenn man einen e Porsche um 160.000 kauft, will man reisen, mal auch längere Etappen zum Gardasee, ohne alle paar Stunden an der Ladesäule rumhängen. Sein E-Reichweite ist mit 443 km angeben, wir sind nach rund 290 km zur nächsten Ladesäule dann gefahren. In Autobahn-Kilometern gedacht, Wien bis Mondsee wären 297 km, also man kommt gerade mit einer Restreichweite von 2-8 km nach Mondsee. Nervenkitzle inklusive, denn ganz ehrlich wer fährt mit diesem Auto nur 100 km/h auf der Autobahn. Normal gefahren beträgt sein Verbrauch um die 25,0 kWh. Bei 100 km/h wäre es vermutlich dann so um die 19-20 kWh, dann ist Mondsee locker drinnen.

Auch darf man sich im Porsche Schauraum nicht umsehen und beispielsweise den Porsche Panamera 4S E-Hybrid um 141.309,88 mit 544 PS/400 kW mit sogar noch atemberaubenderen Fahrleistungen (3,7 Sek und Spitze 290 km/h) ansehen. Sein Vorzug: In der Stadt rein elektrisch bis zu 80 km und Überland gemischt mit E und V8-Power so an die 600 km fahren. Nachtanken 5 Minuten und es geht weiter.

Aber wohin die Reise in Zukunft geht, da sind sich EU-weit Politiker, Abgeordnete, Autofahrer und Hersteller nicht einer Meinung. Die Befürworter der reine E Autozukunft sehen darin ein Rettung des Planeten – wenngleich in vielen anderen Ländern weiterhin Verbrennungsmotoren produziert, verkauft und gefahren werden. Aber bevor es in eine abendfüllende Diskussion ausartet, fassen wir zusammen.

Unser Fazit:

Porsche kann es auch mit E-Auto, selbe Qualität, selbe Tugenden, abgefahrene Preise , gute Werterhaltung (bei E-Porsches ist dies noch nicht so klar) und Menschen die sowohl Porsche-Verbrenner mit Hybid, als auch reine E Porsches kaufen.

Alle Bilder©besser länger leben

Unser Newsletter

Neue Gewinnspiele & Gutscheine
• Unsere aktuellen Neuigkeiten
• Aktionsangebote & Reisen

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.

1 Kommentar

  1. Starkes Gerät, aber nie in Elektro – nur mit V( und Hybrid.
    Die ganze Elektroautomobilität führt in die Sackgasse. Hybrid fahrt man in der Stadt bis zu 90-100 km rein elektrisch und Überland mit moderaten 5 Liter Verbrauch.

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.