Menschen in einer glücklichen Beziehung leben gesünder als Singles, aber auch gesünder als Menschen in einer belasteten Beziehung. Das wurde durch wissenschaftliche Studien belegt, die vor allem das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei allen drei Zielgruppen untersuchten. Psychologische Aspekte spielten ebenfalls eine Rolle, sodass die gefühlte und die medizinisch nachweisbare Gesundheit gleichermaßen bewertet wurden.
Beziehungen wirken stressmildernd
Glückliche Paare leiden weitaus weniger unter dem alltäglichen Stress, auch Schicksalsschläge nehmen sie gemeinsam besser auf. Singles spüren das spätestens dann, wenn sie von gravierenden Einschnitten betroffen sind und nicht einmal mit jemanden reden können – von einer tröstenden Umarmung ganz abgesehen. Das ist der Punkt, an dem sich viele von ihnen an eine Partnervermittlung wenden, und der Schritt ist in der Regel sinnvoll. Denn auch eine endlose Partnersuche erzeugt Stress, während die Partneragenturen über Methoden und Know-how verfügen, die in absehbarer Zeit zum Ziel führen. Entstehen soll dabei eine glückliche Partnerschaft, die nicht umsonst vom Volksmund als „gesunde“ Partnerschaft bezeichnet wird. Glücklich liierte Menschen sind gesund.
Wer mehr leidet, Singles oder unglücklich verbundene Paare, ist vom Einzelfall abhängig. Einem Paar im Dauerclinch wird irgendwann sogar das Umfeld zur Trennung raten, ein Paar mit gelegentlichen, wenn auch unmittelbar belastenden Problemen sollte diese in Angriff nehmen, um die Beziehung wieder zu stabilisieren. Generell gilt: Jede Beziehung, die einmal im siebten Himmel begonnen hat, verdient eine Chance. Doch bei völliger Zerrüttung kann auch eine Trennung zunächst gesünder wirken als tagtäglicher Streit.
Essenzielles in der Partnerschaft
Intimität ist für jedes Lebewesen unabdingbar, es verkümmert sonst seelisch, und auch der Kreislauf macht irgendwann schlapp. Körperliche Nähe bedeutet auch das traute Zusammensitzen abends vor dem Fernseher oder morgens am Frühstückstisch, die gemeinsame Freude am Garten oder eine sportliche Aktivität im Familienteam. Darüber hinaus ist es ein riesengroßer Unterschied, ob in einem sorgenvollen Moment ein Partner zur Seite ist, dem man/frau sich spontan mitteilen kann oder ob erst überlegt werden muss, welcher Freund denn jetzt angerufen werden könnte – der zudem erst mal nicht „greifbar“ ist (im wahrsten Sinne des Wortes). Und das betrifft übrigens nicht nur schwierige Momente, sondern auch die Freude, die spontan mitgeteilt werden möchte. Die Sexualität ist ein Teilbereich dieser Intimität, aber beileibe nicht der einzige. Intimes sind auch Wünsche, über die man mit sonst niemandem spricht, Sorgen, die man nicht wagt mitzuteilen, und Spirituelles, Erhabenes, Furchterregendes oder unglaublich Stimulierendes. Wem erzählen Singles ihre Träume?
Nun ist es aber nicht so, dass Singles pausenlos leiden, sie wissen sich schon zu organisieren, und Ablenkung gibt es wahrlich genug. Sie spüren daher bisweilen nicht einmal das persönliche Elend. Ihr Körper lässt sich allerdings nicht betrügen, er reagiert psychosomatisch. Dieser Effekt verstärkt sich mit zunehmendem Alter, denn jeder Mensch baut sich umfassende Verdrängungs- und Vermeidungsstrategien auf, redet sich die Lage schön und genießt manchmal auch die Freiheit und Ungezwungenheit. Nur sein Kreislauf stellt fest, dass da was nicht stimmt, und plötzlich spielt das Herz nicht mehr so recht mit.
Typische Single-Krankheiten
Es gibt Stresserkrankungen, die durch eine unglückliche Beziehung ebenso auftreten wie durch Mobbing am Arbeitsplatz oder einfach Überforderung. Diese erzeugen hinsichtlich des Kreislaufs die gleichen Symptome und Krankheitsbilder wie typische Singlekrankheiten. Auch Depressionen kommen in einer unglücklichen Beziehung ebenso oft vor wie bei Singles. Allerdings lässt sich auch feststellen, dass gerade im psychischen Bereich Menschen in einer wirklich glücklichen Paarbeziehung weitaus weniger gefährdet sind. Ein Paar, das sich gemeinsam auf körperliche Erlebnisse inklusive der entsprechenden Atmosphäre, in wirklich schönem Ambiente freut, ist hormonell absolut auf der Höhe – das hält in jedem Fall gesund. Zumal hinter so einer gewachsenen Paarbeziehung ja eine umfassende Kultur steht, die beiden haben sich ihr Heim gemeinsam geschaffen, haben sich angestrengt, geplant, diskutiert, gearbeitet und etwas erreicht, das sie jetzt genießen dürfen.
Foto: Gerd-Altmann-Shapes-AllSilhouettes.com_pixelio.de
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