Sportliche Übungen können ein wichtiges, effektives Therapieelement bei Long-COVID darstellen.
Kurz und bündig:
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Sportliche Reha effektiv bei Long-COVID?
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Systematischer Review mit Metaanalyse über 23 Studien mit 1 579 Patienten
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Bewegungsprogramme bessern Fitness, Lungenfunktion, Atemnot und Fatigue bei Long-COVID
Sportliche Übungen können ein wichtiges, effektives Therapieelement bei Long-COVID darstellen, zeigte ein systematischer Review mit Metaanalyse über 23 Studien. Sport-Reha besserte Fatigue, Atemnot und Fitness der Patienten.
Seit der Coronavirus-Pandemie steigt die Zahl der Personen weltweit, die an langfristigen Symptomen der akuten Erkrankung COVID-19, besser bekannt als Long-COVID, leiden. Wie es zu Long-COVID kommt und wie man es behandeln könnte, ist jedoch immer noch weitgehend unklar.
Manche Long-COVID-Symptome, deuteten verschiedene Studien an, könnten womöglich mit Hilfe sportlicher Interventionen gelindert werden. Der vorliegende systematische Review mit Metaanalyse ermittelte nun die Wirksamkeit von Rehabilitationsmaßnahmen auf Basis von körperlicher Aktivität bei Long-COVID.
Sportliche Reha effektiv bei Long-COVID?
Relevante Studien ermittelten die Autoren aus den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken Medline, Embase, Global Health (Ovid), CINAHL (EBSCO), Web of Science, WHO Global Research Database on COVID-19, LitCovid und Google Scholar, mit Veröffentlichungsdaten bis November 2022.
Symptome wurden mittels Fragebögen, aber auch mit Hilfe von Tests ermittelt. Die Lungenfunktion wurde mit Hilfe des Verhältnisses des forcierten Ausatemvolumens in einer Sekunde (FEV1) zur forcierten Vitalkapazität (FVC), also der maximalen Luftmenge, die nach tiefstmöglichem Einatmen ausgeatmet werden kann, bestimmt (FEV1/FVC). Die Fitness der Patienten ermittelten Studien unter anderem mit Hilfe des 6-min-Gehtests, in dem die in 6 Minuten zurückgelegte Strecke gemessen wird.
Systematischer Review mit Metaanalyse über 23 Studien mit 1 579 Patienten
Insgesamt konnten 23 Studien mit zusammen 1 579 Patienten nach akutem COVID-19 in die Analyse aufgenommen werden. Etwa die Hälfte der Patienten (752/1 579) waren Frauen. Körperliche Übungen zwecks Rehabilitation zeigten positive Effekte auf Long-COVID-Symptome wie Atemnot, Fatigue und Depression. Zudem zeigte die Analyse Verbesserungen in der Gehfähigkeit bzw. Fitness (6-min-Gehtest), in der Lungenfunktion (FEV1/FVC) sowie in der Lebensqualität der Long-COVID-Patienten.
Bewegungsprogramme bessern Fitness, Lungenfunktion, Atemnot und Fatigue bei Long-COVID
Die Analyse zeigte somit sportliche Übungen als ein wichtiges, effektives Therapieelement bei Long-COVID auf. Die Autoren schließen, dass eine solche Intervention routinemäßig in die klinische Praxis aufgenommen werden könnte für Patienten, die sich von COVID-19 erholt haben. Weitere, größere Studien müssen jedoch ermitteln, wie angepasste Sport-Interventionen gezielt auf unterschiedliche Ausprägungen von Long-COVID einwirken können.
©DGP
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