Miteinander reden hält eine Paar-Beziehung aktiv.
Jeder möchte Freude und Glück erleben. Das Zusammenleben mit einem Partner ist nicht mehr so selbstverständlich wie es einmal war. Das zeigen die hohen Scheidungsraten und Singlezahlen. Eine Beziehung gehört gepflegt, sie funktioniert nicht von selbst. Studien zeigen, dass Menschen in festen Beziehungen bis zu neun Jahre länger leben. Forscher vermuten, dass das vor allem an der gegenseitigen Fürsorge liegt.
Am Anfang einer Liebe gelingt das Verständnis füreinander ganz von selbst. Erst nach einer gewissen Zeit stolpern die Partner dann über das, was trennt, und übersehen dagegen häufig, was verbindet.
Den anderen in seiner Eigenheit akzeptieren
Generell ist es in einer Beziehung entscheidend, ob und wieviel Paare aufeinander eingehen. „Solange ein Paar miteinander reden kann, ist das immer gut für eine Beziehung“, sagt André Kellner, Diplompsychologe und Paartherapeut, München. Wichtig ist es, dass beide wirklich miteinander sprechen, das bedeutet, sich gegenseitig zuzuhören und zu versuchen, den anderen zu verstehen. Wenn beide die Bedürfnisse des anderen ein Stück weit verstehen, gibt es eine Annäherung.
Gemeinsames Bett gut für REM-Schlaf
Der wichtige REM-Schlaf verbessert sich und ist weniger gestört, wenn Paare zusammen in einem Bett schlafen. Forscher des Zentrums für Integrative Psychiatrie (ZIP) haben eine Studie vier Nächte im Schlaflabor durchgeführt. Gemessen wurden die Schlafparameter sowohl in der Anwesenheit als auch in der Abwesenheit des Partners. Erfasst wurden Gehirnwellen, Bewegungen, Atmung, Muskelspannung und die Herzaktivität.
Spiegel der Beziehung
Zusätzlich beantworteten die Teilnehmer Fragebögen, um die Eigenschaften der Beziehung zu erfassen. Dazu gehörten unter anderem die Dauer der Beziehung, das Ausmaß der leidenschaftlichen Liebe oder die Tiefe der Beziehung. Vor allem der REM-Schlaf ist wichtig, denn er steht mit lebhaften Träumen sowie mit der Regulierung von Gefühlen, der Festigung von Erinnerungen, sozialen Interaktionen und kreativem Problemlösen in Zusammenhang.
Laut dem Team um Henning Johannes Drews schaffen es Paare in einem Bett, ihre Schlafmuster zu synchronisieren. Diese Synchronisierung hängt zwar nicht mit den gegenseitigen Störungen während der Nacht zusammen, steht jedoch in einem positiven Zusammenhang mit der Tiefe der Beziehung. Je höher die Probanden die Wichtigkeit der Beziehung bewerteten, desto stärker war auch die Synchronisierung mit ihrem Partner.
Positive Feedback-Schleife
Eine positive Feedback-Schleife des gemeinsamen Schlafens verbessert und stabilisiert den REM-Schlaf. So würden die sozialen Interaktionen verbessert und der emotionale Stress verringert. Obwohl die Forscher diese positiven Auswirkungen nicht spezifisch untersucht haben, glaubt Drews, dass dieser Zusammenhang mit großer Wahrscheinlichkeit besteht. Die Forscher stellten bei gemeinsam schlafenden Paaren auch eine verstärkte Bewegung der Gliedmaßen fest. Laut Drews wird dadurch die Schlafarchitektur nicht gestört, sie bleibt gleich.
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