Grün gefärbtes Essen wird evolutionsbedingt deutlich hinten angestellt.
Unabhängig vom Verarbeitungsgrad bevorzugen Menschen rote Lebensmittel, wie Mitarbeiter der Scuola Internazionale Superiore di Studi Avanzati in einer Untersuchung zur menschlichen Wahrnehmung und Beurteilung von Nahrungsmitteln herausgefunden haben.
Überleben durch Unterscheidung
Die Netzhaut des menschlichen Auges enthält drei Arten von Fotorezeptoren, die überwiegend auf drei verschiedenen Frequenzbereichen des Sehspektrums arbeiten. „Es hat sich gezeigt, dass der Mensch infolge seiner historischen Vergangenheit als Nahrungssucher in der Natur besonders darauf getrimmt ist, Rotes von Grünem zu unterscheiden“, erklärt Projektleiterin Raffaella Rumiati.
Die Entscheidung für ein Nahrungsmittel richtet sich der Analyse nach vor allem nach dem vermuteten Kalorien- und Proteingehalt. Deshalb werden gekochte den naturbelassenen Speisen vorgezogen. Bei einem rohen, unverarbeiteten Lebensmittel hingegen wird davon ausgegangen, dass rote Farbe für einen hohen Reifegrad und Nährwert steht.
Auch rotes Gekochtes präferiert
„Bei den von uns eingesetzten Testpersonen hatten rote Lebensmittel eine deutlich höhere Anziehungskraft als grüne“, ergänzt die italienische Wissenschaftlerin. Erstaunlicherweise habe sich diese Beobachtung auch bei gekochten oder gegarten Lebensmitteln bestätigt. Verantwortlich dafür seien die Gesetzmäßigkeiten der menschlichen Evolution, die vor der Einführung verarbeiteter Speisen herrschten.
Die eindeutige Präferenz zugunsten von Rot gilt dagegen nicht bei Dingen, die für den menschlichen Verzehr ungeeignet sind. Die aus der Untersuchung gewonnenen Erkenntnisse könnten beim Marketing für spezielle Lebensmittel wie beispielsweise für Heilzwecke oder zum Abnehmen genutzt werden. Um eine gesündere Ernährung schmackhaft zu machen, könnte auf künstliche Farbmittel zurückgegriffen werden.
pte
Foto: pixelio.de, Noname
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