Der jüngste Gletscher Tirols lockt mit Schneesicherheit.
Nachdem wir am benachbarten Pitztaler Gletscher waren besuchten wir gleich nebenan das Kaunertal und den Kaunertaler Gletscher. Der Weg ins Kaunertal lohnt sich. Von Innsbruck aus kommt man durch das Inntal, biegt vor Zams in das Landecker Tunnel ab, fährt bis nach Prutz am Inn entlang und nimmt dort die Dorfstraße bis ins Kaunertal.
In dem Ort Feichten beginnt an der Mautstelle die Gletscherstraße. Sie führt am hellgrünen Gepatschstausee vorbei und schlängelt sich mit 29 Kehren bis zum Parkplatz des Kaunertaler Gletscher nach oben. Die Pisten und das barrierefreie Gletscherrestaurant auf 2750 Meter Seehöhe ist direkt zu erreichen. Das ist sehr ideal, denn man kann beispielsweise warme Sachen oder Getränke im Auto lassen und sie jederzeit holen. Wenn man in Fechten wohnt, kann man auch mit dem Skibus zum Gletscher, der mit dem Skipass kostenlos zu benutzen ist.
Das überschaubare Skigebiet mit seinen breiten Hängen ist geeignet für Familien mit Kindern und Genussskifahrern. Auch anspruchsvolle Wintersportler finden die Herausforderung auf der schwarzen Piste die durch den neuen Wiesejaggl-Tunnel wieder erschlossen ist und mit einer Länge von 2,2 km von der Karlesjochbahn bis ins Tal zur Talstation OchsenalmII führt. Zur Orientierung finden Sie hier den Pistenplan.
Wintersport mit Handicap
Auch gehandicapte Monoskifahrer finden hier am Kaunertaler Gletscher perfekte Voraussetzungen, Dank großteils barrierefreier Zonen, wo körperlich eingeschränkte Menschen mit Familie oder Freunden und Betreuern einen unbeschwerten Skitag verbringen können. Die Liftanlagen sind ebenerdig zugängig und geschultes Personal hat Erfahrung mit Monoskifahrern und Rollstuhlgästen. Hier ist auch das Trainingsgelände für Paralympics Athleten wie Anna Schaffelhuber, die mehrfache Weltmeisterin, als auch vieler Skiteams und Paralympics-Mannschaften. Mann kann diese Menschen nur bewundern, wie ambitioniert und voller Begeisterung sie „ihren“ Sport hier ausüben. Wir nehmen uns ein Beispiel und starten voll Elan unsere Runde in die Gletscherskiwelt am Kaunertaler.
Was besonders auffällt, sind die vielen Trainingspisten, was wohl daran liegt, das man im Tal wegen Schneemangels derzeit noch nicht Skifahren kann. So weichen viele der jungen und älteren „Trainierer“ in Gletscherskigebiete wie dem Kaunertaler aus. Hier holen sich viele junge Talente den letzten schliff für die kommende Saison, aber auch so manchen Junggebliebenen haben wir hier gesehen um für die kommenden Masterrennen noch ein spezielles Training einzulegen.
Ungestört die Schwünge ziehen
Kenner schätzen das überschaubare aber feine Skigebiet. Es gibt fast kein Anstehen an den Liften und Snowboarder und Freerider können im unberührten Powder ihre Linien ziehen. Begeistert waren wir von der Übersichtlichkeit des jüngsten Gletscherskigebiets Österreichs. Insgesamt stehen einem 32,5 km gepflegte Pistenkilometer, 30 km Variantenabfahrten und insgesamt 138 ha Pistenfläche zur Verfügung.
Die Kaunertaler Gletscherwelt ist ein Naturschauspiel für jeden Tourengeher mit einer beeindruckenden Aussicht zu den Schweizer- und Italienischen Berggipfel.
Rodeln mit Einkehrschwung
Wer will kann zur Abwechslung kann sein persönliches Schneevergnügen beim Rodeln erleben. Das Kaunertal ist ein wahres Rodelparadies. In Fendels ist beispielsweise die 4,5 km lange Naturrodelbahn mit dem Lift zu erreichen. Zum Aufwärmen und Stärken geht es zum Abschluss in eine der Skihütten.
Die Zirbe, der frosthärteste Nadelbaum in den Alpen
Natur im Kaunertal so weit das Auge reicht, so zählt zu den Besonderheiten im Kaunertal der hier weit verbreitete Zirbenwald. Die Zirbe bildet die oberste Baumgrenze und erträgt große Temperaturschwankungen bis zu -40°C. Das Zirbenholz hat eine antibakterielle Wirkung und wirkt sich positiv auf den Herzschlag aus, deshalb wird es gerne im Wohnbereich verwendet. Aus den Zirbenzapfen wird der Zirbenschnaps angesetzt, den man abends unbedingt kosten sollte.
Ein Urlaubshotel das auch barrierefrei ist
Am Ortsrand vom wildromantischen Ort Feichten liegt das Hotel Weisseespitze auf etwa 1.300 m Seehöhe mit Blick zum gleichnamigen Gipfel des Kaunertaler Gletschers. Vom Hotel zum Gletscher (Mautstelle) sind es rund 5 Autominuten.
Das familiengeführte Viersterne-Hotel erwartet die Gäste mit auffallender Gastfreundschaft. Der einstige Berggasthof hat sich im Laufe der vielen Jahre immer vergrößert und verbessert. Heute ist es ein großes Hotel mit 170 Betten verteilt auf großzügige Zimmer, Suiten und Appartements. Die Barrierefreiheit macht es auch den Gästen mit Handicap leichter die gemütlichen Stuben, die hervorragende Küche, den Wellness und Sportbereich zu genießen.
In der Hotelgarage stehen BMW Motorräder die man hauptsächlich im Sommer mieten kann, für einen unvergesslichen Ausflug ins Kaunertal oder ins benachbarte Pitztal bereit. Die vielen liebevollen Details und die Behaglichkeit muss man selber erleben, ein guter Tipp für Ihren Urlaub.
Das Kaunertal ist auf Grund seiner steilen Berge und wildromantischen Tälern eher eine schroffe Landschaft, doch die Menschen strahlen Gemütlichkeit und sind überaus freundlich, hier kann man sich Sommers und Winters wohl fühlen.
Fotos: Kaunertaler Gletscherbahn © Daniel Zangerl und Eigenfotos
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