Blaue, rote und schwarze Pisten – so behalten Wintersportler den Überblick.
Kilometerlange Abfahrten mit unterschiedlichen Namen und Nummerierungen, die in alle Himmelsrichtungen führen – in manch einem Skigebiet ist es gar nicht so einfach, den Überblick zu behalten. Wer zu einem Wintersporttag in die Berge aufbricht, sollte sich daher zunächst etwas Orientierung verschaffen. Denn auf den Gipfel hinauf zu kommen, ist eine Sache, sicher wieder hinunter die andere.
Pistenplan und Panoramatafeln: Alles auf einen Blick
In die Jackentaschen der Wintersportler gehört stets ein Pistenplan, in dem sämtliche Abfahrten eingetragen und auch farbig markiert sind. Auf einen Blick wird so klar, mit welchem Schwierigkeitsgrad und mit welcher Hangneigung man auf der Abfahrt rechnen muss. In allen Skigebieten von Deutschland bis Österreich, von der Schweiz bis nach Südtirol und darüber hinaus gilt: Flache blaue Pisten sind leicht zu befahren und für Einsteiger geeignet. An mittelschwere rote und steile schwarze Pisten sollten sich ausschließlich Geübte und Profis heranwagen.
Einen Überblick bieten zudem die großen Panoramatafeln, die an den Hauptkassen der Skigebiete aushängen. Skifahrer und Snowboarder entscheiden sich daher am besten immer im Tal, noch ehe es mit den Bergbahnen hinauf auf den Gipfel geht, für eine Route, die dem eigenen Fahrkönnen entspricht.
Von leicht bis schwer: Blaue, rote und schwarze Pisten sorgen für sicheren Fahrspaß
Wer die ersten Fahrversuche auf Ski und Snowboard vor sich hat, hält sich am besten auf den leichten Abfahrten auf, die blau markiert sind. Auf den flachen, kinder-, familien- und anfängerfreundlichen Hängen finden sich große und kleine Wintersportler schnell zurecht. Sie sind perfekt für all diejenigen, die das erste Mal auf einem Brett oder zwei Ski stehen, noch an ihrer Fahrtechnik feilen und nicht ganz so schnell unterwegs sein möchten. Blaue Pisten dürfen 25 Prozent Längs- und Quergefälle nicht überschreiten. In einigen Skigebieten dienen grüne Pisten als Übungshänge für die ersten Rutschmanöver. Sie werden vor allem von Skischulen genutzt und sind noch etwas flacher.
Auch wer Schwünge schon sicher einleiten, seine Kurven souverän ziehen und gleichzeitig anderen Skifahrern ausweichen kann, sollte zunächst die blauen Pisten in Angriff nehmen, um sich dort einzufahren. Erst dann geht es mit dem Lift oder der Bergbahn hinauf zu einer mittelschweren und steileren roten Piste. Wintersportler, die sich an eine solche Abfahrt heranwagen, sollten sich klar darüber sein, dass diese Strecken deutlich mehr Kraft und Können abverlangen. Mit einem Längs- und Quergefälle von bis zu 40 Prozent sind rote Pisten vor allem für temporeichere Abfahrten und gute Skifahrer geeignet, die ihre Geschwindigkeit im richtigen Moment mühelos drosseln können. Viele Skigebiete verfügen zudem über schwarze Pisten, die nur von sehr guten Skifahrern befahren werden sollten. Die Hänge sind deutlich steiler, die eine oder andere Buckelpiste lässt das Adrenalin ebenfalls in die Höhe schnellen. Ganz gleich, ob blaue, rote oder schwarze Piste: Sobald eine Abfahrt farblich gekennzeichnet ist, können sich Skifahrer und Snowboarder sicher sein, dass die Abfahrten laufend kontrolliert, präpariert und vor Lawinen gesichert sind.
Gewusst wo: Pistenleitsystem bietet Orientierung vor Ort
Auch in den Skigebieten selbst gilt es, die Übersicht zu bewahren, um nicht versehentlich auf einer falschen, möglicherweise viel zu anspruchsvollen Piste zu landen. Bei den unzähligen Abfahrtsvarianten und Pistenkilometern, die sich rund um die Gipfel eröffnen, ist das manchmal gar nicht so einfach. Nur allzu schnell verliert man aus den Augen, woher man eigentlich gekommen ist und wo man am Ende des Skitages wieder ankommen möchte. Die Orientierung erleichtern neben den Pistenplänen und Panoramatafeln auch Wegweiser, die in der Nähe der Liftanlagen und Bergstationen aufgestellt sind. Richtungsweisende Schilder an Kreuzungen, an denen sich Pisten in verschiedene Richtungen gabeln, geben ebenfalls einen Überblick zum aktuellen Standort. Bevor Skifahrer und Snowboarder in eine Piste einfahren, können sie sich mit Hilfe der Schilder und Tafeln vergewissern, dass sie sich auch auf dem richtigen Weg befinden. Besonders aufmerksam sollte man die Pistenleitsysteme studieren, die den jeweiligen Schwierigkeitsgrad einer Abfahrt kennzeichnen.
Vorbildliche Beschilderung in „PGS-Skigebieten“
In Skigebieten, die über das „Prädikat Geprüftes Skigebiet“ (PGS) verfügen, das seit 2010 von der „Stiftung Sicherheit im Skisport“ (SIS) und dem „Verband Deutscher Seilbahnen“ (VDS) an Skigebiete in Deutschland vergeben wird, finden sich an den Pistenrändern der Abfahrten zusätzliche Hinweisschilder in blau, rot oder schwarz. Alle 200 Meter können Skifahrer auf diese Weise überprüfen, auf welcher Piste sie momentan unterwegs sind. Die Schilder sind zusätzlich mit der Nummer der Abfahrt gekennzeichnet, die auch im Pistenplan aufgeführt ist.
Pistenbegrenzungen und Sperrungen achten
Nicht immer sind alle auf dem Pistenplan eingezeichneten Hänge und Strecken befahrbar. Sind einzelne Pisten mangels Schnee oder aufgrund von Lawinengefahr gesperrt, sollten Wintersportler, nicht zuletzt zur eigenen Sicherheit, keinesfalls in den Hang einfahren. Auch Sperrungen einzelner unpräparierter Hänge zum Umwelt- und Artenschutz müssen beachtet werden. Mancherorts leben und brüten geschützte Tierarten, die durch das Befahren des Gebietes gestört und verschreckt werden. Die Missachtung von Sperrungen wird vielerorts mit hohen Geldstrafen und Entzug der Liftpässe bestraft.
DSV
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