Print bei Nutzern auf absteigendem Ast – App-Ausgaben im Trend.
Die zunehmende Ablösung der Print-Zeitungen durch Online-Medienkanäle ist schon weiter vorangeschritten als bisher gedacht. Zumindest die großen und namhaften Titel nutzen die Leser offenbar bereits stärker in digitaler Form als gedruckt. Mittlerweile ist sogar der Online-Leser wieder Geschichte, wie der Media-Blog Monday Note unter Berufung auf Daten der Werbeagentur Havas Media berichtet. Angesichts des Mobile-Booms hat sich dieser vielmehr zum „Digitalen Leser“ weiterentwickelt. Mit den verschiedenen Internet-basierten Kanälen können die Druck-Ausgaben nicht mehr mithalten.
Websites sind aktuell der Ort, wo die meisten Leser wichtiger Tages- und Wochenzeitungen digitale Nachrichten konsumieren. 51 Prozent bevorzugen den Angaben nach die Online-Präsenzen der Blätter. Allerdings haben sich zuletzt auch andere Formate etabliert. So nutzt beinahe ein Drittel der Konsumenten gerne Downloads elektronischer Ausgaben – etwa als PDF-Datei. Den kräftigsten Anstieg konnten in nur wenigen Jahren aber Apps für sich verbuchen. Bei bereits 17 Prozent der User stehen die Smartphone- und Tablet-Anwendungen zum Lesen von News an erster Stelle.
Prime-Time für Digital-News
Im Schnitt 37 Minuten verbringen die Nutzer täglich mit digitalen Publikationen. Auf die gedruckte Presse greifen sie im Vergleich aber nur mehr 22 Minuten am Tag zurück. Zwar beziehen sich die Havas-Angaben auf die 20 wichtigsten Titel in Frankreich. Die Verbreitung von Endgeräten zur Nutzung digitaler Inhalte ist in anderen Märkten aber ähnlich hoch. Zumindest bei den großen Zeitungen hat der Digitalbereich bereits das Ruder übernommen, verdeutlicht Frédéric Filloux, General Manager des französischen ePresse-Konsortiums.
Insbesondere für die mobilen Endgeräte ist an Werktagen während Vormittagspausen Prime-Time bei den Lesern. Darüber hinaus informieren sich die User abends nach der Arbeit über das Neueste bei den Nachrichtenmedien „on the go“ – im Gegensatz zu den Nutzungsgewohnheiten gedruckter Zeitungen. Wichtig ist den Konsumenten dabei in erster Linie Real-Time-Information. 29 Prozent sind sogar bereit, für digitale Ausgaben zu bezahlen und die meisten nehmen Werbung in Kauf. Außerdem sind für die User Erreichbarkeit, einfache Nutzung und Auswahlmöglichkeiten von Bedeutung.
pte
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