Unternehmen verzichten leichtfertig auf langjährige Erfahrung.
Bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter werden Ältere benachteiligt. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung des Instituts Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen (IAQ) http://www.iaq.uni-due.de . Dennoch stellten die Forscher fest, dass immer mehr Ältere in den Unternehmen beschäftigt sind. Ältere scheinen ihren Arbeitsplatz seltener zu wechseln. Gefördert werden ältere Mitarbeiter in der Regel jedoch kaum. „Anscheinend nehmen die meisten Betriebe die Alterung ihrer Belegschaft passiv hin, statt sich durch Arbeitsplatzgestaltung und Weiterbildung aktiv auf sie einzustellen – trotz des Fachkräftemangels“, sagt IAQ-Experte Martin Brussig.
Kaum gestiegene Wertschätzung
Laut der Studie ist das Potenzial zur Ausweitung der Lebensarbeitszeit und der Arbeitskräfte bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Für die 60- bis 65-Jährigen konnten die Forscher allerdings einen Anstieg der Eintrittsraten feststellen. „Dieses dürfte allerdings eher Ergebnis des Aktivierungsdrucks von Arbeitsagenturen und Jobcentern sowie verschlossener Frühverrentungsmöglichkeiten als Ausdruck einer gestiegenen Wertschätzung durch die Betriebe sein“, vermutet Brussig.
Mit steigendem Alter treten immer weniger Personen eine neue Stelle an. Dieser Effekt betrifft besonders Geringqualifizierte. Ältere Hochqualifizierte profitieren dagegen von stabilen Beschäftigungsverhältnissen. Sie haben es kaum nötig, einen neuen Job zu suchen. Zwischen den unterschiedlichen Branchen konnten die Forscher ebenfalls Unterschiede ausmachen: Sehr viele Neueinstellungen gibt es im Gastgewerbe, in der Landwirtschaft, in Leiharbeit sowie in eher gering qualifizierten Dienstleistungsbranchen. Eher selten kommen Neueinstellungen Älterer im Öffentlichen Dienst oder im Verarbeitenden Gewerbe vor.
pte
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