Selbstwert steigt: Leserinnen glauben, wie Models aussehen zu können.
Magere Models in Magazinen vermitteln Frauen das Bild, selbst so dünn sein zu können, was die Körperzufriedenheit zwar hebt – aber genau das Gegenteil bewirkt. Weil die Leserinnen denken, sie könnten genauso aussehen wie die Models, bemühen sie sich weniger um die tatsächliche Gewichtsreduktion. Zu diesem Ergebnis kommt die Forscherin Silvia Knobloch-Westerwick von der Ohio State University in ihrer neuesten Studie.
Dünnheits-Fantasien nicht realisierbar
„Frauen bekommen die Botschaft, dass sie genauso aussehen können, wie die Models, die sie in den Magazinen sehen – das ist nicht hilfreich“, erklärt Knobloch-Westerwick. „Sie fühlen sich anfangs dadurch besser, aber auf lange Sicht glauben die Frauen an diese Dünnheits-Fantasien, die sich einfach nicht verwirklichen lassen.“
Besonders jene Frauen, die sich von den Zeitschriften-Models besonders inspiriert fühlen, sind gefährdet, an die Schönheitsideale zu glauben – aber dann nichts dafür zu tun. „Sie fühlten sich sofort wohler mit ihrem Körper, wenn sie diese Bilder und dazugehörige Inhalte gesehen haben. Aber sie haben nicht darüber nachgedacht, was sie tun müssen, um so wie diese Models auszusehen“, analysiert die Forscherin.
Inspiration besser als direkter Vergleich
Über fünf Tage hinweg sahen die Probandinnen Ausschnitte aus Magazinen, auf denen dünne Frauen dargestellt wurden. Zwei Gruppen von Frauen kristallisierten sich dabei heraus – jene, die sich direkt mit den Models verglichen („Das Model ist dünner als ich“) und jene, die die Models als Inspiration dafür sahen, wie sie aussehen könnten („Ich hätte gerne, dass mein Körper genauso aussieht“).
Die erste Gruppe zeigte weniger Zufriedenheit mit ihrem Körper, während bei der zweiten Gruppe die Zufriedenheit zunahm. Über die fünf Tage hinweg gingen mehr und mehr Frauen vom direkten Vergleich mit den Models dazu über, sich von diesen inspirieren zu lassen. Fortwährender Konsum von Beauty- und Modemagazinen kann also durchaus zur Entstehung eines positiven Körpergefühls beitragen.
Frauen sollen Medieneinflüsse abwehren
Knobloch-Westerwick führt die Effekte darauf zurück, dass sich die Leserinnen zunehmend mit den Models identifizieren. Und hofft: „Frauen könnten in der Lage sein, schädliche Einflüsse der Medien auf ihre Körperzufriedenheit abzuwehren, wenn sie verstehen, dass diese Botschaften so gestaltet sind, dass sie auf unrealistische und ungesunde Körperideale hereinfallen lassen.“
pte
Foto: flickr.com/Alessandro Valli
Hinterlasse jetzt einen Kommentar