Gold, ein neues Mittel gegen Blasenkrebs.
Nanostangen werden durch Laser erhitzt und zerstören mutierte Zellen. Blasenkrebszellen lassen sich durch das Anheften von goldenen Nanostangen abtöten. Das hat ein Forscher-Team am Krebszentrum der University of Colorado festgestellt. Die neue Technik wird dadurch ermöglicht, dass Blasenkrebszellen ein besonders hohes Level an EGF-Rezeptoren aufweisen – diese Proteine führen zum Wachstum von (Krebs-)Zellen. Nanostangen aus Gold können so manipuliert werden, dass sie sich an diese Proteine anheften. Durch einen sehr schwachen Laserstrahl kann das Gold erhitzt werden, was die daran angehefteten Krebszellen abtötet.
Therapie anders als gängige Medizin
„Ich weiß, dass sich das futuristisch anhört, aber das Konzept ist ziemlich unkompliziert: EGF-Rezeptoren heben Blasenkrebszellen vom umgebenden gesunden Gewebe ab, und unsere Strategie verwendet Nanotechnologie, um nur diese Zellen zu töten“, erklärt Thomas Flaig vom Krebszentrum. Es gibt bereits einige zugelassene Medikamente, bei denen ebenfalls die EGF-Rezeptoren im Vordergrund stehen. Aber der Ansatz von Flaig und seinen Kollegen ist trotzdem neu.
„Blasenkrebszellen sind im Frühstadium nicht unbedingt von EGF-Rezeptoren abhängig – sie brauchen sie nicht zum Überleben oder zum Wachsen, wie viele der EGF-Rezeptoren abhängigen Krebsarten. Deswegen hilft ein Medikament, das die Versorgung von EGF-Rezeptoren unterbindet, nicht viel“, erklärt Flaig. Und fährt fort: „Jedoch werden die Zellen durch eine Überexpression von EGF-Rezeptoren gekennzeichnet. Unser Ansatz hängt nur davon ab, diese Kennzeichnung zu erkennen und auszunutzen.“
Einfache Behandlung zeigt Erfolge
Zur Behandlung muss lediglich eine Suspension in die Blase injiziert werden, die winzige goldene Nanostangen enthält. An die Nanostangen angeschlossen sind Antikörper, die bei den EGF-Rezeptoren andocken. So werden die Nanostangen an den Krebszellen befestigt. Ein Laser mit niedriger Intensität versetzt dann die Goldteilchen in Schwingung – und die Schwingung erzeugt wiederum Hitze, die die Krebszelle absterben lässt.
„Der Weg zur Anwendung beim Menschen ist nicht so weit, wie er scheinen mag“, erläutert Flaig.
pte
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