Schaden an Arterien bildet sich nicht zurück – Deutsche Ärzte sind vorsichtig.
Wer in seinem Leben noch nie geraucht hat, besitzt nahezu das gleiche Herzinfarktrisiko wie jemand, der unlängst aufgehört hat, der Nikotinsucht zu frönen, berichtet das Weill Cornell Medical College in seiner neuesten Analyse, die diese Woche publiziert wurde.
Nicht weniger Krankheiten
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass ein Rauch-Stopp zwar nicht die Anzahl an Krankheiten reduziert, die das Rauchen in den Arterien verursacht, jedoch wird dadurch das Risiko eines Herzinfarktes und jenes, durch Rauchen zu sterben, auf das Niveau eines Nichtrauchers zurückgeführt“, erklärt James Min vom New York Presbyterian Hospital der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie in Amsterdam.
Welchen Effekt es hat, wenn ein Raucher aufhört, wollte Min aufzeigen. Für die Untersuchung haben die Wissenschaftler Daten aus dem CONFIRM-Register (Coronary CT Evaluation for Clinical Outcomes: An International Multicenter Study) herangezogen. Das Ergebnis: Der Schaden an Arterien bleibt zwar bestehen, doch das Risiko eines Herzinfarkts sinkt angeblich auf das Niveau von Nichtrauchern.
Herzzentrum München skeptisch
Die Prognose, dass das Risiko eines Herzinfarkts auf dasselbe Niveau zurücksinkt, das ein Mensch hat, der noch nie geraucht hat, bezweifelt Ilka Ott vom Herzzentrum München http://www.dhm.mhn.de . „Man kann zwar sagen, dass das Herzinfarktrisiko gesenkt wird, wenn man aufhört zu rauchen, aber an die optimistische Prognose des New York Presbyterian Hospital wage ich mich nicht.“ Vielmehr hänge es vom Zeitpunkt des Aufhörens ab, wenn man das Risiko einer Herzerkrankung abschätzen wolle.
In den USA machen beschädigte Koronargefäße den Großteil an Herzerkrankungen aus. 13.000 Patienten aus Europa, Nordamerika und dem ostasiatischen Raum haben die Wissenschaftler im Rahmen der Studie untersucht. 2.800 waren zum Zeitpunkt der Erhebung Raucher, 3.100 Ex-Raucher und 7.300 Teilnehmer hatte noch nie geraucht.
pte
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