Vor Durchbruch neuer Diagnosemethoden für ein besseres Leben trotz Demenz. Konsequente Forschungskooperation und –förderung.
„Ein Schlüssel im Kampf gegen die Alzheimer Krankheit ist die Forschungskooperation zur Verbesserung der Diagnose. Denn heute wissen wir, dass die frühzeitige Diagnose entscheidend ist, um schwere Gehirnschäden zu vermeiden. Jetzt scheint den Forschern ein Durchbruch mit Biomarkern gelungen zu sein, um ein besseres Leben trotz Demenz zu erreichen“, sagt der ÖVP-Europaabgeordnete Heinz K. Becker vor einer Konferenz zu diesem Thema heute im EU-Parlament, zu der er geladen hat. Becker ist Mitglied der Europäischen Alzheimer Allianz und Vizepräsident der Europäischen Seniorenunion, der größten Seniorenvereinigung Europas.
„Bis vor Kurzem konnte Alzheimer nur durch eine Autopsie bei Toten wirklich nachgewiesen werden“, so Becker. „Nun haben erstmals Biomarker und neue Bildgebungstechniken zuverlässige Diagnosen beim lebenden Patienten ermöglicht. Und setzt die Behandlung frühzeitig an, kann die Lebensqualität deutlich verbessert werden. Die Diagnose- und Behandlungsmethoden müssen daher ab sofort durch verstärkte und konsequente Forschung in Europa und global weiterentwickelt werden.“
Biomarker und neue Bildgebungstechniken ermöglichen erstmals zuverlässige Diagnosen beim lebenden Patienten.
„Denn noch immer werden weltweit nur ein Viertel der Demenzkranken richtig diagnostiziert, in Europa ist es gerade einmal die Hälfte“, sagt Becker. „Das muss sich dringend verbessern.“ Ein wichtiger Faktor für die Früherkennung sei auch die stärkere Zusammenarbeit von praktischen Ärzten und Spezialisten, erklärt der ÖVP-Sozialsprecher im Europaparlament.
Die EU hat im Gesundheitsbereich zwar kaum gesetzliche Kompetenzen. Doch sie unterstützt einschlägige Forschungsprojekte und –kooperationen. Fördermittel gibt es aus dem EU-Gesundheitsprogramm, dem Forschungsförderungsprogramm „Horizont 2020“ sowie den Förderprogrammen für die Erforschung neurogenerativer Krankheiten und innovative Medizin.
Derzeit leiden rund 8,7 Millionen Menschen in Europa an Demenz, bis 2040 könnte sich diese Zahl verdoppeln. Daher erkennt eine steigende Anzahl von Mitgliedstaaten Alzheimer als eine Priorität in der Gesundheitspolitik. 14 EU-Länder inklusive Österreich verfügen über Nationale Strategien zur Bewältigung des Demenz-Problems.
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