Magerwahn im Netz: Size Zero angesagt wie nie

Zahl junger Menschen mit gefährlichen Essstörungen 2014 verdoppelt.

In England leiden bereits 1,6 Mio. Menschen an einer gefährlichen Essstörung, die häufig durch Ganz-Körper-Selfies und exzessive Diät-Blogs gefördert wird. Dieses Ergebnis stützen Experten der Priory Hospital Group, in der unzählige junge Frauen in Behandlung sind.

Dramatisches Wetthungern

Im Internet werden Diät-Tagebücher von den Fans vergöttert wie noch nie. Meistens junge Frauen dokumentieren dort mit Fotos und Essplänen ihren Gewichtverlust und vermitteln damit ein völlig verfälschtes Körpergefühl an Leser ihrer alarmierenden Blogs.

„Dieser Diät-Wettkampf ist zum weltweiten Trend geworden. Er verursacht absolut schädlichen psychologischen Druck, der Anorexie und andere fatale Krankheiten auslösen kann“, erklärt der Psychologe Alex Yellowlees von der Priory Hospital Group.

Von dem Magerwahn sind vor allem Personen zwischen 18 und 25 Jahren betroffen. Aber auch in der Altersgruppe der 36- bis 45-jährigen Patienten der Priory Hospital Group hat sich die Anzahl im vergangenen Jahr verdoppelt. In nur einem Jahr erlebten Essstörungen bei Erwachsenen in England einen dramatischen Anstieg um 15 Prozent.

Gefährliche Websites online

Nicht nur Frauen sind vom Abnehm-Hype im Internet betroffen. Auch junge Männer werden von detailliertem Muskelaufbau und Training-Blogs unter enormen Druck gesetzt. Rund elf Prozent der Personen mit Essstörungen sind männlich. „Das ist eine Reflexion von Social Media. Mobilgeräte vereinfachen das Dokumentieren. Es ist eine Art sich auszudrücken, aber auch ein gefährlicher Trend unter jungen Leuten“, so Yellowlees.

Besonders krank wird der Trend auf sogenannten „Thinspiration Websites“. Das sind speziell auf die Gewichtsabnahme zugeschnittene Internet-Präsenzen, auf denen Fotos von besonders dünnen Personen verehrt und Tipps und Tricks zum Dünnerwerden ausgetauscht werden. Mit Hashtags wie #thigh-gap werden auch in anderen Netzwerken magere Nutzer gehuldigt.

Seien wir wachsam in der Familie, bei unseren Kindern und zeigen solche Symptome auf

pte

Foto: Tim Reckmann, pixelio.de

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