Andere Industrieländer immuner gegen Unfälle, Drogen und Waffen.
Die Einwohner Amerikas haben eine geringere Lebenserwartung als jene in Deutschland, Österreich oder Japan. Woran das liegen könnte, haben nun Forscher vom National Center for Health Statistics und der Johns Hopkins University ergründet. Auslöser für dieses Ungleichgewicht sind unter anderem Auto-Unfälle, Drogenmissbrauch und Gewalttaten unter Einsatz von Waffen.
Männer erliegen Waffengewalt
Mehr als 100.000 Menschen im Jahr verlieren in den USA aufgrund dieser Faktoren ihr Leben. Amerikanische Männer sterben mehr als zehn Mal so häufig an den Folgen von Gewalttaten mit Waffen als in den vergleichsweise ähnlich hochentwickelten Ländern, zu denen auch Dänemark, Finnland, Norwegen und Spanien zählen. Auch eine Suchtgiftüberdosis kommt bei amerikanischen Männern mehr als fünf Mal so häufig vor, tödliche Auto-Unfälle etwa drei Mal so häufig.
Insgesamt wird die durchschnittliche Lebenserwartung eines Amerikaners damit um zwei Jahre gegenüber jener in den zwölf Vergleichsländern, die durch Italien, die Niederlande, Großbritannien, Portugal und Schweden komplettiert werden, verkürzt. Bei Frauen sind zwar die Gewalttaten mit Waffen viel seltener, aber bei Drogenüberdosis und Auto-Unfällen sind sie um ein ähnliches Ausmaß häufiger betroffen als Frauen in anderen hochentwickelten Ländern.
USA besonders todesgefährdet
Die Forscher warnen aber, dass noch viel zu tun ist: „Die fundamentalen Gründe für die hohen Unfall- und Sterberaten in den USA bleiben unklar.“ Bei Frauen können die Unterschiede nämlich nur rund 20 Prozent der Lücke in der Lebenserwartung erklären. Insgesamt sterben pro Jahr auf 100.000 Einwohner 70 bis 100 mehr amerikanische Männer beziehungsweise Frauen als in der Gesamtpopulation.
pte
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