Die Zahl der Haushalte in Österreich, die von den Kosten für die Ökostromförderung teilweise befreit sind, ist von 2013 auf 2014 um rund 9.000 Haushalte gestiegen. Mit Ende des vergangenen Jahres waren insgesamt 116.000 Haushalte befreit, darunter rund 73.000 Pensionisten mit Mindestrente. Im Jahr zuvor waren insgesamt 107.000 Haushalte befreit. Die befreiten Haushalte zahlen maximal 24 Euro brutto (20 Euro netto) im Jahr für die Ökostromförderkosten. Ein Durchschnittshaushalt ohne Befreiung zahlte im vergangenen Jahr rund 83 Euro Ökostromkosten, im heurigen Jahr sind es rund 100 Euro (jeweils inkl. Steuern). „Mit wenig Aufwand können Haushalte, die knapp bei Kasse sind, ihre Stromrechnung im Durchschnitt um rund 60 Euro senken“, betont Martin Graf, Vorstand der Regulierungsbehörde E-Control, die die entsprechende Befreiungsverordnung erlassen hat. Anspruchsberechtigt sind Haushalte, die bestimmte Einkommensgrenzen nicht überschreiten, etwa Pensionisten mit Mindestrente, Bezieher von Sozialhilfe, Arbeitslose, Pflegegeldbezieher oder Studierende. Im vergangenen Jahr haben sich einkommensschwache Haushalte bei einem durchschnittlichen Verbrauch durch die teilweise Ökostrombefreiung insgesamt 6,7 Millionen Euro erspart.
Befreiung von Ökostromkosten und Rundfunkgebühren mit einem Formular
Abgewickelt wird die Befreiung von den Ökostromkosten durch die Gebühren Info Service (GIS), die auch für die Befreiung von den Rundfunk- und Fernsehgebühren zuständig ist. „Anspruchsberechtigte können somit die Befreiung von den Ökostromkosten und den ORF-Gebühren mit einem einzigen Antrag erledigen. Das ist für die Betroffenen sehr einfach und unkompliziert“, erläutert Martin Graf. „Es genügt das Ausfüllen eines einzigen Formulars.“ Die Ökostromkosten sind von Stromkunden zu bezahlen, um die staatlichen Förderungen für Wind, Sonne & Co. abzudecken, mit denen der Ausbau von Ökostrom in Österreich vorangetrieben werden soll.
Stromanbieterwechsel spart bis zu 220 Euro im Jahr
Aber nicht nur die teilweise Befreiung von den Ökostromkosten spart einkommensschwachen Haushalten Geld. „Am meisten ist noch immer bei einem Wechsel zum günstigsten Stromlieferanten zu holen“, sagt Graf.
Aktuell spart sich ein Durchschnittshaushalt durch einen Wechsel vom bestehendem Versorger zum günstigsten Stromanbieter bis zu 220 Euro im Jahr (Netzgebiet Oberösterreich und Netzgebiet Linz), bei Gas bis zu 370 Euro im Jahr (Netzgebiet Klagenfurt).
Ihren günstigsten Lieferanten finden Konsumenten mit dem Preisrechner für Strom und Gas der E-Control.
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