Daten von 180.000 Menschen analysiert – vor allem sind Frauen betroffen.
Gekocht, gebraten, als Püree oder Pommes frites verarbeitet – Kartoffeln sind möglicherweise für die Gesundheit schädlicher als gedacht. Forscher vom Brigham and Women’s Hospital und der Harvard Medical School haben rund 180.000 Menschen über 20 Jahre hinweg begleitet und dabei sowohl ihre Ernährungsgewohnheiten als auch die ärztlichen Berichte über deren Blutdruck aufgezeichnet. Die Studie ist im „British Medical Journal“ erschienen.
Frauen stärker betroffen
Frauen, die vier oder mehr Portionen Kartoffeln pro Woche essen, laufen demnach Gefahr, einen zu hohen Blutdruck zu riskieren. Für Männer zeigte sich bei gekochten, gebratenen oder als Püree servierten Kartoffeln kein solcher Zusammenhang; sie wiesen nur dann Bluthochdruck auf, wenn sie häufig Pommes aßen. Kartoffelchips scheinen sich hingegen bei beiden Geschlechtern nicht negativ auszuwirken.
Die Forscher weisen zwar darauf hin, dass in der Beobachtungsstudie nicht sicher darauf geschlossen werden kann, dass der Kartoffelkonsum tatsächlich die Ursache für den Bluthochdruck darstellt. In weiteren Analysen zeigten sie jedoch, dass pro Tag eine Portion Kartoffeln mit nicht stärkehaltigem Gemüse ersetzt werden kann, um das Risiko für Bluthochdruck zu reduzieren.
Aus Ernährungsprogrammen streichen
„Diese Ergebnisse haben möglicherweise wichtige Auswirkungen auf Entscheidungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit, da sie keine potenziellen Vorteile der Aufnahme von Kartoffeln in staatliche Ernährungsprogramme zeigen, sondern im Gegenteil einen schädigenden Effekt vermuten lassen“, schreiben die Forscher. Dieser Effekt sei auch konsistent mit den in kontrollierten Ernährungsstudien aufgetretenen ungünstigen Folgen bei hohem Konsum von Kohlenhydraten.
pte
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