Wohlstand und medizinischer Fortschritt führen zu höherer Lebenserwartung.
Der ältere Patient im Gesundheitswesen – gerontologische Herausforderungen und erfolgreiche Umsetzungskonzepte“ für alle Beteiligten, Ziel soll sein, den gerontologischen Herausforderungen unserer Zeit im Gesundheitswesen gezielt zu begegnen.
Dazu sagte die Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz: „Immer mehr Menschen erlangen Dank des gestiegenen Wohlstandes und des medizinischen Fortschritts ein hohes Alter. Doch mit zunehmendem Alter wächst das Risiko häufiger und schwerer zu erkranken. Auch die Zunahme psychischer Erkrankungen im Alter und die Versorgung von Menschen mit Demenz ist eine der großen Herausforderungen für die Zukunft und hat sich zu einer gesundheitspolitischen und ökonomischen Aufgabe von höchster Priorität entwickelt.
Deshalb ist die Weiterentwicklung der Forschung mit dem Ziel der Entwicklung wirksamer Präventions- und Behandlungsansätze, die heute noch sehr begrenzt sind, zwingend geboten. Prävention und Gesundheitsförderung in jedem Lebensalter können dazu beitragen, dass Krankheiten nicht entstehen, dass die Menschen länger gesund bleiben und vor allem gesünder älter werden.”
Im Alter erhöht sich das Demenzrisiko
Bekannte „Gefäßrisiken“ wie zum Beispiel Rauchen, Diabetes, Übergewicht, Bluthochdruck und soziale Faktoren wie mangelnde geistige Aktivität und Vereinsamung im Alter erhöhen das Demenzrisiko. Es sind deshalb innovative Lösungen gefragt, die neben der stationären Betreuung auch ambulante Versorgungsformen umsetzen. Deshalb gilt es die Stärkung des Grundsatzes ‚ambulant vor stationär‘ durch multi-professionelle Hilfsnetze weiter voranzutreiben, um dem Wunsch der meisten Demenzkranken in der eigenen Häuslichkeit zu verbleiben, zu entsprechen.
Vielen Krankheiten, wie zum Beispiel Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems, des Bewegungsapparates, des Stoffwechsels und der Demenz kann durch körperliche Bewegung, ausgewogene Ernährung, Krankheitsfrüherkennung oder geistige Aktivität bis ins hohe Alter entgegengewirkt werden. Je früher im Lebensverlauf Präventionsstrategien umgesetzt und unterstützt werden, um so eher können Risikofaktoren beeinflusst und die Wahrscheinlichkeit eines Auftretens chronischer Erkrankungen gesenkt werden.
Dabei ist es das Ziel der Bundesregierung, dass alle Menschen in Deutschland auch in Zukunft unabhängig von Einkommen, Alter und gesundheitlichem Risiko die notwendige medizinische Versorgung qualitativ hochwertig und wohnortnah erhalten und am medizinischen Fortschritt teilhaben können. Dies erfordert Struktur, Organisation und Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung sozial ausgewogen und generationengerecht anzupassen, eine flächendeckende bedarfsgerechte medizinische Versorgung sicherzustellen sowie die Gesundheitsprävention zu stärken.
Ähnlich wie die gesetzliche Krankenversicherung muss sich die Pflegeversicherung durch die demographisch bedingte Alterung der Bevölkerung auf einen steigenden Bedarf an Leistungen einrichten. Denn mit zunehmendem Alter steigt das Risiko der Pflegebedürftigkeit stark an. Mit dem wachsenden Anteil alter und hochbetagter Menschen wird daher in den nächsten Jahren auch der Anteil der Pflegebedürftigen wachsen.
Der Bedarf an qualifizierten Pflegekräften steigt jedes Jahr und dennoch gibt es noch immer einen massiven Mangel, der auch durch die geringe Vergütung mitverursacht wird. Der Artikel ist jetzt ein paar Jahre alt und das Problem besteht nach wie vor – eine traurige (Nicht)Entwicklung.