Die Kultmarke MG ist auferstanden, als reines Elektroauto und SUV.
Auf unserem Foto ist der Neue in der Mitte, eingebettet zwischen einem MG T/Q Modell 1934 und rechts einem MGB 1800 Tourer Bj. 1969. Welten tuen sich hierbei für eingefleischte MG Freunde auf. Während der MG T/Q bei einem Gewicht von lediglich 787 Kg, 54 kW/69 PS hatte und der rechtsstehende MGB 94 PS hat, verfügt der Elektro MG inzwischen über leistungsstarke Batterie von 44,5 KWh und einer Leistung von max. 105 kW.
Die beiden Raritäten in Grün (link und rechts) sind aus der Sammlung von Michael Bulla, der uns diese freundlicherweise für unsere Aufnahmen zur Verfügung gestellt hat.
Aber wie ist alles gekommen
Die Marke MG (Morris Garages) gehört seit 2007 zu SAIC Motor, dem größten Hersteller von Autos, Motorrädern und Autoteilen in China. SAIC Motors ist der größte chinesische Automobilhersteller und mit weltweit 7,05 Mio. verkauften Fahrzeugen 2018 Nummer 7 der Welt. Gegründet 1978 hat SAIC Motor 180.000 Mitarbeiter und macht einen Umsatz von 136 Mrd. USD (Stand 2018). SAIC ist aber auch der Partner, wenn es um das Thema Elektromobilität geht. Nach Norwegen und den Niederlanden ist Österreich das dritte europäische Land, in dem SAIC Motor mit u.a. MG vertreten ist.
Somit wurde die Traditionsmarke MG für eine neue Generation wiedergeboren. Neugestaltet und zu 100% elektrisch wird europäische Technik mit modernster EV-Technologie kombiniert. Das Ergebnis – natürlich ganz Elektroauto – sind niedrige Wartungskosten, umweltfreundliches Fahren, Steuerersparnis, Förderungen etc. Bei allen den oft unterschiedlichen Förderungen in Österreich hilft Frey dabei.
Was er kann und wie er sich fährt, lesen Sie hier
Von außen betrachtet sieht der 4,31 Meter lange MG ZS EV- SUV sehr schick aus, erinnert etwas an den Mazda X3 oder Hyundai Kona. Gekonnte Konturen und Linienführung stehen ihm gut und treffen den Geschmack der meisten Käufer.
Auch im Innenraum gefällt der Neue, vielleicht die etwas zu kurz bemessenen Sitzflächen. Man fühlt sich trotzdem wohl und die Platz- und Raumverhältnisse im Innenraum ist bestens. Die Instrumente und die Gestaltung der Armaturenlandschaft wirken ordentlich. Lediglich die Ziffern bei den Armaturen und Schaltern ist zuweilen zu klein geraten. Natürlich könnte man auch bemängeln, dass er bei allen möglichen Gelegenheiten piepst und man oftmals gar nicht weiß warum. Aber der Sicherheitsgedanke stand offenbar im Vordergrund. Zudem können die Assistenten teilweise deaktivieren werden und der Importeur versprach auch eine Nachbesserung diesbezüglich von seitens SAIC.
Für ein Erstlingswerk keine schlechte Leistung. Auch nach unseren Testfahrten können wir dies bestätigen. Der Elektro MG fährt sich außerordentlich gut, nimmt Kurven, Schlaglöcher mit der bekannten „asiatischen Ruhe“. Kein Klappern und unnötiges Nachschwingen, hat es sich doch bezahlt gemacht, dass SAIC zum großen Teil auf europäische Know-how Technik vom Autozulieferer Bosch setzte. Natürlich könnte man das ein oder andere bemängeln, dass er beispielsweise keine elektrische Heckklappe hat oder dass die Scheinwerfer eher schwach die Fahrbahn ausleuchten – aber dies ist angesichts des Preises von EUR für den ZS EV Comfort € 31.790,- und für den Luxury € 33.790,- verschmerzbar. Im Vergleich dazu, der neue FIAT 500 Elektro – der wesentlich kleiner ist, wird 37.900,- kosten.
Dafür bekommt man einen kompakten trendigen SUV mit trotzdem großzügigen Platzangebot. Das beweist auch sein Kofferraum von 448 Liter Fassungsvermögen, welcher durch Umlegen der hinteren Sitzlehen nochmals deutlich erweitert werden kann. Seine leistungsstarke Batterie von 44,5 KWh gewährleistet eine Reichweite von 263 km für problemlose Überlandfahrten. Mit einer Leistung von 105 kW und einem Drehmoment von 353 Nm schafft er den Sprint von 0 auf 100 km/h in 8,2 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h. In rund 40 Minuten lässt sich die Batterie bei einer Gleichstromladesäule zu 80% laden. Wie bei allen Elektroautos ist die Reichweite das Hauptkriterium. Die angegebene Reichweite (WLTP) von 263 Km können wir nach unserem Test durchaus bestätigen und reichen im urbanen Bereich für 2 bis 3 Tagesfahrten ohne Aufladen aus. Nur als Hinweis, die durchschnittliche gefahrene statistische Tageskilometer-Anzahl beträgt 31 Km/Tag. Auch auf Überlandfahrten kommt man gut durch, man plant naturgemäß seine Routen bei einem Elektroauto ganz anders.
Hier zählt mehr die Umwelt, die geringen Wartungskosten und die Ruhe beim Fahren. Dies ist auch eine seiner vielen Stärken, man gleitet dahin, spürt nur ein leichtes Surren und freut sich und stellt fest, so entspannt hat man schon lange nicht mit seiner Beifahrerin geplaudert.
Umfangreiche Ausstattung
Schon die Comfort-Ausstattung lässt keine Wünsche in Bezug auf Sicherheit und Komfort offen. Sie umfasst unter anderem eine adaptiven Tempo- und Abstandsregelung, Spurwechselwarner und Spurwechselassistent, Navigationssystem, 8“ Touchscreen, Parksensoren hinten, schlüsselloses Zugangssystem und vieles mehr.
Noch umfangreicher präsentiert sich die Luxury-Ausstattung, die ihrem Namen mehr als gerecht wird. Zusätzlich kann sie noch mit einem Panorama-Schiebedach, Rückfahrkamera, Toterwinkelassistent, Regensensor, elektr. verstellbarem Fahrersitz und Lederausstattung aufwarten.
Beim Euro NCAP Crashtest Ende vergangenen Jahres erreichte der MG ZS als erster B-Segment SUV gleich 5 Sterne. Die Garantie beträgt 5 Jahre oder 150.000 km. Die Garantie für die Antriebsbatterie sogar acht Jahre oder 150.000 km. Die Rostschutzgarantie beträgt zehn Jahre.
Unser Fazit:
Sehr gut ausgestattetes Auto, preislich unter den meisten vergleichbaren Elektroauto-Angeboten. Somit macht er seinen Urahnen keinerlei Schande und führt MG in ein neues Zeitalter. Wer in seiner Jugend immer schon MG fahren wollte, hat nun die beste Gelegenheit dazu und schon die Umwelt dabei. Gutes Preis-/Leistungsangebot.
Hier noch ein paar Bilder vom MG T/Q Modell 1934:
Fotos: ©SAIC, Besser Länger Leben
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