Folgaria und die Alpe Cimbra kennen Sie von unseren Reiseberichten aus dem Winter. Aber auch im Sommer kann man dort einiges erleben.
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Nach Folgaria fährt man am besten mit dem Auto über die Brenner-Autobahn Richtung Süden und kurz nach Trento zweigt man links in die Berge nach Folgaria ab. Folgaria liegt auf 1.169 Meter Seehöhe. Wir waren ein paar Tage hier um zu erkunden was man alles erleben und anschauen kann.

Von Geschichte bis Aktivurlaub

Für alle Golffreunde, hier gibt es einen Golfplatz, direkt im Winter als Skipiste, teils etwas hügelig, aber landschaftlich wunderbar eingebunden und eins mit der Natur. Das der Golfplatz sehr beliebt ist, zeigt die Tatsache, das mit mir ein Ehepaar aus Mailand mitspielten und extra hergekommen sind, um diesen Platz zu spielen.
Zuerst spielt man die Löcher ein, zwei und drei noch im Tal, doch dann geht es zügig bergauf und ab der 7. Spielbahn ist man oben auf der Bergkuppe angelangt und wird mit einem fantastischen Rundblick über die Landschaft belohnt.

Die Spielbahnen oben auf der Bergkuppe sind im Winter teils Skipisten, was dem Ganzen einen besonderen Reiz verleiht. Die nächsten Spielbahnen verleiten zum Angreifen. Abschläge von oben nach unten, mit breiten Fairways verzeihen auch kleine Ungenauigkeiten und mit einem guten 2. Schlag schafft man es bis aufs Grün, wo eine Birdie- oder Par-Möglichkeit wartet. Bei Sonnenschein und vernünftigen Temperaturen macht es jeden Golfer und Golferin hier Freude zu spielen.
Dann spielt man wieder hinunter ins Tal. Die Verbindungswege sind einigermaßen lang und es empfiehlt sich vielleicht doch ein Car zu buchen. Das letzte Loch spielt man dann wieder bis zum Clubhaus, wo man gerne einkehrt um einen Aperol Spritz zu genießen und mit seinen Flightpartnern auf die erfolgreiche Runde anzustoßen. Das Clubhaus im Golfclub Folgaria ist sowas wie ein zentraler Treff- oder Ausgangspunkt für Biker, Wanderer und Schülergruppen die sich auf geschichtlich interessante Pfade begeben. Das tun wir dann morgen auch.

Charmanter kleiner Ort Folgaria
Gegen Abends schlendert man durch die Hauptstraße in Folgaria, schaut bei Cafés oder anderen Geschäft hinein und staunt nicht schlecht, wenn eine Dose Kaffee hier fast die Hälfte als bei uns in Österreich kostet. Es gibt viele Lokale und Restaurants und die italienische Küche vorzustellen ist nicht nötig. Buon appetito!
Wo übernachten? Wir haben im Ortsteil San Sebastiano in Folgaria ein kleines Hotel „Alle Die Space“ gefunden. Mit eigenem Parkplatz offen und Garage, netten Zimmern und einem gemütlichen Speisesaal.
Mit dem Mountain-Bike bis zur Base Touno
Überall kann man sich Bikes ausborgen, wir fahren zum Bike Park (FolgaRide) in Folgaria und leihen uns ein Bike. Hier gibt es mehrere Bike Trails und man staunt wie die jungen Biker sich bergab stürzen, mit Sprüngen und steilen Kurven. Wir gehen es ruhiger an und fahren über Forststraßen, dann Feldwege bis zu den ehemaligen Stellungen aus dem 1. Weltkrieg. Als erstes besuchen wir eine Tunnellinie, mit einigen schmalen Ausstiegen, wo die damaligen Soldaten einen sehr guten Überblick in die Seitentäler hatten und jeden Fein mit ihren Geschützen angreifen konnten. Nichts für Menschen die nicht schwindelfrei sind. Hier kämpften Österreich/Ungarn gegen die Italiener im 1. Weltkrieg.

Unser erstes Ziel ist das Forte Dosso delle Somme (Werk Serrada). Ein Riesenkomplex mit Tonnen von Beton, oben am Berg, mit 3 Meter dicken Wänden und Schlafkojen für die Mannschaft und Zimmern für die Offiziere. Es lebten hier bis zu 300 Mann. Auch das zweite Forte oder besser gesagt das Zwischenwerk Sommo alto ist ähnlich aufgebaut und man sieht die tiefen Einschläge. Hier trafen bis zu 4.000 Einschläge von den Italienern ein, sodass die Österreichischen/ungarischen Soldaten den Rückzug antreten mussten. Hier wird man nachdenklich und frägt sich warum es auch heute noch Kriege gibt.
Wir fahren weiter, teils Straßen und Wege die die Österreichischen/Ungarischen Soldaten zur Versorgung bauten und die heute noch genutzt werden – allerdings von Eiheimischen, Touristen und von uns Radfahrern.
Schon von weitem ist vor uns ein riesiger See, der Lago Coe zu erkennen, der offenbar im Winter für die Schneeerzeugung genutzt wird. Diesen steuern wir an um im dort gelegenen Cafe eine kurze Rast zu machen. Man genießt hier die Ruhe in den Bergen und den Blick hinauf wo man im Winter Ski fährt.
Dann spazieren wir zum nahen Base Touno, dass eine Abschusssektion der Raketenbasis am Passo Coe von 1966 bis 1977 war. Sie war die höchstgelegene Abschussbasis auf fast 1.600 m. Heute ist es eine Gedenkstätte um auf die wichtigsten Konflikte des 20. Jahrhunderts anhand von Spuren, Raketen, Abfangjäger und Abschussbasen für Raketen zu gedenken. Zum Glück wurde hier niemals eine Rakete gestartet, aber man ist pass erstaunt was hier als Verteidigung für den Notfall aufgebaut wurde.


Zurück führt unser Weg teils über das Skigebiet, wir fahren Skihänge bergab bis wir zum Fondo Grande kommen. Eine Art Talkessel, wo im Winter mehrere Skilifte bergauf führen. Hier stärken wir und mit Prosciutto con Melone, genießen die Sonne, bevor wir wieder zum Bike Park zurückfahren. Insgesamt war unsere 6 stündige Radtour mit Pausen eine sportliche Angelegenheit, wir lernten viel über die Abwehranlagen im 1. Weltkrieg und über die Abwehranlagen im Kalten Krieg in den 60er Jahren.

Die Region um Folgaria hat noch viel zu bieten
Ein Tipp wäre noch einen Ausflug in den rund 12 km entfernten kleinen bezaubernde Ort Guardia. Ein Dorf mit vielen bemalten Häusern, steilen Gassen und Wegen mit vielen Fotomotiven. Hier leben nur mehr ganz wenige Menschen.
Bei unserem Besuch wurden wir bestärkt, doch öfters mal auch im Winter wieder nach Folgaria zu reisen. Es zahlt sich immer wieder aus. Nette Menschen und aufregende Region.




Die Apple Cimbra ist eine wunderschöne Landschaft und Region.
Dort kann man herrlich Urlaub machen und die Menschen sind sehr sympathisch und freundlich.
Habe beste Erfahrungen gemacht.
Charmante region. Muss man einmal besuchen.