Kunden wollen auf Bank-Filialen nicht verzichten.
Aller Vorzüge des bequemen Online-Bankings vom heimischen Sofa aus zum Trotz wollen Bankkunden auch weiterhin nicht auf Filialen in der „realen Welt“ verzichten. Zu diesem Schluss kommt eine Umfrage der Beratungsgesellschaft Roland Berger, für die Telefoninterviews mit 2.000 Bankkunden in Deutschland sowie 1.000 Verbrauchern in der Schweiz geführt wurden. Zudem wurden 95 Studien aus Expertensicht ausgewertet.
„Die Filiale ist nicht tot“
Wie aus den heute, Donnerstag, veröffentlichten Daten hervorgeht, gaben zwar 63 Prozent der 3.000 Befragten an, bei Überweisungen und Kontoabfragen für sich selbst inzwischen den Grundsatz „online first“ gelten zu lassen. Fast genauso viele (62 Prozent) erklärten jedoch, die Nähe zur Filiale um die Ecke sei für sie ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl der Hausbank. „Die Filiale ist nicht tot, aber sie muss sich ändern“, so Roland-Berger-Partner Björn Bloching.
Was der Experte damit sagen will: Gehen die Finanzinstitute nicht mit der Zeit und passen sich nicht flexibel an die Wünsche und Nutzungsgewohnheiten ihrer Kunden an, werden sie das negativ zu spüren bekommen. Aber auch wenn sich viele noch einen persönlichen Kontakt wünschen: „Wir werden in zehn oder 15 Jahren nicht mehr die Dichte des Filialnetzes in Deutschland haben wie heute“, prognostiziert Bloching die Entwicklung in Deutschland.
Viele Kunden über 60 online
Die Digitalisierung hat in der Gesellschaft ihre Spuren hinterlassen: Für jeden vierten Kunden ist das Internet bereits der wichtigste Kanal, um sich über Angebote zu informieren, glaubt man der Untersuchung. Insgesamt gehe der Trend in die Online-Richtung. Sechs von zehn Kunden interessieren sich für mobiles Banking. Selbst in der Altersgruppe der über 60-Jährigen äußerten noch 40 Prozent den Wunsch nach digitalen Wegen für Geldgeschäfte.
pte
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