Die Region in und um Zadar in Kroatien bietet heute mehr als historisches Kulturerbe.
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Die Stadt hat seinen Reiz für Liebhaber von historischen Denkmälern und des Kulturerbes, aber auch für Künstler, Touristen und sogar für ihre Einwohner selbst. Am besten erlebt man Zadar bei einem Spaziergang durch die Geschichte der Stadt. Es empfiehlt sich die deutschsprachige Stadtführerin für einen Stadtrundgang zu buchen. Sie kennt alles und weiß alles. Umgeben von historischen Mauern ist Zadar eine Schatzkammer mit archäologischen Schätzen aus der Antike, des Mittelalters und der Renaissance, aber auch modernen Architekturwerken wie die erste Meeresorgel der Welt, findet man hier.
Das Zadar etwas Besonderes ist, bemerkte schon Alfred Hitchcock bei seinem Besuch im Mai 1964 bei der Beobachtung der Pracht des Sonnenspiels. So meinte Hitchcock:
„Zadar hat den schönsten Sonnenuntergang der Welt, schöner sogar als in Key West in Florida, wo man jeden Abend den Untergang mit Klatschen erwartet.“
Erreichbar ist Zadar mit dem Auto, mit Schiffsverbindungen von Rijeka, Split und Dubrovnik oder auch mit dem Flugzeug. Der kleine aber moderne Flughafen liegt nur 9 km vom Zentrum entfernt. Heute leben rund 90.000 Einwohner in der historischen Stadt Zadar, im Herzen der Adria. Die ausgesprochen gegliederte Küste, die Inseln und unberührte Natur ziehen zahlreiche Nautiker in diese Region. Das Archipel mit 24 größeren und 300 kleinen Inseln und Felsen, 3 Naturparks – Telašćica, Velebit und Vraner See sowie 5 Nationalparks – Paklenica, Plitvice Seen, Kornati Inseln, Krka und Nord-Velebit setzen Zadar und seine Umgebung an die Spitze des touristischen Angebotes Kroatiens.
Ein Blick zurück in die Geschichte
Die 3000 Jahre alte Stadt hat eine lange, turbulente und bewegte Geschichte hinter sich. Sie wurde oft zerstört, geplündert und vernichtet doch jedes Mal erstand sie aus den Ruinen noch stärker, schöner und reicher. Unter der Römischen Herrschaft bekommt Zadar ein symmetrisches Straßennetz mit einem errichteten Hauptplatz – Forum Romanum, die romanische Kathedrale von Anastasia, daneben ein erhöhtes Kapitolium mit Tempel. Im 7 Jh. wird Zadar zur Hauptstadt der byzantinischen Provinz Dalmatien. Anfang des 9 Jh. wird Zadar als Residenz von Bischof Donatus und des byzantinischen Führers Paulus erwähnt. Zu dieser Zeit wird auf dem römischen Forum die Kirche der Hl. Dreieinigkeit errichtet, heute St. Donatus – das Wahrzeichen der Stadt Zadar.
Nach dem Fall Venedigs 1797 fiel Zadar an Österreich, doch schon 1806 musste die Stadt an Frankreich abtreten werden. Zur Zeit der französischen Herrschaft erschien in Zadar die erste Zeitung in kroatischer Sprache, der Kraljski Dalmatin (1806−1810). Im Dezember 1813 kam Zadar nach einer sechstägigen Beschießung durch Kapitulation wieder an Österreich, in dessen Besitz es bis 1918 blieb. Es war Hauptstadt des Königreichs Dalmatien, das eines der österreichischen Kronländer war. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war Zadar der Mittelpunkt der kroatischen kulturellen und nationalen Wiedergeburtsbewegung in Dalmatien. Nach dem Ersten Weltkrieg fiel Zadar durch den Grenzvertrag von Rapallo (1920) an Italien. Während des zweiten Weltkriegs war die Küstenstadt Ziel heftiger alliierter Luftangriffe, die schwere Schäden an den historischen Stätten verursachten.
Sehen Sie sich unser Video an und erleben Zadar heute live:
Zadar heute – eine lebendige weltoffene Stadt
Wenn man durch die Stadt schlendert, begegnet man vielen jungen Menschen. In der 2003 gegründeten Universität Zadar studieren an die 6.000 Studenten. Moderne Geschäfte für Mode, Nautik und Souvenirs findet man in den kleinen alten Gassen innerhalb der alten Stadtmauern. Die Gassen wirken wie herausgeputzt, denn die alten Steinplatten glänzen weithin sichtbar. Überhaupt kann man die Stadt in ein bis zwei Tagen bestens erkunden. Es gibt viele Museen, Galerien und Sehenswürdigkeiten. Der Mittelpunkt im Zentrum ist der Narodni trg (Platz). Hier ist das historische Gebäude der Stadtwache aus dem Jahre 1562. Der Glockenturm wurde 1768 erbaut. In der alten umgebauten Kirche befindet sich heute ein Cafe. Davor mitten am Platz sitzt man herrlich, trinkt Cafe und beobachtet das Leben und die Menschen.
Eines der Markenzeichen von Zadar sind die Bootsfahrer „barkajoli“, die schon seit dem 14. Jh. in kleinen Ruderbooten die zwei Ufer des städtischen Hafens verbinden. Neben Touristen wird das Angebot von Schülern, Lieferanten und Händlern genutzt, die mehrmals am Tag ins Stadtzentrum müssen und sich damit rund 15 Minuten Zeit sparen. Zadar liegt zwar gut geschützt, doch zu bestimmten Jahreszeiten kann einem schon die „Bora“ zu schaffen machen. Dann weht ein kalter und böiger Wind der aus Nordosten über das Velebit Gebirge, der auch Spitzen bis 200 km/h erreichen kann.
Hingegen bei Sonnentagen muss man unbedingt den westlichen Teil „Istarska Obala“ der Stadt entdecken. Hier legen die Fähren an, hier findet man die Löcher in der Kaimauer der Meeresorgel. Hier auf den Stufen zu sitzen und den sonderbaren Geräuschen zu hören ist fast schon mystisch. Hier kann man aber auch in kleinen Loungbars verweilen, allerlei Longdrinks genießen und gleich gegenüber befindet sich ein sehr nettes restauriertes Designerhotel in alten Gemäuern – das Hotel Bastion.
In der näheren Umgebung gibt es so einiges das man unbedingt sehen muss, wie die Insel Pag, der Ort Nin, der Nationalpark Paklenica oder das Velebitgebirge (Sjeverni Velebit), mit seinen Straßen aus der Kaiserzeit. Aber dazu gibt es extra Beiträge bei uns.
Ein Ausflug auf die „weiße“ Insel Pag
Zur westlich gelegenen Insel Pag fährt man von Zadar rund 40 Minuten mit dem Auto, bevor man über die 1968 erbaute und 301 Meter lange Brücke die im Süden die Insel Pag mit dem Festland verbindet. Hier kann man die schönsten Fotos von der eindrucksvollen Brücke knipsen.
Die Insel ist für ihre karge, mondartige Landschaft, die Pager Spitze und den Pager Käse weithin bekannt. Die Insel ist von Kiesel- und Sandstränden umringt. Die Kirche St. Georg aus dem 15. Jahrhundert war einst Teil der Stadtmauern von Pag. Südlich von der modernen Stadt befindet sich die Altstadt von Pag mit einer archäologischen Ausgrabungsstätte und der Ruine eines Franziskanerklosters. Besonders im alten Teil ist der kleine Hafen, hier gibt es gute Restaurants, Cafes und Eisgeschäfte.
Auf der Insel leben heute rund 8.000 Menschen und fast 30.000 Schafe, deren Milch für den besten Schafskäse der Marke Original PASKI SIR sorgen und der weithin bekannt ist.
Die Stadt Pag ist ein idealer Ausflugsort für einen Tag, man spaziert durch die kleinen Gassen der Altstadt, genießt seinen alten Hafen, die bezaubernden Cafes und Restaurants. Nebenbei ist die Altstadt reich an kulturellen und historischen Bauten. Dazu zählen die Kongregationskirche Maria zur Himmelfahrt, der Rektorenpalast und der Turm Skrivanat, der einzige von neun Türmen, die einmal die Stadt umgeben haben. Auch die Kirche des Hl. Georg, Hl. Franziskus und das Magareta Kloster ist sehenswert. Die Stadt Pag pflegt ihr Folkloreerbe sehr intensiv. Einer der jährlichen Höhepunkte ist jeweils im Sommer der Pager Karneval wo mit Blasmusik, Tanz mit Masken und Folklore-Gesängen das Volksdrama „Robinja“ aufgeführt wird.
Kulinarisch sollte man den weithin bekannten Pager Schafskäse gemeinsam mit Lamm, Wein, Schnaps und hausgemachten Prosek probieren. Im Benediktiner-Kloster der Hl. Magarita kann man Kaskotin (ein Hartgebäck) kaufen, deren Zubereitung im Kloster übrigens bis heute geheim gehalten wird.
Frauen, die diese Schönheit bewahren
Die Bewohner der Insel Pag sind stolz auf ihre Jahrhundertlange Tradition der Spitzerzeugung. Die Spitze von Pag, die mit der Nadel genäht wird, stammt aus dem östlichen Mittelmeer. Die ursprüngliche Spitze „mit der Nadel“ hat stets ein geometrisches Muster, dass aber in Form und Design frei ist. Die Frauen aus Pag nennen die Arbeit in der ursprünglichen Art „Retičela“ (die genähte Spitze von der Insel Pag).
Das ist eine mühsame, lange und präzise Arbeit, die viel Geduld, ein gutes Auge und immer ruhige und saubere Hände erfordert. Am Anfang des 20. Jahrhundert, ab diesem Zeitpunkt an bis heute erzeugt man meistens die Spitze in verschiedenen Größen und Formen, Bettwäsche und schmückende Tüchlein. All diese Gegenstände stellen die Klöpplerinen her, die einige Grundmuster der Ausarbeitung kennen. Die Spitze von Pag ist sehr außergewöhnlich und sagt viel über das Leben und die kroatische Identität aus. Im Museum in der Stadt Pag, kann man auch Spitze käuflich erwerben.
Neben dem Stadt Pag empfiehlt sich natürlich auch die gesamte Insel als Urlaubsort mit seinen 27 km langen Sand – und Kiesstränden. Der größte Sandstrand Prosika befindet sich in unmittelbarer Nähe der Altstadt und ist wegen seiner Heilkräfte des Heilschlamms gegen Rheuma und Hauterkrankungen bekannt. Viele Sport- und Freizeitangebote runden das Urlaubangebot ab.
Hier noch unser Beitrag über die näheren Ausflugsmöglichkeiten rund um Zadar: https://besserlaengerleben.at/reisen/reiseberichte/vielseitige-ausflugsmoeglichkeiten-rund-um-zadar.html
Hier alle weiteren Informationen: https://croatia.hr/de-DE
Fotos©Besser Länger Leben
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