Thailand lokal – abseits der ausgetretenen Pfade

Thailand anders erleben

khun yuam mönche Bildrechte: Constanze Anton-Grabner
khun yuam mönche Bildrechte: Constanze Anton-Grabner

 In Thailand gibt es unzählige Möglichkeiten mit der lokalen Bevölkerung in Kontakt zu kommen.

Vor allem die Dörfer des sogenannten CBT (Community based tourism) bieten hier eine Vielfalt an Möglichkeiten, sei es in Form von Workshops, Homestays, Kochkursen und mehr.

Die CBT – ein touristisches Netzwerk für Dorfgemeinschaften, stellt für diese eine Plattform plus Unterstützung in mehrfacher Hinsicht dar. Einerseits geht es darum, die Orte und ihre lokalen Eigenheiten einer kleinen, interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren, andererseits, sei es im Bereich Essen, Handwerk und vielem mehr, diese zu verwalten, auszubauen und zu vermarkten, um lokale Traditionen nicht aussterben zu lassen. Dafür werden vor Ort lokale Organisationen gegründet, die in Selbstverwaltung ihre jeweiligen speziellen Features stärken und dann auch gemeinsam von der touristischen Vermarktung profitieren, da die Umsätze daraus wiederum der Dorfgemeinschaft und ihren Aktivitäten zufließen. So sollen natürliche Ressourcen gestärkt als auch die Umwelt nachhaltig bewahrt werden.

Der Hauptfokus für Besucher wiederum liegt im Austausch und teilweise auch im Erlernen lokaler Traditionen, Handwerkskunst und anderer Aktivitäten wie etwa Kochen mit den Einheimischen. Der „way of life“ der Orte wird durch verschiedenste Aktivitäten, die typisch für das jeweilige Dorf sind, miter- und -gelebt, oft auch verstärkt durch mögliche „Homestays“, also Unterkunft bei Gastgebern der jeweiligen Ortsgemeinschaft.

Solche CBT-unterstützte Dörfer findet man in jeder Region Thailands.

Traditionelles im Norden erleben

Bildrechte: Constanze Anton-Grabner
Bildrechte: Constanze Anton-Grabner

Im äußersten Nordwesten des Landes, in der Region Mae Hong Son, geprägt durch Landschaften von Reisfeldern über bewaldete Bergrücken bis hin zu Höhlen und Schluchten, kann man verschiedenste CBT-Orte besuchen.

Das Dorf Ban Muang Pon etwa wird von der Shan-Volksgruppe bewohnt. Dort hat man sich auf die Herstellung von Bambus-hüten spezialisiert – der Hut dient sowohl bei massivem Sonnenschein als auch bei schlechtem Wetter als landestypischer Schutz. Auch für Besucher erweist sich dieses Stück beim Thailand-Urlaub immer wieder als sehr praktisches und fast unverzichtbares Utensil.

Ein weiteres interessantes Dorf, hoch oben in den Bergen gelegen, ist Ban Jabo, eine Gemeinschaft des sogenannten “Black Lahu” – Volkes, das zumeist in schwarzen Gewändern gekleidet ist, es aber versteht, diese auch wundervoll mit speziellen Mustern zu besticken. Die geradlinigen Verzierungen werden dort – fast nur per Hand – in bestechender Genauigkeit perfekt aufgenäht. Die so verzierte traditionelle Kleidung wird speziell für Festtage verwendet.

Bildrechte: Constanze Anton-Grabner
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Ähnliches gilt für eine Vielzahl von dort verwendeten Musikinstrumenten – diese werden, wie auch die gesamten Hütten und viele Dinge des täglichen Gebrauchs aus Bambus selbst hergestellt und gegebenenfalls auch repariert. Dafür kommen die Menschen sogar aus nah und fern, da nur mehr wenige dieses exakte Wissen über die typischen Instrumente haben und weitergeben können.

Dabei gibt es besondere Instrumente, die nur zu Begräbnisfeierlichkeiten erklingen, während andere wiederum fast täglich im Einsatz sind. Der Klang dieser, gekoppelt mit einer herrlichen Weitsicht über diverse Bergkuppen, ist ein eigenes, fast meditatives Erlebnis.

Grundsätzlich ist hier, wie in all diesen Dörfern, die Gemeinschaft sehr wichtig und wird auch gelebt und den Besuchern vermittelt. Am intensivsten erfährt man dies wohl durch einen Aufenthalt vor Ort, wo man sich aber keine luxuriösen Unterkünfte erwarten darf, sondern das Leben der Einheimischen samt einfacher Mittel und Möglichkeiten mit(er)leben kann.

Märkte und Mönche zu Sonnenaufgang

Einmal vor Ort, sollte man nicht verabsäumen, auch einen der typischen lokalen Märkte aufzusuchen, etwa direkt in Mae Hong Son. Allerdings, hier fängt fast sprichwörtlich der „ frühe Vogel den Wurm“, den nur der Frühaufsteher kann die etwa hier angebotenen besonderen Gemüse und „Tierchen“ bewundern oder verkosten, denn frühmorgens um 6h sind manche Stände auch schon wieder leer, da sie all ihre Ware schon verkauft haben! Man merkt also, dass es wirklich um Frische und tagtäglich neu angebotenen Produkten von den umliegenden Landwirten geht. Auch die regelmässig vorbeiziehenden Mönche, denen man am besten eine kleine Essensgabe spendiert, da sie sich nur davon ernähren, erlebt man am besten zu dieser Zeit, im nebeligen Morgengrauen.

Wellness fürs Auge und mehr

Tagsüber sollte man dann noch Tempel oder Reisfelder der Umgebung besuchen, um sowohl die Grundlage des – besonders im Norden – so berühmten Klebereis, des sogenannten „Sticky Rice“, mal in Natur zu erleben, und einfach, um das Auge mit dieser wunderbaren sattgrünen Naturkulisse zu erfreuen.

Bildrechte: Constanze Anton-Grabner
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Schließlich findet sich sogar eine weitere Attraktion in der Nähe – in Phu Klon wird ein spezieller mineralischer Schlamm gewonnen, der, so wie derjenige vom Toten Meer, mit seinen wertvollen Inhaltsstoffen für Wellnessbehandlungen eingesetzt wird. Dort kann man ganz unkompliziert, eine Gesichts-Schlammpackung in lockerer Atmosphäre machen: man wäscht sich selbst, nur die Maske wird von Mitarbeitern aufgetragen. Während man die Trocknung abwartet, kann man im Freien, umgeben von üppiger Vegetation, bei einem Fußbad entspannen.

Bildrechte: Constanze Anton-Grabner
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Verborgene Schätze in Bangkok

Aber nicht nur im Norden, auch in der Hauptstadt findet man immer wieder lokale unentdeckte Schätze: auf der linken Flussseite des Chao Praya, im Stadtteil Thonburi, der lange eine eigene Gemeinde war und erst spät zu Bangkok kam, überrascht das „Kudee Chin“ – Viertel mit einem Mix der Kulturen. Entstanden ist dies durch Ansiedelungen von chinesischen und portugiesischen Einwanderern und Thais als treue Mitarbeiter des Königshauses, vor mehr als hundert Jahren. Hier trifft man auf Moschee, Tempel oder christliche Kirche ebenso wie auf noch bewohnte alte Holzhäuser auf Stelzen oder aber auf süße Kuchen, die wohl portugiesische Backwaren als ihre Vorläufer haben.

Es gibt auch die Möglichkeit, traditionelle Speisen, die früher in diesem Viertel in besonders liebevoller Kleinarbeit für das Königshaus hergestellt wurden, zu verkosten oder in einem Mini- Kochkurs gleich selbst zu produzieren…..(bei Misslngen hilft die Köchin gerne aus!).

Bildrechte: Constanze Anton-Grabner
Bildrechte: Constanze Anton-Grabner

Zu guter Letzt sollte man sich dann wohl noch in den nahegelegenen Tempel begeben, nicht nur um ein wunderbar ausgestattetes, diesmal typsich chinesisch beeinflusstes Gotteshaus kennenzulernen, sondern um gleich auch darum zu beten, doch möglichst bald wiederkommen zu dürfen, um noch mehr einheimisches Thailand-Gefühl zu erleben!

Informationen

und Broschüren – Thailändisches Fremdenverkehrsamt:

www.tourismusthailand.at

Infos zu Community based tourism: www.cbtnetwork.org

 

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4 Kommentare

  1. Thailand ist einfach umwerfend! Ich bin wirklich ein wahrer Fan und verschlinge solche Artikel gerade zu. Das Essen dort hat es mir besonders angetan. Und die Früchte erst..

  2. Jaaaa ich auch! Ich kann meine nächste Reise dahin gar nicht abwarten. Auf den Märkten dort könnte ich stundenlang spazieren, allerdings ist mir auch schon aufgefallen, dass man früh aufstehen muss ;)

  3. ich würde alleine wegen den berühmten reisfeldern gerne einmal thailändische luft schnuppern, aber diese festtagskleidung sieht ja auch umwerfend aus.

  4. Stimmt es, dass die Lebenserwartung in Thailand sehr gering ist und nur etwas bei 45 Jahren liegt?
    Ich hab das vor ein paar Jahren gehört und war sehr überrascht.

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