Die von der UNESCO geschützte Nordküste Nordirlands gehört zu den schönsten und spektakulärsten Landschaften der Welt.
Wir sind Sie von Londonderry aus bis nach Belfast gefahren. Was wir alles erlebten, lesen Sie hier im Beitrag.
Wenn Sie vorhaben diese Reise zu starten ist es am besten, wenn Sie einen Flug nach Dublin und am Flughafen einen Leihwagen buchen – am besten mit Schaltautomatik – da rechtesteuert und mit der linken Hand schalten nicht Jedermanns Sache ist.
Von Dublin aus fahren Sie nach Londonderry über die Autobahn N2 in rund 3,15 Stunden.
Londonderry https://www.ireland.com/de-de/reiseziele/northern-ireland/county-londonderry/derry-londonderry/artikel/derry-londonderry-top-9-neu/ oder wie die Iren Derry sie nennen, ist die zweitgrößte Stadt Nordirlands und hat rund 85.000 Einwohner und liegt am River Foyle in der Grafschaft Londonderry.
Zahlreiche gewalttätige Krawalle zwischen Katholiken und Protestanten während des Nordirlandkonfliktes gab es in de 70er Jahren. Die totale Eskalation bildete der weltbekannte „Bloody Sunday“, bei dem 1972 während einer Bürgerrechtsdemonstration 13 Katholiken von britischen Soldaten erschossen wurden. Von alledem spürt man heute nichts mehr in Londonderry, die sich heute als offene, moderne aber auch als stolze Stadt zeigt, wo man mit den Menschen sehr rasch ins Gespräch kommt und vieles erfährt.
Eine Stadt zwischen Heute und Vergangenheitsbewältigung
Ein Rundgang durch die Altstadt zeigt deutlich die Geschichte und es empfiehlt sich unbedingt die historische Stadtmauer aus dem 17. Jahrhundert, die fast vollständig erhalten ist, anzusehen. Wer mehr über die Geschichte von Londonderry wissen will, sollte das seit 2006 neu eröffnete Tower-Museum besuchen.
Praktisch alle Sehenswürdigkeiten befinden sich innerhalb der alten Stadtmauer, wie die Saint Augustine´s Kirche, St. Columb`s Chahedral, das Stadt Museum und das Kriegsdenkmal bei der Butcher Street. Nur die Guildhall liegt außerhalb am River Foyle bei der Fußgängerbrücke über den Fluss Foyle zum neuen Stadtteil und zum Ebrington Square, wo auch ein neues Brauhaus Walled City Brewery http://www.walledcitybrewery.com/brewery/ liegt, in dem man bestens essen kann und das eigene Bier das dort zubereitet wird, verkosten kann. Einheimische feiern hier Hochzeit oder trinken einfach ihr Bier.
Am Abend flaniert man am besten durch die Altstadtgassen, lässt sich von einem der zahlreichen Pups animieren und genießt die irische Gemütlichkeit beim Abendessen.
Der Weg in Richtung Portrush
Am nächsten Morgen verlassen wir Londonderry und steuern Richtung Portrush. Unbedingt empfehlenswert ist es einen Zwischenstopp oder so wie wir gleich eine Übernachtung in Portstewart einzulegen. Hier können wir eine nette B&B Übernachtungsmöglichkeit das At the Beach http://www.at-beach.com/gallery.html mit einem kleinen Garten samt direktem Blick zum Atlantic bestens empfehlen. Portstewart ist ein kleiner idylisch gelegener Ferienort am Atlantic mit bunten kleinen Häusern und einem Public Golfplatz zwischen Meer, Straße und den schmucken Häusern. Aber auch der durch die European Golf Tour bekannt gewordene Portstewart Golf Club http://www.portstewartgc.co.uk liegt nur 3 Minuten vom Hotel entfernt und allen Golffreunden kann man nur empfehlen diesen 18 Loch Linkkurs zu spielen. Der Golfplatz besticht durch seine Topographie, seiner Nähe zum Atlantic, durch seine Offenheit, seinem gewaltigen Clubhaus wo bereits im Eingangsbereich zahlreiche Trophäen und Pokale Zeugnis von vielen Golflegenden, die hier bereits gespielt haben, geben.
Eine Golfrunde auf diesem Linkskurs gehört sicherlich zu den absoluten Höhepunkten eines jeden Golfers, wenn auch kein billiges Vergnügen was die Green Fees betrifft. Aber spätestens wenn man eine Score-freundliche Runde gespielt hat und danach an der Bar im Clubhaus sitzt – so wie wir – und mit einem 20jährigen Irish Whiskey anstößt, dann weiß man warum jeder Golfer hier glücklich ist.
Sehen Sie unser Video des Causeway Coastal Way und lassen Sie sich für Ihre Reise animieren
Basaltfelsen und alte Burgen entlang der Straße
Wenn man von Portstewart Richtung Norden fährt weiter den Causeway Coastal Way dann stoßt man linker Hand auf die verfallene Dunluce Castle die wohl größte Ruine einer mittelalterlichen Burg in Nordirland. Sie liegt auf einem Basaltfelsen an der stark zerklüfteten Nordküste der Insel, zwischen den Ortschaften Portballintrae und Portrush.
Die Ursprünge der Burg reichen weit zurück, dokumentiert ist, dass es im Jahre 1513 in den Händen der Familie McQuillian war und im Jahre 1584 von den MacDonnells übernommen wurde.
Wenn man die Küste weiter Richtung Norden entlang fährt, sieht man auf der linken Seite die kleine Insel Carrik a Rede zu der man nur über eine kleine Hängebrücke (Carrik-a-Rede Rope Bridge) zu Fuß gelangt. Sollte man sich nicht entgehen lassen, jedenfalls einigermaßen schwindelfrei – speziell bei Sturm – sollte man schon sein.
Die Geschichte eines Riesen
Rund 10 Kilometer weiter von Portstewart muss man das Giant’s Causeway in Antrim (gehört zum UNESCO Weltkulturerbe) https://www.ireland.com/de-ch/aktivitaeten/landschaften-und-naturwunder/artikel/giants-causeway-legende/
das 60 Millionen Jahre alt sein soll, jedenfalls besuchen. Im Besucherzentrum kann man alle relevanten Informationen zu den spektakulären Basaltformationen finden, kann irische Handwerkskunst einkaufen, bevor man entweder zu Fuß oder mit dem kleinen Bus zur Küste hinunter fährt.
Man kommt nicht aus dem Staunen heraus, was die Natur hier geschaffen hat. Nicht nur das der Giant`s Causeway durch Sagen und Mython umwoben ist, schauen die Felsen (Finn Mc Cool)wie aus der Küste gehauen aus. Viele glauben, dass die geheimnisvollen hexagonalen Felsformationen und der stürmischen See echte Magie herrscht. In Wahrheit handelt es sich um ein geologisches Wunder mit mehr als 40.000 ineinandergreifenden Basaltsäulen, die das Ergebnis einer intensiven vulkanischen und geologischen Aktivität sind. Es ist empfehlenswert eine Regenjacke und eine Sturmhaube mitzunehmen, da dieser Küstenabschnitt sehr windig und auch etwas frischer wird. Für diesen Besuch muss man ungefähr zwei Stunden einplanen.
Ein Abstecher zu den Dark Hedges ist nicht nur für Game of Thrones Fans angesagt
Von Ballycastle fahren wir Richtung Süden in Richtung Ballymena nach Gracehill und besuchen den Park Golf Kurs Gracehill Golf Course, http://www.gracehillhouse.com/golf/ wo wir eine Golfrunde spielen wollen. Ein wunderbarer Parkkurs mit Bäumen und Büschen, ganz im Unterschied zum Portstewart Golf Club Linkskurs. Das Clubhaus in grauem Stein (siehe Foto) strahlt irische Gemütlichkeit schon beim Betreten aus, erst recht nach einer Golfrunde kann man sich hier verwöhnen lassen.
Gleich beim Verlassen des Golfclubs, wenn man auf die Hauptstraße kommt biegt man in rund 200 Meter Richtung links ab und da stehen sie schon die Dark Hedges Allee. Man muss aussteigen und je nach Wetterlage erlebt man den Originaldrehort von Game of Thrones im Nebel oder im Sonnenuntergang. Unglaublich viele Menschen und Autos sind hier, sodass man fast nie ein Foto allein von den Hedges bekommt.
Schlösser, gepflegte Parklandschaften und Küstenabschnitte gehören zu Nordirland
Nun wollen wir uns historische Bauten, schöne Parkanlagen ansehen und steuern von Ballymena Richtung Glenarm wieder an der Küste zu. Die Fahrt dorthin führt uns über eine bizarre Landschaft im Hochmoor. Dieses Moor wird übrigens aus der Erde gestochen, hilft mit Moorbädern in den diversen Kurhäusern so machen zur Linderung seiner Schmerzen.
Der Weg zum Glenarm Castle ist gut ausgeschildert und man parkt seinen Wagen am besten vor dem Walled Garden & Tea Room Entrace, wo auch der Eingang zu Park ist. Wie Sie auf unsere Fotos sehen ist der begehbare Garden mit Akribie gepflegt und natürlich bedingt durch das feuchte, aber warme Klima in Irland von einer Intensität. So einen grünen dichten Rasen wünscht sich jeder Gartenbesitzer.
Man schlendert durch verschiedene Gartenabschnitte, alle Büsche und Sträucher sind angeschrieben und man kommt nach rund einer Stunde zum Ausgang – Rundgang zum Glenarm Castle an. Leider ist diese Schloss in Privatbesitz, so dass es nicht zugänglich ist. Insgesamt muss man mit ca. 3 Stunden Besuchszeit rechnen, denn wer lässt sich schon den typischen britischen Tee entgehen und genießt neben Tee auch so manch süße britisch-irische Versuchung.
Bevor die Causeway Coastal Route in Belfast zu Ende geht, besuchen wir noch das Carrickfergus Castle in Ballygally
Die Burg wurde im Jahr 1177 von John de Courcy erbaut. Er wohnte hier und regierte bis 1204. Dann wurde er von Hugh de Lacy vertrieben. Das Gebäude wird erstmals 1210 erwähnt. Zu diesem Zeitpunkt belagerte König Johann Ohneland die Burg und eroberte sie schließlich.
Das Gebäude diente in seiner Geschichte mehrfach als Gefängnis, wurde ab 1797 aber zum ersten Mal offiziell als solches genutzt. Während der Koalitionskriege waren hier Kriegsgefangene untergebracht. Danach diente es gut ein Jahrhundert lang als Arsenal. Während des Ersten Weltkriegs wurde die Anlage als Garnison genutzt. 1928 ging die Burg von der British Army in den Besitz der Regierung Nordirlands über. Im Zweiten Weltkrieg nutzte man sie als Luftschutzbunker. Heute steht die Burg der Öffentlichkeit zur Besichtigung offen. Beim Besuch bitte einplanen dass die Burg nur bis 17 Uhr zu besichtigen ist.
Hier mittels der links stehenden Grafik kann man sehr gut die Causeway Coastal Route und ihre jeweiligen Orte nachvollziehen. Insgesamt sollte man sich dafür 4 Tage Zeit nehmen, bevor man noch in Belfast 2 Tage einlegt.
Wenn Sie sich über die pulsierende Stadt Belfast schon vorab informieren wollen, lesen Sie hier unseren Beitrag. http://www.besserlaengerleben.at/reiseangebote/belfast-die-pulsierende-stadt.html. Belfast ist natürlich sehr stark mit der Titanic verbunden, hier lesen Sie alles über die Werft, das Titanic Museum. http://www.besserlaengerleben.at/reiseangebote/auf-den-spuren-der-titanic-in-belfast.html
Insgesamt gehört die Causeway Coastal Route in Nordirland zu den schönsten Landschaften die wir erlebten und können diese Reise nur empfehlen. Hier finden Sie weitere Informationen zur grünen Insel sowie Gratis-Broschüren.
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Tatsächlich, noch nie habe ich so schöne Landschaften wie in Nordiralnd gesgen. Nächstes Jahr sind wir wieder dort.