Die Höhle von Postojna ist die bekannteste Höhle der Welt. Sie ist außerdem die größte Touristenattraktion Sloweniens und eines der größten Karstmonumente der Welt. Gleich daneben die Burg Predjama, aber Slowenien bietet noch viel mehr Attraktionen, so gibt es einen See, der verschwindet. Aber schön der Reihe nach.
Wenn Sie von Ljubljana zum Meer fahren oder vom Meer kommen, fahren Sie auf der Autobahn E 61 direkt bei Postojna vorbei. Die Zeit für eine Besichtigung der Höhle von Postojna (Adelsberg Grotte) sollten Sie sich nehmen – es ist ein Erlebnis der besonderen Art.
Hier in Postojna ist der einzige Ort weltweit, wo man die unterirdische Landschaft mit einem elektrischen Zug durchqueren und den berühmtesten Bewohner dieses unterirdischen Königreichs – den Grottenolm (Proteus anguinus) aus der Nähe betrachten kann. Ein fantastisches Netz aus Tunneln, Gängen, Galerien und Sälen, eine erstaunliche Vielfalt an Karsterscheinungen, aber auch die leichte Zugänglichkeit der Höhle sind sicher der Hauptgrund für ihre große Popularität und hohe Besucherzahl. Über 37 Millionen Menschen haben in den letzten 200 Jahren die Höhle besucht.
Die Höhlenbahn besteht bereits seit 1872 und die Höhle wurde bereits 1883 elektrisch beleuchtet. Hier befindet sich auch das älteste unterirdische Postamt der Welt. Eine Führung dauert ca.1:30 h, bitte nicht vergessen eine warme Jacke und bequemes Schuhwerk mitzunehmen, denn in der Höhle hat es um die 8 – 10 Grad C.
Das Höhlensystem von Postojna hat 24 km und ist die größte Schauhöhle des klassischen Karstes in Europa, zugänglich für Besucher sind davon 5.0 km.
Hier lebt eines der größten Höhlentiere überhaupt – der Proteus
Der Proteus ist das größte unter den Höhlentieren, da er in der Länge 25 bis 30 cm misst, und er ist das einzige Wirbeltier in Europa, das unterirdisch lebt. Es hat sich vollkommen an ein Leben in völliger Dunkelheit angepasst. Die Augen sind verkümmert. Die Atmung erfolgt über Außenkiemen, über eine einfache Lunge und durch die Haut. Der Proteus verfügt über ein entwickeltes Innenohr, das gleichzeitig als Hör- und Gleichgewichtsorgan dient. Er hat 2 Paar kleine Beine, die weit auseinander liegen.
Er ernährt sich von kleinen Krebsen, Würmern, Schnecken und anderen wirbellosen Wassertieren. Er kann bis zu 100 Jahre alt werden, er überlebt sogar einige Jahre ohne Nahrung. Er pflanzt sich durch Eier fort, die das Weibchen an der Unterseite von flachen Steinen ablegt.
Gleich neben dem Eingang zur Höhle kann man im Hotel Jama auch übernachten. Das komplett renovierte Hotel Jama, das sich im Herzen des Parks der Höhle von Postojna befindet, ist wahrlich eine ideale Wahl wenn man auch die zweite Attraktion die Burg Predjama besuchen will.
Die Burg Predjama stolz und uneinnehmbar
Rund 5 Autominuten (9 Km) von der Höhle Postojna entfernt liegt die Burg Predjama. Über dem Berg, wo der Bach Lokve in die dunkle Senke der Karstunterwelt versickert, erhebt sich eine hohe Felswand mit etlichen Höhlen. Hoch in dieser auf den ersten Blick schroffen und unzugänglichen senkrechten Felsenwand steht die imposante Burg. Menschen sagten einst, sie benötige gar kein Dach, denn sie stehe ganz dicht an der senkrechten Felswand.
Über ihr erstreckt sich ein mächtiges Felsgewölbe, das die Burg vor Regen und Schnee schützt. Ihre turbulente Geschichte reicht weit in das Mittelalter zurück. Ihr Bau begann bereits im 12. Jahrhundert, als die Patriarchen von Aquileia sich entschlossen, eine schwer zugängliche Wehrburg zu bauen.
Die Burg Predjama, die bereits über 800 Jahre inmitten der 123m hohen Felsenwand herrscht: mächtig, trotzig und uneinnehmbar – eine ideale Zuflucht für den gewagten, eigensinnigen und aufständischen Erasmus von Predjama, einen Raubritter, dessen Leben eine wunderschöne romantische Legende beschreibt. Die heutige Burg mit ihrer drei- bis viergeschossigen Gestalt stammt aus dem Jahr 1570. Der Bau wurde durch Johann Cobenzl Freiherr von Prossegg zu Lueg veranlasst. Weitere Besitzer waren ab 1810 Graf Michael Coronini von Cronberg und 1846 der Fürst Windisch-Graetz.
Eine Besonderheit stellt der Cerknica See dar, der je nach Lust und Wetterlage da oder weg ist
Von Postojna Richtung Norden fährt man auf der Bundesstraße und zweigt bei Unec nach recht nach Cerknica ab. Um sich über den verschwindenden See einen guten Überblick zu verschaffen, ist es am besten Sie fahren zuallererst zum Museum Cerknica.
Museum des
Im Museum Cernknica wird mittels eines einzigartigem Modell – das der Vater der jungen Museumsbetreiberin innerhalb von 3 Jahren erschuf – ein Modell gezeigt das eine verkleinerte räumliche Lage des Sees und seiner weiteren Umgebung des Karstgebietes Coprniško Slivnica und dem bewaldetem Javorniki zeigt. Bei der Vorführung wird genau der Betrieb des Wassersystems oder der Bildung der trockenen Perioden des Karstphänomen Cerknica mit seinem Wasserzulauf nachgestellt. Die Führungen werden in Englisch, Deutsch, Italienisch, Französisch und Tschechisch geführt. Informieren Sie sich bitte vor Anreise bezüglich Öffnungszeiten unter Tel: +386 1 7094 053, Telefon: +386 41561870 oder E-Mail: jezerski.hram@siol.net da die Öffnungszeiten je Saison unterschiedlich sind.
Schön bei der Hinfahrt wundert man sich, dass man nirgends einen See sieht, vielmehr sieht man ausgedehnte Ackerflächen und Wiesen. Doch nach dem Museumsbesuch geht man zu verschiedenen Stellen, wo man den Grund für das verschwinden des See erst versteht.
Das gesamte Gebiet ist von unterirdischen Höhlen durchzogen, die sich bei Regenfällen füllen und dann steigt das Wasser aus den Höhlen und es entsteht somit ein See. Dies passiert so ein bis zwei Mal im Jahr. Im Sommer fahren dann auch Fischer hinaus mit Booten, im Winter sind Eisläufer am See unterwegs. Wenn das Wasser über das Höhlensystem wieder abläuft verschwindet der See und die Bauern bewirtschaften wieder ihre Äcker.
Ein echtes Naturereignis wie Sie aus den beiden Fotos ersehen können.
Falls Sie – so wie wir – jetzt Hunger haben gibt es im Ort gleich beim Museum ein gemütliches kleines Gasthaus wo man heimische Spezialitäten und selbstgemachte Geheimnisse essen kann. Die Hausfrau und der Sohn bedienen persönlich und sind sehr zuvorkommend. Das Lokal ist gemütlich und originell eingerichtet und die Preise sind günstig.
Bauernhof Kmetija Odprtih Vrat Levar in Cerknica
Dolenje Jezero 33, Cerknica 1380, Slowenien
Tel: +386 1 709 19 14
Wenn Sie mehr über das Karstgebiet in Slowenien erfahren wollen, lesen Sie hier unseren Beitrag. http://www.besserlaengerleben.at/reiseangebote/sloweniens-karst-landschaft-der-gegensatze.html
Besonders hat es uns gefreut, wieder einige der wunderschönen Landschaften Sloweniens kennen gelernt zu haben und diese Landschaft kann man nur bestens empfehlen.
Hier finden alle weiteren Informationen des slowenischen Tourismusbüros. http://www.slovenia.info
Fotos: BLL, Postojna
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