Was kann die Neuauflage des VII. Golf? Wir haben ihn ausgiebig getestet.
Auf den ersten Blick ist von außen nicht viel Unterschied zum Vorgängermodell zu erkennen, doch wenn man genauer hinsieht, fallen einen die etwas niedrigere und kompaktere Form auf. Auch hinten und seitlich entdeckt man teils kosmetische, teils aerodynamischen Feinheiten. Wenn ein neues Modell von Golf vorgestellt wird, hat man eine gewisse Erwartungshaltung und insgesamt ist es gut so, dass der neue Golf nur behutsam erneuert wird und somit seine zahlreichen Stammkunden nicht verschreckt.
Der neue Golf ist und bleibt ein Kompaktauto mit überschaubaren Außenabmessungen (Länge 4,25, Breite179, Höhe 1,45), besonders bei schmalen Strassen und Gassen oder beim Einparken wird man dieses Format schätzen.
Man nimmt Platz im Innenraum, stellt sich den Fahrersitz und die Außenspiegel zurecht und fährt los. Das ist eine der wahren Stärken des Golfs. Es gibt wenige Autos, bei denen die Bedienung so logisch fast selbst erklärend ist, wie beim Golf. Das setzt sich bei der Bedienung der diversen Schalter, Radio, Klima bis hin zum Fahren fort. Alles scheint logisch und selbst erklärend.
Der neue Innenraum zielt auf Premium
Der Fahrer hat nun eine zu sich geneigte Armaturenlandschaft, alles sitzt perfekt und ist am richtigen Platz, so soll es sein. Als Beispiel wollen wir den Tempomat erwähnen, der sich links am Blinkerhebel befindet, zwei Stellungen, rauf oder runter und man hat es sofort im Griff, wenn man auf Autobahnen sein Tempo automatisch geregelt haben will. Wenn wir da an manche komplizierte Tempomat-Alternativen anderer Autos denken, meinen wir warum geht das VW so einfach.
Die Sitze taugen auch auf der Langstrecke und nach einen 6-stündigen Reise, steigt man entspannt und ohne Kreuzschmerzen aus, als wäre nichts gewesen.
Ein Wort zum Motor
Wir fuhren den 1,6 TDI CR BlueMotion mit 105 PS/77 Kw und finden die ideale Motorisierung, sowohl Stadt als auch Überland. Und wer mehr Stärke braucht kann ja noch zum 2,0 TDI mit 150 PS greifen. Locker ohne Anfahrloch sprintet unser Testwagen in 10,7 sek. von 0 auf 100 km/h. Dies ohne durchdrehende Räder, so wie man es eigentlich erwartet. Auch das 5-Ganggetriebe lässt sich prima schalten man findet immer mit Leichtigkeit die richtige Schaltgasse. Der Vorderradantrieb ist fast nicht spürbar und jedwede Kurve wird zum Kinderspiel. Einzig auf Autobahnen läuft er den Spurrillen nach und man muss manchmal korrigieren.
Auch wenn wir den angegebenen Normverbrauch von 3.8 l nicht errechten, so zeigte der Bordcomputer nach einer fast 6-stündigen Autobahnfahrt einen Durchschnitt von 5,3 l auf 100 km/h an. Respektabel wenn man bedenkt, dass man bis zu 192 km schnell sein kann.
Vernunft, Emotion, Understatement oder nur Golf
Über die Jahre ist es Volkswagen gelungen ein Image aufzubauen, dass viele Menschen trifft (die Verkaufszahlen belegen dies) und für vieles steht. Seien es die überschaubaren Servicekosten bei VW, sei es der wirklich beeindruckende niedrige Dieselverbrauch, oder aber auch man kauft sich mit dem Golf ein Auto, dass nicht polarisiert, kein Nachbar, kein Kunden wird neidisch.
Man schätzt die Qualitäten, die kompakten Außenmaße und eigentlich findet man, wozu braucht man eigentlich mehr Auto. Ja vielleicht Allradantrieb – gibt es beim Golf, vielleicht doch größer – gibt bei VW, den Golf Variant- aber speziell Menschen über 60, die niemand mehr etwas beweisen müssen, sind mit dem Golf VII bestens bedient. Gratulation an Volkswagen.
Unser Fazit
Unaufgeregter, doch begeisternder, sportiver, dynamischer, vernünftiger und sparsamer Zeitgenosse.
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