Faszination Oldtimer

 

In Lech am Arlberg fand die „1. Arlberg Classic Car Rally“ statt.

Wir waren dabei und fuhren sogar am „heißen“ Beifahrersitz mit – hier ein Bericht über begeisterte Oldtimerfans, mit viel Liebe und Gespür für ihre Oldtimer.

Lagonda Le Mans Tourer Bj 1939 5,4 Liter V12 240 PS

Die Berge rund um Lech waren noch schneebedeckt und Lech präsentierte sich völlig ungewohnt. Jeder der Lech vom Winter kennt glaubt es nicht wie grün Lech um diese Jahreszeit sein kann. Überall grüne Weiden, tolle Alpenblumen, Wiesen und eine traumhafte Bergkulisse. Am „Madloch“ wo Winters die Skifahren zu Tale sausen, weiden die Kühe nur ganz oben waren noch ein paar Schneeflecken zu sehen. Ganz nebenbei bemüht sich Lech um Sommergäste und setzt mit dieser und anderen Sommerveranstaltungen laut Lechs Bürgermeister Ludwig Muxel und Gerhard Walter Tourismuschef von Lech starke Akzente und wie die 1. Arlberg Classic Car Rally auch bestätigte, war sowohl sehr viele Übernachtungs- und Tagesgäste gekommen.

Was viele nicht wissen, der Arlberg hat eine gewisse Motorsporttradition, bereits 1927 und 1928 gab es auf der Arlbergstraße ein Bergrennen zwischen Stuben und dem Grenzstein zu Tirol. Als „Coupe Internationale des Alpes“ etablierte sich diese Veranstaltung als jährliches Spektakel.

Ausgerüstet mit Trippmaster und Stoppuhr
Ferrari 250 SWB/C Saglietti Bj 1960, 3.0 Liter V12, 280 PS

Wenn wir nun in die Gegenwart schauen, ist es erstaunlich, Lech ladet zum ersten Mal ein und an die 100 Oldtimerbesitzer kommen und sind begeistert. Das Interessante dabei ist, dass viele der angemeldeten Oldtimer auch schon damals am Start sein konnten (Baujahr 1928) und sie fahren – bei entsprechender Pflege – noch immer.

Am Donnertag fuhren die Teilnehmer ab 16.45 Uhr einen rund zweistündigen Prolog – quasi zum warmfahren. Am Start waren bekannte Gesichter, wie Jochen Maas, Armin Schwarz, Peter Kraus, Dr. Oetcker und viele andere.

Lechs Bürgermeister Ludwig Muxel gibt den Start frei

Pünktlich am Freitag um 8.31 Uhr startete die Startnummer eins ein Mercedes 680 S Rennsport Baujahr 1927, 6,8 Liter Reihensechszylinder zwischen 120 und 180 PS.

Dieter Cavegn und Beifahrer Daniel Maag vor ihrem Rolls Royce

Ich hatte Gelegenheit mit der Startnummer 6 mitzufahren. Der Wagen ein Rolls Royce Phantom 1 Open Tourer Bj. 1928, 7,7 Liter Reihensechszylinder, PS ausreichend (!!!) gehört Dieter Cavegn aus Triessen in Liechtenstein, er betreibt eine Internationale Möbel-& Warentransportfirma und er brachte den Wagen auch selber zum Start und pilotierte ihn beherzt. Als Beifahrer und Navigator fungierte Daniel Maag. Ich nahm im offenen Wagen hinten Platz.

Herrliche Landschaften zogen links und rechts an uns vorbei

Die Strecke führte uns von Lech nach Warth nach Holzgau ein kleiner Ort im Lechtal auf 1103 m Seehöhe nach Lermoos, Ehrwald über das 1.894 m hohe Hahntennjoch. Hier mussten alle zeigen was in ihnen steckt, steil bergauf, kurvenreich und dies bei herrlichen aber heißen Wetter. Nach rund 240 km kehrten wir wieder nach Lech zurück. Beeindruckend wie der Rolls Royce unbeeindruckt die Strecke in Angriff nahm. Eine Motorhaube von fast 2 Meter verbirgt den 7,7 Liter Motor, Drehmoment genug für alle Steigungen. Ruhig und bedächtig zog er seine Spur, lediglich der große Wendekreis war in manchen Spitzkehren eine Herausforderung.

Währens wir ruhig dahingleiten, sind andere Zweisitzer sehr schnell und laut unterwegs. Da sieht man die Begeisterung und dies spürt man bei jeder Etappe, bei jedem Zwischenstopp, immer erkundigt sich ein anderer Fahrer ob alles gut geht, fragt nach diversen Ersatzteilen, spricht über den hohen Ölverbrauch und auch mal über das nächste fällige Service, das auch nicht immer billig ist, da manche Ersatzteile nachproduziert werden müssen. Aber die begeisterten Clubs und die Fangemeinde weiß immer wo man was bekommt.

Der obligate „Hammer“ im Motorraum zum Öffnen der Räderverschlüsse

Am Samstag ging es dann in den bezaubernden Bregenzerwald, über Rankweil, weiter über die alte Arlberg Bundesstraße und die Teilnehmer kamen wieder so ab 17 Uhr nach Lech. Insgesamt galt es rund 500 Km in den zwei Tagen zu absolvieren.

Am Ende reichte es zum 5. Platz in seiner Klasse und zum 43. im Gesamtklassement. Aber darum geht es ja nicht.

Eine perfekte Adjustierung gehört natürlich dazu

Nach diesen zwei Tagen, setzt man sich dann wieder in sein „Neuzeitauto“ und träumt während der Fahrt von den vielen Odltimern und überlegt – wie wäre es mit dieser Leidenschaft.

Die Startnummer 6, der Rolls Royce Phantom 1 Open Tourer

Es gibt unzählige Clubs wo man sich interessieren kann und so bietet Mercedes sogar für derartige Veranstaltungen Leih-Oldtimer samt Ersatzteilverpflegung schon ab rund 600,- pro Tag für einen Mercedes 190 SL an. Hier finden Sie weitere Information zum Verleih.

 

Von der Veranstaltung wurde vom Lecher Tourismusbüro ein herrliches Video (DVD) produziert, das sehenswert ist und Sie bei uns bestellen können.

Jetzt ganz NEU:

Die ganze Classic Car Rally ist auf DVD bei Frau Carolina Kennedy unter Tel: 0043 5583 2161 229 oder email: caroline.kennedy@lech-zuers.at zum Preis von Euro 15,- zu bestellen.

© BLL Friedrich Graf

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2 Comments

  1. Der gelbe Rolls Royce Phantom 1 / Open Tourer ist einfach wunderschön. Ein Auto mit Stil! So etwas wird heutzutage kaum noch produziert.

  2. Schöne Bilder von einem ganz besonderen Event! Ich wünschte, ich hätte dabei sein können …

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